Der Nationalrat befindet die Volksinitiative "gegen den Bau von Minaretten" für gültig, lehnt sie jedoch ab, da sie gegen international garantierte Menschenrechte verstosse. Religionswissenschafter Martin Baumann begrüsst diesen Entscheid.
Zitat von M.M. Hanel, Schweiz unter "weitere Kommentare":
Wenn "Sie" auf solcher Ebene diskutieren und Stimmung machen wollen, dann ist JEDES Symbol Ausdruck von Machtanspruch. Sei es das Kreuz der Christen, deren Kirchtum und Glockengeläut, die Tempel der Juden und Hindus etc., die Rauchfänge der Industriellen, die Banken der Kapitalisten, die Dome der Atomkraftwerke, die Sendemasten der Fernsehanstalten und Kommunikationsunternehmen etc. Jedes bauliche Symbol ist in ERSTER Linie Identitätsmerkmal und Ausdruck bestimmter Funktionalität ? jede Identität besteht natürlich auf seiner Behauptung und seinem Fortbestand und wird sich gegen seine Unterdrückung oder Zerstörung machtvoll zur Wehr setzen. Soweit zum Symbol und zur Macht. Quelle: http://www.gsiw.ch/offene-briefe/fehr3.pdf
Die Antwort auf das Minarett-Plakat Von Ruedi Baumann. Die Alternativen karikieren das Minarett-Plakat. Aus den Türmen machen sie Raketen und werben damit für das Verbot von Kriegsmaterial-Exporten. http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/stan.../story/25064222
Zitat von M.M.HanelJA - so macht Meinungsfreiheit Spass. Trotz aller Ernsthaftigkeit der Thematiken "Minarettverbotsinitiative" & "Waffenexport" lässt dieses Plakat gerade wegen der Persiflage schmunzeln und ist mit "freidgenössischem Humor" wohl ausgezeichnet bezeichnet. Diese Haltung entschädigt für vieles. Man wünscht sich mehr von ihr zu spüren!
Zitat von Einer der Brüder KITABIFrau Onken kann ihrer sexuellen Phantasie gerne freien Lauf lassen, nur bleiben diese eben ihre persönlichen Phantasien. Frauen nehmen immer auch in den Moscheen am Freitagsgebet teil, obwohl ihnen dies nicht als Pflicht gemacht wurde ? im Gegensatz zu den Männern ? sondern als löbliche/segensreiche Empfehlung (Sunnah). Nur aus diesem Grund ist der grössere Teil der Freitagsgebetteilnehmer männlich. Die Frauen aber hatten immer ihren Platz in der Moschee; rückständige Traditionen aus anderen Ländern können hier nicht das Bild der Schweizer Moscheen widerlegen ? der Koran selber ruft nicht die Männer, sondern alle Gläubigen (Frauen und Männer also) zum Freitagsgebet auf (62:9) und der Prophet Muhammad ermahnte seine Zeitgenossen das Recht der Frau an der Teilnahme und Teilhabe an der Moschee nicht zu beschneiden (Buchari Nr. 0899 und 0900).
Frau Onken möchte vermutlich auch gerne verschweigen, dass die aktivsten und engagiertesten Gruppen und Vereine in den Schweizer Moscheen Frauengruppen sind. In den muslimischen Internetseiten bzw. bei den Moscheeverwaltungen kann jeder und jede den Kontakt zu diesen Frauengruppen aufnehmen und sich selber ein Bild machen.
Zitat von M.M.HanelBin eher der Meinung, dass beide, Kuppel und Minarett das architektonische Symbol des Menschen in seiner Zweigeschlechtlichkeit sind. Im Islam ist weder die Geschlechtlichkeit noch ihre geziemende (symbolische) Darstellung, sowie gelebten Freuden eine Sünde. Die eheliche Vereinigung von Mann und Frau, bzw. ein gegenseitig erfülltes Liebesleben wird als segensