Freiburger Professor verlangt Sonderrecht für Muslime und andere Vor dem Gesetz sind alle gleich. Ein Freiburger Professor stellt diesen Grundsatz jetzt in Frage. Er verlangt Sonderrechte und eigene Gerichte für Ausländer. Muslime unterstützen diesen «Rechtspluralismus», Politiker sind entsetzt. Pascal Hollenstein
Zitat von HanelMuhammad Michael Hanel (1. Januar 2009, 17:54) gibt hier die schriftliche Mitteilung von Farhad AFSHAR wieder, dem man eine Richtigstellung verweigert hat.
Richtigstellung AFSHARs Ansicht wurde im Artikel verzerrt wiedergegeben. Ein übler Umstand für ALLE Beteiligte Richtig ist: Schariah Grundprinzip ist, islamisches Recht nur auf Moslems anzuwenden, somit darf es nicht auf Nichtmoslems angewandt werden. Rechtsbasis ist Legitimität. Das Völkerrecht zeigt klar, dass es heute nicht mehr möglich ist, wie in Kolonialzeiten ein einziges Rechtssystem zum Weltmaßstab zu machen, z.B. britisches Rechtsverständnis. Im Gegenteil, vertraglich entwickeltes Recht, auf Gleichwertigkeit der Kulturen beruhend, ist die vernünftige Alternative friedliche Beziehungen zwischen unterschiedlichen Gesellschaften zu gewährleisten. Kein Land ist heute völlig autonom, die Schweiz übernimmt z.B. ständig europäisches Recht, bei intensiven internat. Beziehungen mit nicht europäischen Kulturen ist die Berücksichtigung unterschiedlicher Rechtsauffassungen erforderlich, je früher man mit der Diskussion um diese Unterschiede beginnt, umso konstruktiver können Lösungen erarbeitet werden.
... «Die Ärzte haben meine Seele nicht heilen können, also habe ich mich der Religion zugewandt», bescheidet die Rapperin ihren Kritikern. Dass sie seelisch verwundet war, hatte sie schon offenbart, als ihr die Religion noch nicht viel bedeutete. Als Scheidungskind war sie mit der Mutter 1984 nach Frankreich gekommen und ohne Vater aufgewachsen. «Ich war ein Mädchen, das vom Leben nichts mehr erwartete, in meinem Schulmäppchen war Wut», singt Diam's dazu. Mit 15 versuchte sie, sich umzubringen. Im Rap fand sie Rettung, bis sie Opfer ihres Erfolgs wurde, bis sie dem Druck der Fans, der Paparazzi, des Musikmanagements nicht mehr gewachsen war. Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern. Dann wandte sie sich Allah zu. ...
Zitat von M.M.Hanel (23. November 2009, 10:18 ) Rebellin wird unterworfen Da sieht man wieder, WIE brutal der Islam die Frauen unterdrückt. Selbst diese diamant harte Rapperin hat er weichgekriegt und - eh klar - zur Konversion gezwungen. Quod erat demonstradum! Zu Deutsch: "was durch diesen Vorfall ja eindeutig bewiesen wurde." Und, wahrscheinlich wird sie jetzt auch noch zur Zwangsehe gezwungen. Wer's jetzt noch nicht schnallt, der ist einfach ... zu alt?
Zitat von Einer der Brüder KITABIKommentar: Das Beispiel dieser jungen Frau und vieler weiterer, darunter einiger bekannten (z.B. Kristiane Backer) sollte Nicht-Muslimen zu denken geben, ob der Islam tatsächlich so frauenfeindlich ist. ?The proof of the pudding is in the eating?, sagt ein ebenso schönes wie unübersetzbares englisches Sprichwort. Ich denke ein Grund warum Abendländler diesen Eindruck haben liegt daran, ? nebst der Tatsache, dass vielen Musliminnen nicht jener Platz zugestanden wird, der ihr nach dem Koran gebührt ? dass man in der eigenen Geschichte im christlichen Europa die schlimmsten Erfahrungen mit Frauenverfolgung gemacht hat. Der Hexenverfolgung sollen schätzungsweise bis zu zwei Millionen Frauen zum Opfer gefallen sein. Ein ?muslimisches? Pendant zu dieser Scheusslichkeit gibt es nicht. Heutzutage, wo die meisten der (organisierten) Religion den Rücken gekehrt haben, denken viele ?wenn unsere Religion sogar so schlimm war, dann muss der Islam bestimmt die schlimmste Form des Christentums und Judenstums zusammen darstellen?.
Kaum ein Schweizer weiss, was in den rund 200 Moscheen im Land gepredigt wird. Die Behörden auch nicht. Dies ist das beunruhigendste Fazit der vertraulichen Imam-Studie, welche die Regierung unter Verschluss hält. Mindestens acht Imame treten als Hassprediger auf. Von Urs Gehriger
Zitat von HanelM. Hanel 10.12.09 19:52 Stimmt, dass es den Muslimen aufgebürdet ist, das mediale, schier übermächtig negative Bild ihrer Religion wieder ins rechte Licht zu rücken. EIGENARTIGERWEISE ja nicht so schwer, wenn Hassprediger, sich FREIWILLIG gleich selbst anzeigen. Das passt gerade ZUFÄLLIG, oder?
Auch wenn ich schweizerischer Eigenständigkeit und Schweizer direktem Demokratieverständnis weitestgehendes Wohlwollen und Förderung angedeihen lasse, muss ich aber jetzt fragen: GUTE, EINGEBÜRGERTE nur aufgrund Ihrer Religion auszuweisen - wollen echte Schweizer echt eine Mehrheit darüber erzielen? Kreis lag falsch, nicht?
Zitat@Herr Rehtaler & Herr Hanel: Das JA zum Minarettbauverbot ist erreicht worden, weil die Initiative zum Ziel hatte, die Minarette als sichtbare Machtsymbole des extremen Islam zu verbieten. Das ist alles. Diese Initiative hat nichts zu tun mit Sippenhaft und der Ausweisung von "gut eingebürgerten Muslimen"! Sie richtet sich in keiner Weise gegen die Ausübung dieser Religion. Die Türme sind als Machtsymbole verboten worden. Basta! Herr Kollers privater Kommentar soll nicht mit dem Inhalt der Initative & dem Abstimmungsresultat verwechselt werden.
Zitat von Hanel@Frau Kägi: Minarette ... sichtbare Machtsymbole des extremen Islams? Wenn man Ihrer Logik folgt, gibt es letztlich KEINE SICHTBAREN Symbole NICHT-extremen Islams. JEDER Muslim erkennt im Minarett ein ästhetisches, architektonisches Merkmal seiner Gebetsstätte. Dass JEDES Symbol umgedeutet werden kann, sei es Kirchturm, Minarett, Antenne (mediales Einfluss- Hoheitsgebiet), Schornstein (kapitalistisches, industrielles Absatzgebiet) ... etc. ist KLAR! Das Verbot eines fremden Religions-SYMBOLS kommt dem Verbot der Religion gleich - was ja eig. beabsichtigt war. DAS ist ALLEN KLAR! Warum leugnen?
Zitat: Für einen Islamangehörigen, der den Koran wortwörtlich übernimmt, ihn als ewig gültiges Wort des Allahs auslegt und ihn uninterpretierbar ansieht, ist es quasi nicht möglich, sich in eine westliche Gesellschaft zu integrieren, die Demokratie zu verinnerlichen, die rechtsstaatlichen Regelungen und die Herrschaft des Volkes zu akzeptieren. Eine andere Interpretation wird nicht geduldet und ist für sie ein Tabu. Zitat Ende. Dr. Aydin Findikci ist Lehrer und Lehrbeauftragter für Soziologie an der LMU- München
Zitat von M.HanelErkennt niemand den Schwachsinn solcher Veröffentlichungen? ? Nicht mehr Moslem, sondern Islamangehöriger (wobei man ja gar nicht mehr weiß, wie man ja selber sagt ? welcher ISLAM damit eigentlich gemeint ist) heißt es. ? Jeder Muslim ÜBERnimmt den Qur'an wortwörtlich ? wie denn sonst, verfälscht, verkürzt? ? Natürlich sieht er darin das ewig gültige Wort Gottes, was sonst? Ach ja ? den Qur'an als ewig gültiges Wort auslegt (heißt das nicht auch interpretiert? Nein, hier bedeutet das, "darunter versteht". Das Wort "auslegt" wird aber noch gebraucht, um den Worttaschenspielertrick zu verbergen, welcher im zweiten Satz ausgeübt wird). ? Welcher Muslim ist nicht davon überzeugt, dass das ewige Wort Gottes nur über die Interpretation zu verstehen ist? Wie viele berühmte Qur'aninterpretatoren sind unter den Muslimen bekannt? ? Was soll der Quatsch, von "Demokratie verinnerlichen"? Hiermit wird ein "Islamistenwort" gebrauch, welcher den Mumin (Gläubigen) als jenen Moslem (Islamangehörigen) bezeichnet, der den Imaan (Glauben) "verinnerlicht" hat. ? Herrschaft des Volkes? Was soll das denn? Nirgendwo auf der Welt herrscht das Volk ? vielleicht am ehesten noch in der Schweiz. Und diese plebiszitäre Herrschaft wird gerade von ALLEN westlichen Demokratien heftigst kritisiert. ? Und dann wird noch von einer anderen Interpretation gefaselt. Von welcher ANDEREN Interpretation wird hier gesprochen, wenn doch zuvor die Rede davon ist, dass der Qur'an als UNINTERPRETIERBAR angesehen wird!
Zitat von M.HanelDie Überschrift allein genommen, ist allerdings des Nachdenkens wert und entbehrt nicht der Wahrheit. Diese ganze Veröffentlichung - wieder einmal ein gutes Beispiel, wie mit HALBWAHRHEIT böses Schindluder getrieben wird, die Menschen verdummt und gegeneinander aufgehetzt werden.
Zitat von M.Hanel@Ayatholla Assaholla ... nicht minderer Schwachsinn, wenn behauptet wird, das von Erzengel Gabriel überlieferte Wort Gottes wäre NICHT zu interpretieren. GOTTES Wort KANN gar nicht anders, als über die Interpretation verstanden werden. DARUM gibt es Qur'angelehrte.
Eines an obigem Artikel ist daher durchaus nach-zu-denken.
VERALTETE Interpretationen hemmen durchaus die Integration. Aus diesem Grund wäre dem Suchenden die erst vor kurzem erschienen Qur'an Ausgabe von Muhammad ASAD im PATMOS Verlag anempfohlen.
Es wird Zeit für Professionalität und es ist die Zeit für flegelhafte und aufgeheizte Emotionalität am Ablaufen.
Zitat von M.Hanel@harbi
Vorsichtig gesagt, SIe sind nicht gerade firm in Geschichte, oder?
Noch vorsichtiger gesagt: Wenn Sie in Muhammad einen Feldherrn sehen, der nicht gerade mit religiöser Toleranz geglänzt hat? Wie war das mit den anderen Feldherren VOR und IN und selbst nach seiner Zeit?
Nur ein kleiner, ganz unvorsichtiger, weil seriöser historischer Hinweis.
Während der ganzen feldherrlichen Zeit des Propheten gab es in seinen vielen "Kriegen" und Schlachten gerade mal (nach der höchsten belegbaren, westlich anerkannten belegten Zählung) 1300 Gefallene auf BEIDEN Seiten.
Muhammad war tatsächlich, OBJEKTIV (aber das gilt in Hinblick auf den Islam ja nicht) betrachtet tasächlich der größte Feldherr aller Zeiten (denn in seinen Schlachten fielen die geringste Anzahl an Feinden).
Mit solch einem Ergebnis, mit solcher Leistung kann KEIN ANDERER, jemals gelebter Feldherr aufweisen.
Ich sagte schon, die Zeit unprofessioneller Emotionalität ist am Ablaufen. Lassen wir dies doch zu unser ALLER Wohl zu!
Zitat29.12.2009, 18:26 Uhr Harbi sagt: @ M.Hanel:
Dass "nur" 1300 Tote in Mohammeds Feldzügen nachweisbar sind, besagt leider überhaupt nichts, weil Sie und ich wissen, dass die Dunkelziffer leicht um ein Vielfaches höher gewesen sein kann - und im Falle Mohammeds wahrscheinlich auch gewesen ist. Die von Ihnen angeführte Zahl mag seriös sein, allerdings wäre es hochgradig unseriös, anzunehmen, dass sie auch nur annähernd mit der tatsächlichen Zahl der Toten übereinstimmen würde.
Dazu ist es geradezu absurd, einen Feldherrn als wenig gewalttätig hinzustellen, nur weil andere Feldherrn möglicherweise mehr Morde auf dem Konto haben. Ein friedlicher Feldherr (es tut direkt weh, so etwas zu formulieren) ist auch noch lange kein Beleg dafür, dass er religiöse Toleranz geübt hätte.
Derart schwache Versuche wie der Ihre, die religiöse Intoleranz Mohammeds zu widerlegen, bestärken mich nur in der Richtigkeit meiner Annahme.
WAS soll man darauf antworten noch ...
Zitat von M.Hanel19:36 Uhr M.Hanel sagt: Es ist zutiefst bedenklich, dass Dr. Rüschofs und meine Bemerkungen von solchen Kriegern wie "HARBI" (eine Ableitung des arabischen "HARB" = "Krieg") aller Logik ignorant gegenüber, selbstherrisch abgeschmettert werden - und dies noch mehrheitliche Zustimmung findet.
Der Quran kann NUR über Interpretation, je nach Wissen der Zeit & des Individuums verstanden werden, ohne, dass von einem Wesen behauptet werden könnte, er/sie/es habe Gottes Wort gänzlich verstanden.
Manche Gesellschaften (nicht nur muslimische) haben für sich das Interpretationsmonopol beansprucht - dies ist abzulehnen und der Integration im Westen & Osten tatsächlich abträglich. Daher - die Artikelüberschrift ist noch hinnehmbar, der Rest eines Lehrers unwürdig.
Für HARBIs Wissensaufstockung und für jene, die WIRKLICH wissen möchten, diese Links:
Shaykh Muhammad Afifi al-Akiti - Fatwa gegen Angriffe auf Zivilisten "orthodoxer sunnitischer Standpunkt" - Amal Press 2005; Übersetzung 8/2006: M.M.H. http://www.islamheute.ch/Afifi.pdf
DAS NEUE GESETZ FÜR EINE WELT DES GLAUBENS, FREIHEIT, WOHLSTAND UND FRIEDEN; IMAM SHIRAZI: www.islamheute.ch/Krieg.htm
FIQH COUNCIL RECHTSGUTACHTEN - Fatwa gegen Terrorismus und Religiösen Extremismus Muslimischer Standpunkt und muslimische Verantwortungen; September 2005. Übersetzung M.M. Hanel http://www.islamheute.ch/Isna.htm
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7 Minuten später war mein Kommentar gelöscht und dieser wurde NACHTRÄGLICH eingeschoben (d.h. die Abschaltung für diesen EINEN Artikel aufgehoben).
Nun, dass mein Artikel gelöscht wurde, mag die Begründung darin finden, dass ich unbedachterweise Links mitgeschickt habe. Dass aber dieser letzte Artikel NACHTRÄGLICH reingeschoben wurde - gibt erneut zu denken.
ZitatMUSLIME ohne Härte sagt: IHR SCHEINHEILIGEN
Wer hat im dunkelen Mittelalter die Menschen als Hexer und Hexen verbrannt, ertränkt und gefoltert?
Antwort: Die Christen waren es!
War hat die Juden, Roma und anders Gläubige getötet?
Antwort: Die Christen waren es!
WO wart IHR als die Juden vergast worden sind?
Antwort: Die Christen haben geschwiegen, denn es waren die geschassten Juden!
WO war euer Aufschrei gegen die Unmenschlichkeit?
Jetzt versucht IHR mit Themen wie die " Türken vor Wien " und anderem Schwachsinn die Menschen gegen einander aufzuhetzen?
Jetzt wo niemand euren Müll (die Zeitschrift der Spiegel und die Welt; denn ich eine lange Zeit selber gekauft habe weil er mir als Intellektuell wertvoll erschien) für fünf Euro kauft, versucht IHR so eine billige Nummer!
Wenn es wirklich ein Problem gibt und es gibt viele dann packt Sie an den Wurzeln. Die Menschen halten unterschiedliche herkunften halten sich nur an regewln in der Gesellschaft wenn man Sie ernsthaft einfordert und parallel Gesellschaften sprengt und sie nicht erst ermöglicht!
Zitat von Omar Abo-NamousLieber Herr Dr. Findikçi,
ich hoffe, dass Sie derjenige Dr. Aydin Findikçi sind, dessen Artikel als Gastbeitrag bei ?Welt Online? kürzlich erschienen ist. Ich habe diesen Artikel gerade gelesen und möchte Ihnen meine Kritik gerne direkt zukommen lassen, damit Sie ein ?Feedback? haben. Ihre Argumentation weist diverse Fehler und Irrtümer auf, die dem Niveau der ?Welt Online? zwar angemessen sind, aber der Wahrheitssuche nicht dienen.
Sie sprechen von jährlich 30.000 Zwangsverheiratungen in Deutschland, aber den Beleg für diese Zahl bleiben Sie dem Leser schuldig. Warum nennen Sie keine nachvollziehbare Quelle? Liegt es daran, dass diese Zahl der Imagination entsprungen ist und inzwischen zum penetranten Volksglauben geworden ist? Tatsächlich ist diese Zahl vor Allem unter Abgrenzung zu einvernehmlich arrangierten Ehen ziemlich unwahrscheinlich, wenn man sich vor Augen hält, dass es in Deutschland jährlich nur etwa 350.000 Eheschließungen überhaupt gibt. Bei einem ?Muslimenanteil? von 4% an der Gesamtbevölkerung (3,2 Millionen, wie viele davon ihre Religion praktizieren soll hier nicht thematisiert werden) ergäbe das nur 14.000 muslimische Eheschließungen im Jahr. Muslime müssten mehr als doppelt so häufig heiraten wie der Rest der Gesellschaft, damit man überhaupt auf die Zahl von 30.000 muslimischen Eheschließungen kommt ? und selbst dann hieße das, dass alle Muslime (!!) ohne Einwilligung der beiden Partner heiraten würden. Bitte nennen Sie mir eine belastbare Zahl aus einer seriösen (!) Quelle für Ihre These! (vgl.)
Sie sprechen von ?islamistischen? Zwangsverheiratugen, so als wüssten Sie persönlich ganz genau, aus welchen Motiven Eltern Zwangsheiraten durchführten. Nicht nur meine persönliche Erfahrung sagt mir, dass Zwang in der Ehepartnerwahl vor allem traditionellen Ursprungs ist und Eltern diesen unislamischen Zwang fast immer mit ihrem Interesse am Wohl ihrer Kinder zu rechtfertigen suchen.
Im dritten Absatz Ihres Artikels begeben Sie sich auf noch dünneres Eis und versuchen den Beweis zu führen, dass ein Minarett nicht unbedingt zu einer Moschee gehöre. Ihre Logik erschließt sich mir hier nicht. Was hat der Name ?Masjid? (Moscheen werden ja auch ?Jamii?, also Versammlungsorte genannt, zu deren Besuch man logischerweise auch einmal aufmerksam machen darf) mit der von Ihnen in Frage gestellten Notwendigkeit von Minaretten zu tun? Sie argumentieren für ein Minarettverbot und bemühen den Vergleich mit der Moschee zu Zeiten des Propheten Mohammeds. Aber zu jener Zeit hatte die Moschee weder eine Gebetsnische (nur ein Stein, der die Richtung nach Makkah anzeigt), noch eine Waschgelegenheit, nicht einmal ein durchgehendes Dach war vorhanden! Dennoch wurde zu seiner Zeit vom Halbdach der Moschee zu den Pflichtgebeten gerufen, also von einer emporragenden Position!
Offensichtlich ist Ihnen entgangen, dass Ihre Bemühung eines angeblichen Beleges aus der Frühgeschichte des Islams gegen ein Minarett entwicklungsgeschichtlich das genaue Gegenteil belegt. Dass heute eine Moschee mit Teppich ausgelegt wird, eine Kanzel und Waschgelegenheiten sowie Ornamente aufweist, ist doch nichts, was man verbieten müsste, nur weil dafür keine angebliche Notwendigkeit besteht!
Minarette wurden nicht gebaut, um die ?Größe und Macht des Erbauers? zu demonstrieren, sie hatten vor allem funktionalen Charakter. Die Funktion ist ? analog zum Dach für den Schutz des Innenraums vor Wetterumschwüngen ? um den Gebetsruf, wie auch die weite Erkennbarkeit des Gebetshauses in den stetig wachsenden muslimischen Gemeinschaften, eine akustische aber auch optische Tragweite zu verleihen. Ebenso wie das Dach, das heute nicht selten etwa in Form einer Kuppel architektonisch dekoriert wird, wird auch das Minarett verschönert und trägt teils auch zur Pracht einer Moschee bei. Zu sagen, dass der Sinn zunächst in der Demonstration der ?Größe und Macht des Erbauers? lag, ist einfach falsch!
Aber diese ersten vier Kritikpunkte sind letztlich nur ein Nebenkriegsschauplatz. In Ihrem Artikel geht es Ihnen ersichtlich darum, zu definieren, wer Ihrer Meinung nach die Islamisten in Deutschland sind. Das ist für Sie der ?organisierte Glaube?, bzw. die muslimischen Organisationen (Sie nennen explizit Milli Görüs, Süleymanci-Bewegung und Nurcu -Fetullah, aber ich nehme an, dass Sie auch den ZMD, die Ditib und den neuen schiitischen Dachverband dazu zählen?! ? denn auch alle diese Organisationen fallen in die Kategorie ?organisierter Glaube?). Ihre Definition des ?Islamisten? beinhaltet, dass diesem die Integration in eine ?westliche Gesellschaft? genauso wenig möglich ist, wie die ?Verinnerlichung? der Demokratie oder der ?rechtstaatlichen Regelungen und die Herrschaft des Volkes?. (Erklären Sie mir doch bitte einmal was der Unterschied zwischen der ?Verinnerlichung der Demokratie? und dem Akzeptieren der ?Herrschaft des Volkes? ist??)
Wenn man sich aber die vom BMI in Auftrag gegebene Studie ?Muslime in Deutschland ? Integration, Integrationsbarrieren, Religion sowie Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und politisch-religiös motivierter Gewalt? anschaut, dann stellt man schnell fest , dass die Mehrheit der befragten Muslime sich als fundamental, traditionell konservativ oder orthodox religiös einordnet, während eine vorhandene aber geringe Minderheit ?gering religiös? ist. Gleichzeitig besagt die Studie, dass gerade einmal 14% der befragten Muslime eine ?problematische Distanz zur Demokratie? aufweisen, wobei noch zu klären bleibt, wie diese ?problematische Distanz? zu verstehen ist! Es ist also mitnichten so, dass Menschen, die den Koran als Wort Gottes verstehen automatisch oder auch nur tendenziell demokratiefeindlich wären bzw. der Islam mit Demokratie unvereinbar sei!
Eine noch abenteuerlichere Behauptung stellen Sie im folgenden Absatz auf: Muslimische Organisationen betrachten den Koran als Gottes Wort. Dann: Islamisten bestrafen (!) diejenigen, die daran Zweifel hegen. Deshalb fühlten sich ?aufgeklärte und säkulare? Muslime von ?Islamisten und ihren Moscheen? bedroht und werden sogar von Islamisten umgebracht!
Wie bitte?? Was für einen hanebüchenen Unsinn verzapfen Sie hier eigentlich! Welcher Moscheeverein in Deutschland bedroht denn bitte schön Menschen, die den Koran nicht als Gottes Wort bezeichnen?? Wer wurde deswegen ermordet? Sie bauen doch hier ein arglistiges Horrorszenario auf, das nur in einer Wahnvorstellung existiert und verbinden das mit dem ?organisierten Glauben?! Und dann fabeln Sie auch noch, dass diese Organisationen ?eine Regierung und Staatsführung nach eigener Interpretation des Korans? beibehalten [sic!] wollten! Woher entnehmen Sie denn bitte schön diese Weisheit? Welche sachlich nachvollziehbaren Belege können Sie dafür beibringen?
Sie glauben, die Mehrheiten auch ohne Befragung zu kennen (und für sie zu sprechen?)! Ihnen zufolge stimmt die Mehrheit der Muslime dem Minarettverbot zu und über 90% (!!!) würden sich mit den Moscheen noch nicht einmal identifizieren! Mit welcher Impertinenz können Sie eigentlich eine derart unwissenschaftliche Aussage tätigen? Vor allem als Soziologe müssten Sie ja zumindest mit dem Grundwerkzeug seriöser Datenerhebung vertraut sein und ein Interesse daran haben, sich selbst nicht fachlich völlig zu diskreditieren.
Wie es scheint haben Sie nicht verstanden, worum es bei der Kritik am Minarettverbot geht. Das Minarettverbot stellt selbstverständlich eine Ablehnung der Muslime dar ? darüber, dass es sich hier um eine Stellvertreterdiskussion handelt, gibt es zahlreiche Publikationen (übrigens auch in der ?WELT Online?) -, und es ist ein Signal, dass eine mobilisierte (noch!) Minderheit das Grundrecht auf staatliche Gleichbehandlung in Bezug auf Muslime qualifizieren bzw. komplett aushebeln will. Dies ist ein grundsätzlicher Eingriff in die Gleichwertigkeit, die ?Egalité? der Menschen! Denn ein Christ darf ein Minarett bauen (nennt sich dann Kirchturm), während einem Muslim dieses Recht staatlicherseits nicht zugestanden werden soll.
Für das Gebet ist das Minarett nicht zwingend notwendig, aber viele Muslime befürchten zu Recht dass dieses Verbot zu weiteren Extrapolationen führt. Bereits jetzt werden Gesetze erarbeitet, die Muslimen Bekleidungsverbote auferlegen; der groteske Streit um die Burka ist nur ein Vorgeplänkel eines sich durchsetzenden laizistischen Fundamentalismus, der auf Muslime zielt. Weibliche Kopfbedeckungen wurden bereits in autoritären Staaten (siehe Tunesien, und mit Einschränkung die Türkei) verboten ? sie in Demokratien zu verbieten, wird schwieriger, aber nicht unmöglich sein. Nach den Kopftüchern könnten die Bärte (wohlgemerkt nur muslimische Bärte) und die Gewänder, die einige Muslime manchmal tragen, an der Reihe sein. Dann ist natürlich jederzeit ein Fastenverbot möglich, selbstverständlich aus rein gesundheitlichen Gründen, und so setzt sich die Reihe der möglichen Eingriffe in die persönlichen und religiösen Rechte von Muslimen fort. Darum geht es hier. Das Verbot von Minaretten ist ein Fanal, aber das werden Sie erst dann einsehen, wenn es zu spät ist! Jeder sollte sich fragen, welche Gruppe die nächste ist, die mit Einschränkungen zu rechnen hat?
Mein dringender Rat: kehren Sie auf den Boden des Grundgesetzes zurück und hören Sie auf, repressive Gesellschaftsstrukturen, wie Sie sie aus Ihrer Heimat kennen, auch hier verbreiten zu wollen.
Um das ganze Ausmaß der Religionsfreiheit ? die sowohl Ihnen als auch anderen ? in diesem Land gewährt wird, zu ermessen, rate ich Ihnen dringend zur Lektüre des Artikels ?Du musst nicht verfassungstreu sein? von Professor Dr. Ralf Poscher. ?Verhalten, nicht Glauben? sind das Maß, an dem in diesem Lande der Bürger gemessen wird und inschah allah wird sich das auch nicht wieder so schnell ändern. Ansonsten wird sich die Warnung des amerikanischen Philosophen Santayana noch zahllose Male bewahrheiten: ?Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.?
In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen einen guten, selbstbestimmten und aufklärerischen Start ins neue Jahr.
Dr. Aydin Findikçi antwortet auf meine Kritik - nicht
Vor zwei Tagen hatte ich Herrn Dr. Aydin Findikçi eine Email als Antwort auf seinen in der "Welt Online" veröffentlichten Gastbeitrag "Veraltete Koran-Auslegung bremst die Integration". Gestern (6.1.2010) hatte er mir eine nette Antwortemail geschickt, die allerdings wenig mit meiner Kritik zu tun hatte. Hier ist sie unzensiert:
Zitat von Aydin Findikçi vielen herzlichen dank für ihre mühe bezüglich meines voh ihnen studierten beitrages. es ist schön zu erfahren, dass sie kein islamist sind. denn die islamisten gefärden den dialog, den weltfrieden und die integration der islamagehörigen in die pluralistischen gesellschaften. daher finde ich es gut dass sie sich von islamisten unh ihren scheria distanzieren. übgigens bin ich ursprünglich nicht aus einem arabischen land, und das ist auch gut so. die türkei ist das einzige land unter "islamischen gesellschaften", in dem die islamangehörigen dank mustafa kemal atatürks revolotionen einigermassen ihre galuaben trotz islamisten praktizieren können. deutschland ist die gewolte heimat von Ismanangehörigen, in der sie ihre religion ausüben dürfen, und ich wehre mich nur gegen die islamisten, die unser grundgesetz für sich instrumentalisieren um den koran zu misbrauchen. dagegen werde ich weiterhin nicht schweigen. und ich finde es gut, dass ich in diesem kampf nicht alleine bin.immer mehr islamangehörigen distanzieren sich von islamisten. diese entwicklung macht mir mut, mich gegen die islamistischen gefahr zu stellen. es freut mich, dass sie mitdabei sind.
ich wünsche ihnen alles gute und allah möge ihnen bei ihren bemühungen helfen, um den richtigen weg zu finden.
beste grüße aydin findikci
Ich wundere mich über einen solchen Umgang mit Kritik. Entweder er hat sie nicht verstanden oder er macht sich darüber lustig?? Jedenfalls antworte ich ihm:
Herr Findikci,
entweder Sie haben meine Email nicht gelesen oder nicht verstanden - oder aber ich verstehe eine gewisse Ironie nicht, die Sie mit Ihrer Antwort auszudrücken versuchten! In jedem Fall frage ich mich, wie ernst Sie Ihre Leser und sich selbst nehmen, wenn Sie so auf Kritik reagieren.
In Ihrer Antwort gehen Sie auf meine Kritikpunkte allesamt nicht ein.
Ich bitte Sie also noch einmal, meine Email zu lesen und mir möglichst zu antworten. Schließlich soll Ihr Gastbeitrag ja ernst gemeint sein und dementsprechend sollten Sie auch für eine Diskussion über die von mir angesprochenen Fehler doch zur Verfügung stehen. Im Sinne der Öffentlichkeit würde ich dann unsere Diskussion - vor Allem Ihre Antworten auf meine Einwände - gleichberechtigt auf meiner Internetseite veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ich habe natürlich viel an seiner Antwort auszusetzen. Nicht zuletzt auch die Formulierung "übgigens bin ich ursprünglich nicht aus einem arabischen land, und das ist auch gut so." Dass er den autoritären und zuweilen diktatorischen Atatürk anscheinend verehrt, sagt das Übrige und steht im Widerspruch zu seiner Forderung hinsichtlich der "Verinnerlichung der Demokratie".
Kampfrhetorik prägt den Koran, Gelassenheit liegt ihm fern. Das heilige Buch der Muslime ist das mächtigste unter den mächtigen Büchern. Analyse einer Kampfschrift und ein Vergleich mit Bibel und Tanach. Von Tobias Wittling
Zitat von M.M.Hanel 13.11.09 19:06 @mimili
Sie glauben also, dass die Muslime die autochtone Bevölkerung SUBTIL zum Islam zu bekehren sucht und die ... usw. ?
Wenn Sie DAS glauben, dann sollten Sie auch WISSEN, dass die autochtone Bevölkerung die Muslime ganz und gar nicht "sehr subtil", sondern sehr bestimmt zu ihren Glauben zu bekehren sucht und wenn Muslime sich dann dagegegen verwehren, diese als aggressiv bezeichnet werden.
Was hielte man davon, den anderen mal ganz ohne Subtilität einfach sein ganz alltägliches bürgerliches Leben nach eigener Facon/Religion im Rahmen der Gesetze führen zu lassen?
«Selbst ernannte Schweiz-Besitzer» und «politische Fundamentalisten» schaden uns auf Dauer nur, sagt der Zürcher Literaturwissenschaftler Peter von Matt.
Zitat von M.HanelSolch einen Schweizer verstehe sogar ich - als österreichischer Muslim - GERNE. Seine Rede ordnet, was verwirrt - differenziert, was durcheinander geworfen wurde. Sein Denken, wenn auch kantig, so versöhnt es doch, allerdings nur jene, welche wirklich den Frieden für sich und andere wünschen. Mögen wir diesen Frieden uns doch zum Neuen Jahr einander schenken - und das ganze Jahr noch daran denken
!
Anmerkung: Ich schrieb diesen Leserbrief um 11:30. Leserbriefe wurden bis nach 15:30 angenommen. Meiner wurde nich veröffentlicht. Vielleicht möchte man nicht, dass Muslime sich äussern?
Name: Rellos -------------------------------------------------- Vorname: Leachim -------------------------------------------------- E-Mail-Adresse: was-ist-toleranz@gmx.ch -------------------------------------------------- Strasse: alte Obfelderstrasse -------------------------------------------------- Ort: 8910 Affoltern -------------------------------------------------- Kommentar: Sehr geehrte Damen und Herren
Sie schreiben das Minartett-Verbot verstösse gegen das Grundrecht der Religionsfreiheit. Vielleicht sollten sie auch einmal einen Artikel schreiben, wo die Muslime gegen die Religionsfreiheit verstossen!!! In allen Ländern, wo der Islam die Hauptreligion ist, werden Menschen, welche anderen Religionsgruppen angehören oder vom Islam in eine andere Religionsgruppe konvertierten, gepeinigt, ausgestossen, verfolgt, gefoltert und umgebracht. Warum erheben die in der Schweiz lebenden Muslime ihre Stimmen nicht, wenn sich in ihren Herkunftsländern solche Grausamkeiten ereignen?
Zitat von M.HanelWarum glauben diese Leute, ISLAM hätte GRUNDSÄTZLICH was mit AUSLAND, mit HERKUNFTSLÄNDERN zu tun? Nur weil viele Muslime aus meist totalitären politischen ausländischen Regimen kommen? Warum können wir unseren Diskurs nicht auf Muslime in der Schweiz und den Islam, wie er in der Schweiz verstanden wird, beschränken?
Gerade das jüngste Ereignis, Attentat auf den Mohammed-Karikaturisten, zeigt das wahre Gesicht der Muslime. Kein Bedauern, keine Distanzierung der gemässigten Muslime, auch keine Stellungnahme oder einen Zeitungsbericht, bei welchem die in der schweiz lebenden Muslime dieses Attentat kritisieren.
Zitat von M.HanelO, meine Güte, viel hätten wir da zu kritisieren ... an Muslimen, an solchen, die so genannt werden, an Christen und solche, welche sich so nennen, an Atheisten ... Idioten ... DAS ist nicht mehr unser Weg.
Und das zeigt doch gerade wieder einmal, dass die Muslime, ob sie gemässigt sind oder nicht, nur eines sehen: Ihr Recht! Das Recht der Anderen ist Ihnen total egal - Hauptsache ihr Anliegen wird durchgedrückt, koste es was es wolle!! Peter Räber sang einmal ein Lied: "So wie du in den Wald rufst, so ertönt auch das Echo!" --> Solange die Muslime nur für Ihre eigenen Rechte kämpfen, solange dürfen sie sich nicht wundern, wenn Ihnen keine Toleranz entgegen gebracht wird.
Zitat von M.HanelHey Michael ... wir brauchen keine Toleranz, wir wollen auch keine Intoleranz. Wir brauchen und wollen Rechtssicherheit für "Dich und mich". Ist doch nicht so schwer ...
Ich erlaube mir sogar die Frage, ob der Islam nicht die untoleranteste Religion auf der Welt ist!
Zitat von M.HanelTypisch, eine Frage mit Ausrufungszeichen ..
Eine Religion, welche nicht hinterfragt oder auch mal karikaturiert werden darf, unterbindet jegliche objektive Auseinandersetzung mit dieser. Ich empfinde es als eine Frechheit, wenn sich Menschen einer Religionsgruppe in der Öffentlichkeit lautstark zum Thema Toleranz äussern, wenn die Grundlage in ihrer eigenen Religion zu diesem Thema fehlt! Da nützt es nichts, wenn die längst ungültigen Suren, wo die Liebe beschrieben wird, zitiert werden!
Zitat von M.HanelUngültige Suren ... da sieht man, was diese liberalen Muslime alles anrichten
Es sind endlich Taten seitens der Muslime gefordert - Toleranz und Religionsfreiheit für ALLE!!!!
Zitat von M.HanelAlso Mike ... Muslime tolerieren ja wirklich sogar jeden Unfug in der Schweiz und die Religionsfreiheit stellen sie weder in Frage, noch tasten sie sie an. WAS willst DU eigentlich wirklich KONKRET, vom Stänkern mal abgesehen?
Das pakistanische Militär behauptet, in der ehemaligen Taliban-Hochburg Nawaz Kot einen schrecklichen Fund gemacht zu haben: spezielle Ausbildungsstätten, in denen Kinder zu Selbstmordattentätern gedrillt würden.
Zitat von T.H.wow, wirklich stark: da hat der westen seit 2003 durch direkte gewalteinwirkung an die 2 millionen muslime umgebracht und zeigt dennoch in zunehmend arroganter und widerlicher weise auf die verfehlungen einiger weniger extremisten. nicht dass es das problem religiöser indoktrination nicht gäbe (überall auf der welt!), aber man sollte sich doch mal die relationen vergegenwärtigen!
Zitat von E.S.Ach hört doch endlich mit diesem primitiven Islam-Bashing auf. Sind wir denn so viel besser?! 1212 schickte die katholische Kirche tausende von Kindern auf einen Kreuzzug ins Heilige Land. Das Schicksal von hundertausenden von Kindersoldaten in Südamerika und Afrika ist seit Jahrzehnten bekannt. Wo bleibt da Ihre Aufregung? Kehrt lieber mal vor der eigenen Tür und seid etwas selbstkritischer!!!
Zitat von M.Hanel Eine grauenvolle Entwicklung, bar jeder echten Religiösität. Vor "solcher Religiösität" hat der Mensch, sei er Muslim, Christ oder Atheist zu Recht Angst, denn sie ist willkürlich und unberechenbar und der Grund, warum im Westen die Entwicklung zum Laizismus gefördert wurde.
Die Wahrheit ist in dieser Debatte doch: Der Koran selbst legitimiert die Verwendung des Wortes Allahs durch Menschen anderen Glaubens in Kirchen u.a.. Wie sonst sollten z.B. auch die arabisch sprechenden Christen GOTT nennen?
[Koran 22:40]"Und wenn Allah nicht die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte, so wären gewiß Klausen, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen der Name Allahs desöfteren genannt wird, niedergerissen worden. Und Allah wird gewiß dem zum Sieg verhelfen, der für Seinen Sieg eintritt. Allah ist wahrlich Allmächtig, Erhaben."
Warum lassen die Menschen sich nur so leicht instrumentalisieren und fanatisieren? Wollen sie nicht eigenverantwortlich und mündig werden und "brauchen" die ONE WORLD ORDER?
Mit interessanten, tlw. etw. sarkastischen Leser-briefkommentaren. Man kann wirklich endlich sagen, "Mensch Meyer, warum bist Du so verlassen!"
ZitatMuhammad Hanel (Aargau) 06.02.2010 Frank A. Meyer, Potent in seiner Intellektualität - brilliant in seinen Schlussfolgerungen - nachvollziehbar in seiner Differenziertheit. 8)
Muslime sind natürlich willkommen, wenn sie dem Islam abschwören. Der Islam ist abzuschaffen, wenn er recht verstanden wird.
Wer käme schon auf die Idee, dass Muslime - und nicht nur sie - eventuell ein unrechtes Islamverständnis haben, und deshalb als nicht recht liebenswert gelten und ihr Betragen von niemandem zu akzeptieren ist? Wer möchte schon glauben, dass der Islam eine echte Offenbarungsreligion ist, der Qur'an eine wahrhafte, göttliche Offenbarungsschrift und deshalb zu respektieren, zu achten und im rechten Geist zu studieren ist? Wieviele Muslime gibt es überhaupt noch, welche ihr Religionsverständnis auf der Offenbarung Gottes, dem Qur'an gründen oder dies für ihre Glaubensidentität als erforderlich erachten? Welch erhellender Artikel und welch Licht er auf die geistige Landschaft und deren Pfleger im Land wirft. Angesprochene Insolvenz ist nun wohl voll umfänglich ausgebrochen. Für diese schonungslose Klarstellung ein herzliches "Vergelt's Gott"!
ZitatThaicowboy () 07.02.2010 Vielen Dank. Bitte mehr Kommentare solcher Art im Cicero.
ZitatStefanie Groth (Erfurt) 08.02.2010 Sehr geehrter Herr Meyer,
?Für die Muslime ? gegen den Islam? - bereits die Überschrift Ihres Artikels, Herr Meyer, irritierte mich. Leider haben Sie es auch im Folgenden nicht geschafft, Ihrer Trennung ?für die Gläubigen, aber gegen deren Religion? mehr Sinn zu verleihen. Dabei haben Sie am Anfang ganz richtig festgestellt, dass sich die Integrationsdebatte nur auf die Menschen, die Muslime konzentrieren kann, nur mit diesen kann man in einen Dialog treten. Willkommen heißen allerdings, hätte man sie vor über 30 Jahren! Jetzt noch ein Willkommen auszusprechen grenzt nahezu an Beleidigung und manifestiert im Übrigen den Eindruck, die Muslime wären uns vorher nicht willkommen gewesen. Akzeptieren muss man Sie, als Teil unserer Gesellschaft und respektieren, als Gesprächspartner auf gleicher Augenhöhe. Bereits im nächsten Absatz aber machen Sie eine Unterscheidung auf, die dem zuwiderläuft und welche keinen, aber auch wirklich gar keinen (!) Sinn ergibt. Sie beginnen zwischen gläubigen Muslimen einerseits und Muslimen, die den Islam kritisch betrachten, andererseits zu unterscheiden, und zugleich, so mein Eindruck, sind erstere für sie nicht, letztere hingegen schon integrierbar. Was für eine schöne Darstellung in schwarz-weiß! Schließt es sich denn aus, dass ein Muslim gläubig ist und zugleich in der Lage seine Religion, den Islam, kritisch zu betrachten? So einer ist zum Beispiel der von Ihnen zitierte Wissenschaftler Abdel-Samad. Verdrehen Sie ihm nicht vielleicht das Wort im Mund, wenn Sie behaupten, mit seiner Forderung nach zeitgemäßer Interpretation des Korans und der Notwendigkeit diesen nicht als allmächtig anzusehen (eine Erkenntnis, die genügend gläubige Muslime teilen) fordere er andere Muslime auf gegen den Islam zu mobilisieren? Ruft er nicht vielmehr zur Selbstkritik auf?
Und wie kommen Sie eigentlich dazu zu behaupten ?Der Islam ist nicht integrierbar in die offene Gesellschaft, es sei denn, er gibt sich selbst auf?? Das ist nicht nur falsch, sondern auch unverantwortlich! Mit diesem Satz können Sie sich einreihen hinter all diejenigen, die seit Jahren einen Kulturkampf beschreien, den es gar nicht gibt. Pure Demagogie!
Sie kritisieren dass durch die Islamkonferenz Muslime vom Staat hofiert werden ? und bemerken gar nicht, dass sie genau den gleichen Fehler begehen. Mal genauer betrachtet, welche Muslime da vornehmlich in der Islamkonferenz sitzen, wird deutlich, dass Herr Schäuble sich hier jene Muslime an den Tisch geholt hat, die er sich wünscht, Ärzte, Anwälte, Journalisten, kurz um: integrierte Vorzeige-Muslime. Inwiefern die Mehrheit der Muslime in Deutschland dadurch stimmhaft in dieser Konferenz vertreten ist, bleibt fragwürdig. Und was tun Sie? Sie zitieren mit Freude Herrn Abdel-Samad, weil er Ihrem Verständnis nach den Islam so schön radikal kritisiert. Und auch Ihren kurdischen Kioskbesitzer erwähnen sie gern, weil er als Muslim das Minarettverbot begrüßt. Wenn es aber darum geht die Scharia zu beurteilen, holen Sie sich nicht einen Kommentar eines Islamwissenschaftlers und/oder Muslims ein, nein, hier darf der Politikwissenschaftler einer Katholischen Hochschule zu Wort kommen, welcher ? oh Wunder ? die Inkompatibilität von islamischer Kultur und offener Gesellschaft bestätigt.
Herr Meyer, was wissen Sie eigentlich vom Islam? Von seiner Religion, wie Sie im Koran und den Hadithen geschrieben steht? Und von der islamischen Kultur? Haben Sie eine Idee davon, wie vielfältig diese sich seit Jahrhunderten entwickelt hat und in welchen bunten Farben sie weltweit erstrahlt? Und mit wie vielen Muslimen haben Sie gesprochen? Wie kommen Sie zu Ihrem Urteil? Ist Ihnen bewusst, dass man nicht nur beim Christentum, sondern auch bei anderen Religionen und so auch beim Islam unterscheiden muss, zwischen purer Gesetzes-Religion und gelebter Kultur, die von anderen Traditionen beeinflusst, von Menschen gemacht wird? Zwischen dem was geschrieben steht und das was die Menschen daraus machen?
Als verspätete Religion, gar als mittelalterliche, männlich bestimmte Herrschaftsideologie bezeichnen Sie den Islam, und sprechen einer Religion und Ihren Gläubigen somit jegliches Potential auf Wandel ab ? aber vielleicht bedenken Sie einmal, in welcher zivilisatorischen Blüte der Islam bis nach Andalusien erstrahlte, Impulse in Kunst und Wissenschaft gab, als Europa sich im Mittelalter befand?! Und zu bedenken wäre auch, dass Religion nichts statisches ist, sondern sich stets im Wandel befindet, weil Sie nun mal von denen geformt wird, die ihr anhängen, den Gläubigen? wie also, frage ich mich zu guter Letzt wollen Sie das machen: für die Muslime ? gegen den Islam?
«Der Islam ist jetzt auch eine Schweizer Religion» Von Luciano Ferrari und Benedikt Rüttimann.
Für den Schweizer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan existiert ein europäischer Islam. Das Zusammenleben funktioniere auf lokaler Ebene schon gut, national brauche es aber noch Zeit.
RICHARD LAUBER:@Robert Aeschlimann: Einverstanden & kleine Ergänzung: Wir Schweizer sollten uns wieder zu unseren christlichen Wurzeln rückbesinnen, und wieder nach Gott fragen. Das ist etwas, was wir von Muslimen lernen können. Aber aufgepasst: Es ist nicht der gleiche Gott.
Zitat von M.M.Hanel@richard lauber: "Es ist nicht der gleiche Gott" Ich dachte es gibt nur EINEN !? Was es gibt - verschiedene Verständnisse über diesen EINEN. Dennoch können diese verschiedenen Verständnisse zu gegenseitigem Respekt und Anerkennung führen. Absolutistische Rechthaberei, das ABSOLUT Setzen des eigenen relativen Verständnisses, führt nicht nur in Missverständnis, sondern in die Schlacht. OBACHT!
KIENAST:Ramadan ist ein fragwürdiges Beispiel von einem assimilierten Moslem. Einerseits sagt er hier in CH ist meine Kultur, und redet ständig vom Islam. Er kann nicht über seinen Schatten springen. Seine propagierte Modernität, Anpassungsfähigkeit und Toleranz des Islams dürften in Moslemländern überhaupt nicht ankommen. Das ist ein völliger Widerspruch zum Korans und für Moslems nicht annehmbar.
Zitat von M.M.Hanel@rolf kienast. Was Ramdan sagt, ist kein Widerspruch. Doch gibt es innerhalb der muslimischen Gemeinschaft widersprüchliche Lager - welche alle offenbar überzeugt sind, eine korrekte Interpretation des authentischen Wort Gottes umzusetzen. Die einen meinen, man müsste einige Verse aus dem Qur'an streichen, die anderen meinen, Gott selbst hätte einige Verse gestrichen (abrogiert) und andere ... !
Zitat von M.M.HanelStets um Ausgleich bemüht, spricht T.R. grundsätzlich gut. Doch die Frage: Weshalb nimmt die Angst vor den Muslimen dennoch zu? ist nicht mehr adäquat beantwortet. Wenn Scheich Uthaimin sagt:" ... wir greifen sie (die Ungläubigen) an, wenn wir dazu in der Lage sind", ist die Spaltung vollzogen, & Recht & Pflicht wurde für ALLE Menschen, ihren Standpunkt zu beziehen, zu erklären und zu verteidigen
Wer führt mit wem einen Dialog über was? Einige Beispiele aus der Praxis der Stadt Zürich
Ausgehend von der Frage nach Bestattungsmöglichkeiten für Musliminnen und Muslime konnten in der Stadt Zürich in den letzten zwei Jahrzehnten tragfähige Dialogstrukturen aufgebaut werden. Profitieren davon tun alle. Christof Meier http://www.nzz.ch/blogs/nzz_votum/islam_...comment_article
Zitat von M.M.HanelZu wenig spektakulär - sondern ganz normal Eine Tatsachenbeschreibung über die positive und normale Zusammenarbeit von Muslimen und Nich-Muslimen - zwischen Bürgern und Bürgerverwaltung. Leider eine viel zu selten anzutreffende BERICHTERSTATTUNG in den Medien. Offenbar auch nicht wirklich gewünscht ist, Kenntnis über den positiven Verlauf von, durch globale Veränderungen verursachte Entwicklungen zu nehmen, was an der "überwältigenden Flut" von Leser Kommentaren abzulesen ist.
Daher sei die Frage erlaubt: Ist die normale Integration der Muslime in der Schweiz vielleicht vom herrschaftlichen Souverän gar nicht erwünscht? Daher alle Bemühungen von allen Seiten letztlich für die Katz'? Man wird es sehen, woher, wohin der Wind wird weh'n.
Zitat von Angelina Mohamedvom Dialog zu Fakten Dialog auf allen Ebenen, unter allen Menschen ist notwendig und wird es immer geben. Um allerdings die aufgeblasenen polemischen, auch oft destruktiven Diskussionen zu entkräften, ist die Schaffung derartiger Berührungspunkte das einzig Richtige. Nur durch die Schaffung von Tatsachen, durch gemeinsames stückweises Vorangehen wird der Integration der Muslime Vorschub geleistet, werden (Berührungs- )Ängste abgebaut. Wo durch Taten neue Realitäten entstehen, dürfen erst mal Worte schweigen ...
Beat Stauffer widmet sich Farhad Afshar, einer der ?bekanntesten muslimischen Stimmen in der Schweiz?, mit Hang zu ?eigenartigen Meinungen?, der ?in der Schweiz allerdings allein auf weiter Flur steht?. Da der Dialog mit den Muslimen gute Partner benötigt, muss vor ihm offenbar gewarnt werden. ? All das aber ändert nichts daran, dass Farhad Afshar ein gewichtiges Wort im Dialog mitzureden hat. Er ist ein gebildeter, intelligenter und selbstbewusster schiitischer Muslim, der seine DialogpartnerInnen durchaus zu fordern versteht. Er kennt sich in verschiedenen Traditionen und Kulturen aus. Offenbar ist es das, was stört. Nur zu gern konstruiert man sich ja ein Gegenüber, damit es den eigenen Vorstellungen entspricht. In dieses Cliché passt Afshar nicht. Er hat Ecken und Kanten. Doch dienen diese der Sache mehr als ein Artikel, der pauschal ist und zu viele persönliche Animositäten verrät.
Dr. Hanspeter Ernst, Geschäftsleiter Zürcher Lehrhaus ? Judentum, Christentum, Islam
Die Reue der Patriarchen Leben zwischen den Kulturen Von Rosvita Krausz Deutschlandfunk 2010
Musliminnen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und entscheiden wollen, wen sie lieben und mit wem sie leben, werden auch in Deutschland mit dem Tode bedroht. Bekanntester Fall: Hatun Sürücü. Sie wurde zwangsverheiratet, geschlagen, eingesperrt und schließlich ermordet. Alles unter Berufung auf die Tradition und den Koran. Hatun wollte leben wie eine Deutsche. Das wurde ihr zum Verhängnis. Die Schüsse in ihren Kopf galten unserer Gesellschaft. Ihr Schicksal hat eine breite öffentliche Debatte über Zwangsverheiratungen und Unterdrückung der Frauen im Islam ausgelöst. Ist der tödliche Druck von Familien auf ihre Kinder die Ausnahme oder der Regelfall, wollte Rosvita Krausz wissen. Sie hat sich bei türkischen Migranten, denen der Aufbruch in ein modernes Leben gelang, umgehört. Serap Cileli, Fatma Bläser und Cem Gülay sind Kinder von Einwanderern, deren Eltern noch in Zwangsehen lebten.
nicht unberechtigt wird Musliminnen und Muslimen oft vorgehalten, das Fasten im Ramadan durch üppiges Schlemmen am Abend ad absurdum zu führen. Daher handelt es sich gewiss um einen feinfühligen Aufruf zur islamisch gebotenen Mäßigung, wenn uns der DLF heute passend zur Iftar-Zeit eine Sendung zum Thema "Zwangsehen" serviert. Dafür möchte ich Ihnen danken. Schon der Ankündigungstext ist geeignet, einem den Appetit zu verderben.
Wie ich hörte, hat der DLF zum "Fall Sarrazin" eine Unmenge an Zuschriften erhalten, und zwar überwiegend Briefe, Mails und Anrufe mit Solidaritätsbekundungen für Sarrazin. Ich bin sicher, dass diesen Hörerinnen und Hörern das ´Feature gut gefallen wird, auch wenn das Thema bereits reichlich abgedroschen ist. Ich hoffe, dass darin keine programmatische Neuorientierung des DLF, dessen Sendungen ich bisher immer sehr geschätzt habe, zum Ausdruck kommt.
Prof. Dr. i. R. Mohssen Massarrat Osnabrück, 03. September 2010
Sarrazin und seine Kronzeugen
Die Kommentare zu Sarrazins Buch ?Deutschland schafft sich ab? sind inzwischen unüberschaubar, seine zentrale Botschaft hat jedoch Frank Schirrmacher, FAZ-Chefredakteur und aufgeklärter Konservativer, am präzisesten auf den Punkt gebracht (Anhang): Die moslemischen Einwanderer seien weniger intelligent, hätten für Deutschland keinen ökonomischen Nutzen und machten Deutschland wegen ihrer höheren Geburtenrate dümmer. Sarrazin entlehnt, nach Schirrmacher, diese Schlussfolgerungen Darwins Zuchttheorie, wonach ?niemand so töricht [sei], seine schlechtesten Tiere zur Zucht zuzulassen? und es ?überraschend [sei], wie schnell eine unrecht geleitete Sorgfalt zur Entartung einer domestizierten Rasse führt.? Sarrazin unterschlägt nach Schirrmacher Darwins Irrtum, der die Selektion durch ?Nützlichkeit?, somit durch Rückübertragung herrschender ökonomischer Theorie in den Naturprozess begründete, um sein Vorurteil über die ?Unterschichten? und moslemische Einwanderer als naturgesetzlich hinzustellen: ?Du sagst, die Erde ist rund und 90 % stimmen Dir bei und trotzdem bist Du ein Arschloch? (Sarrazin bei der Pressekonferenz am 31. August).
Vermutlich hat Schirrmacher Recht, wenn er Sarrazin der Irreführung der Öffentlichkeit beschuldigt, weil er eigentlich ?Entartung? der Deutschen meint, dies jedoch, um die Parallele zu Nazi-Gedankengut zu vermeiden, unter dem Begriff ?Verdummung? versteckt. Sarrazin argumentiert ohne Zweifel biologistisch und ist ein ?intelligenter? Rassist. Durch die Reduktion menschlicher Fähigkeit auf die Gene und die Ausblendung der Umwelt bedient er sich der wissenschaftsfeindlichen Methode der Selektion, mit der alles bewiesen und auch widerlegt werden kann. Dazu gehört auch Sarrazins selektiv ermittelter ?Beweis?, dass moslemische Einwanderer dümmer als andere Einwanderergruppen seien. Dadurch reiht er sich im Grunde in den globalen Kampf der Kulturen ein, der - von Huntington entfacht und von evangelikalen Fundamentalisten in den USA weitergeführt - gegenwärtig sämtliche rechtspopulistischen Strömungen in Europa, z. B. in der Schweiz die Volksabstimmung für Minarett-Verbot, in Holland Geert Wilders antiislamische Partei PVV und in Deutschland u. a. ?Politically Incorrect? und viele lokale Initiativen gegen Moschee-Bauten umfasst. Kein Wunder, dass in Deutschland Islamophobe , wie Henryk M. Broder mit seinem Bestseller ?Hurra wir kapitulieren?, zu den eifrigsten Unterstützern Sarrazins gehören.
Dabei darf nicht übersehen werden, dass die große Zustimmung zu Sarrazin nicht allein sein ?Verdienst? ist. Der Boden für die Früchte, die er nun erntet, wurde jahrelang durch überassimilierte und Möchtegern-Aufklärer wie Seyran Atesh, Necla Kelek und weniger bekannte Einwanderer mit islamischem Hintergrund beackert. Mit derselben selektiven Methode wie Sarrazin diffamieren sie die Opfer einer unsozialen Einwanderungspolitik zu Menschen, die angeblich von ihrer Natur her integrationsunwillig seien. Landauf, landab verbreiteten sie in voll gefüllten Hörsälen deutscher Bildungseinrichtungen die Angst vor Kopftuch tragenden und Ehrenmord begehenden Moslems. Mit derselben Masche wie Sarrazin, ?sie wollten ja nur die Deutschen auf unbequeme Wahrheiten aufmerksam machen?, stigmatisierten sie verunsicherte Moslems ? Türken, Araber etc. ? als Integrationsverweigerer, die sich in Parallelgesellschaften abschotteten. In Wirklichkeit und um in der ihnen fremden Welt überleben zu können, hatten die Migranten der 1. Generation (wir nannten sie damals Gastarbeiter) gar keine andere Wahl, als sich einen Schutzraum - eine Art Ersatzheimat - zu schaffen. Zu allererst hatte es die Mehrheitsgesellschaft versäumt, rechtzeitig die Hindernisse auf dem Weg zu einer Integration zu ebnen. Auf das von Atesh und Kelek verbreitete Stigma ?Integrationsverweigerer? setzte Sarrazin schon im letzten Jahr noch eins drauf und erklärte Türken und Araber als Menschen, die Kopftuch tragende Mädchen produzierten, im übrigen aber als Obstverkäufer unproduktiv seien und der Gesellschaft keinen Nutzen brächten. Mit der selben Scheinheiligkeit wie Sarrazin schmückten Atesh und Kelek ihre Bücher mit angeblich konstruktiven Vorschlägen zu einer besseren Integration der Muslime, vertieften in Wirklichkeit aber den Graben zwischen den Minderheiten und der Mehrheitsgesellschaft, indem sie antiislamische Ressentiments schürten und auch weiterhin schüren.
Kein Wunder, dass Sarrazin Atesh und Kelek in seinem Buch sehr ausführlich zitiert. Kein Wunder auch, dass er Necla Kelek als Kronzeugin für die Richtigkeit seiner Thesen benutzt und sie als Laudatorin seines Buches auserkoren hat. Atesh und Kelek haben sich jahrelang als Kronzeugen der moslemischen Minderheit bestens vermarktet, indem sie der Mehrheitsgesellschaft aus dem Bauch redeten. Statt Aufklärung und wachsendem Bewusstsein für ein kooperatives Verhalten und ein friedliches Zusammenleben bestärkten sie die ausländerfeindlichen und antiislamischen Vorurteile der Mehrheitsgesellschaft. Statt soziale und kulturelle Brücken zu bauen, haben sie die Integrationsbereitschaft auf beiden Seiten blockiert. Vielleicht hat Sarrazin mit seinem rassistischen Werk den Verantwortlichen deutscher Bildungseinrichtungen die Augen geöffnet, damit sie nicht länger so leichtfertig diese Sorte von Kronzeugen moslemischer Einwanderer auf die leider noch immer für rassistisches Gedankengut empfänglichen Menschen loslassen.
Thilo Sarrazin hat nicht ein Buch geschrieben, sondern mindestens drei Bücher, die den gleichen Titel tragen. Sie sind ineinander verschachtelt wie die russischen Matrjoschka-Puppen. Es geht um Demographie, um Wirtschaft und dann, im innersten Kern des Ganzen, um Biologie. Wer zu der dritten Puppe nicht vorstößt, versteht das Ausmaß der Aufregung nicht. Aber von ihr hängt die Architektur des Ganzen ab. Denn im Innersten dieses Buches steckt eine vulgärdarwinistische Gesellschaftstheorie, die mit einer Unbefangenheit dargelegt wird, als hätte es alle Erfahrungen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht gegeben. Ein Kernsatz des Buches lautet: "Das Muster des generativen Verhaltens in Deutschland seit Mitte der sechziger Jahre ist nicht nur keine Darwinsche, natürliche Zuchtwahl im Sinne von ,survival of the fittest', sondern eine kulturell bedingte, vom Menschen selbst gesteuerte negative Selektion, die den einzigen nachwachsenden Rohstoff, den Deutschland hat, nämlich Intelligenz, relativ und absolut in hohem Tempo vermindert."
Das sind unerhörte Sätze. Und Sarrazin weiß das. Es ist schlichtweg unseriös, wie fahrlässig er mit seinen Quellen umgeht. Der schnelle Leser wird die These von der angeblichen überproportionalen Vermehrung der Dummen und den Hinweis auf Darwin im besten Fall als These zur Kenntnis nehmen. Ganz anders aber würde er hier aufmerken, wenn er wüsste - und das verschweigt Sarrazin ihm -, wie Darwin diesen Prozess nennt: "Es ist überraschend, wie schnell eine unrecht geleitete Sorgfalt zur Entartung einer domestizierten Rasse führt. Doch abgesehen vom Fall des Menschen ist niemand so töricht, seine schlechtesten Tiere zur Zucht zuzulassen". Sarrazin meint faktisch "Entartung" - daran kann angesichts der Quelle kein Zweifel bestehen -, aber er nennt das Wort nicht. So geht es einem immer wieder mit diesem Buch. Es täuscht über seine Grundlagen. Dass er weiß, was er tut, sieht man an seinen Sicherheitsmaßnahmen: Warum legt er so großen Wert auf den seitenlang ausgebreiteten Hinweis, dass Intelligenztests von Juden erfunden wurden?
Sarrazin blendet eine jahrhundertelange, zum Teil verheerende wissenschaftliche Rezeptionsgeschichte darwinistischer Theorien aus und schließt an sie an, als seien sie Erkenntnis von heute. Damit es nicht auffällt, verschleiert er die Terminologie. Es scheint, als habe ein Lektor alle "anstößigen", aber historisch zutreffenden Begriffe aus dem Buch verbannt, damit die Botschaft historisch unkontaminiert an den Kundengebracht werden kann. Oder aber: damit der Kunde nicht merkt, wohin die Reise mit Sarrazin geht.
Das aber erfüllt den Tatbestand der Irreführung. So ist etwa seine These, die muslimischen Migranten hätten den Deutschen keinen ökonomischen Nutzen gebracht, nur vordergründig ökonomisch. In der Logik seines Buchs handelt es sich bei dem Nützlichkeitsargument um einen zentralen Pfeiler der Darwinschen Züchtungstheorie, denn Selektion, so Darwin, folgt den Gesetzen der Nützlichkeit. Die Frage ist nur: wer legt in der menschlichen Zivilisation die "Nützlichkeit" eigentlich fest? Die viktorianische upper-class, die Darwin begeistert rezipierte, hatte darauf eine historische Antwort. Jede Form von staatlicher Fürsorge widerlaufe den Gesetzen der Natur, weil sie den Selektionsdruck vermindere und zur weiteren Vermehrung "unterer Schichten" führe. Sarrazin assistiert 150 Jahre später: Weil die Überlebensbedingungen in der modernen Welt für alle identisch seien, vermehrten sich die Fruchtbarsten, die aber dummerweise die Dümmsten seien.
Man muss daran erinnern, dass der Darwinismus in großen Teilen die Rückübertragung ökonomischer Theorien in die Welt der Natur war. Es waren die Wirtschaftskräfte, die ihm die Metaphern für seine Gedanken lieferten, nicht die Natur. Das erklärt, wieso der Ökonom Sarrazin Darwins Schriften liest, als seien sie ein Bericht der Bundesbank. Würde es ihm um Erkenntnis gehen, hätte Sarrazin zumindest in einem Kapitel seines Buches den Irrweg und die Widersprüche einer Theorie schildern müssen, die er jetzt aus der Gruft der Geschichte zurückholt. Er erzählt die Geschichte nicht bis zum bitteren Ende, und das sollten und müssen seine Leser wissen. Die Amerikaner, die 1924 mit einer Einwanderungspolitik auf erbbiologischer Grundlage begannen - derselben, die Sarrazin jetzt wieder empfiehlt -, haben dies bitter bereut.
Öffentliche Debatten werden immer dann riskant, wenn Korrelationen zu Kausalitäten gemacht werden. Sarrazin behauptet Kausalitäten, und wer so verfährt, muss mehr zur Verfügung stellen als eine Ableitung aus den Korrelationen einer Statistik. Es spricht vieles dafür, dass es Sarrazin in Wahrheit um die Herstellung einer neuen politischen Moral geht. Sie ist aber selbst nicht moralisch, sondern kommt als "Naturgesetz" daher. Nichts verhindert die Klugheit einer Gesellschaft mehr als Biologismus - nicht nur weil er falsch ist, sondern weil er den Menschen das Gefühl gibt, festgelegt zu sein und weil er anderen die Macht gibt, sie festzulegen.
Zitat von M.M.Hanel Der mächtige Chor des Widerstands gegen widerliche Aktionen, wie die oben beschriebene, möge durch diesen - als sehr konstruktiv wahrgenommenen Artikel - verstärkten Zulauf bekommen. Der "Chor der Nationen" und Religionen (siehe Woche der Religionen in der CH) sollte vielleicht doch MEHR mediale Beachtung als bislang in der Schweiz erfahren.
Einen Tag später
Zitat von M.M.HanelTotal erstaunt bin ich, dass dieser Artikel innerhalb von 24 Stunden KEINE Leserkommentare bekam, von meinem mal abgesehen. Sind konstruktive Artikel wirklich "not selling"? Ist Vernunft echt nicht angesagt? Ist deren Sieg gar unerwünscht, weil es dann nix zu kämpfen gäbe - und ... oder ?? Erstaunlich das Verhalten des Schweizerischen Leservolkes, oder?
2 Jahre später gibt es auch meinen Leserkommentar NICHT mehr ...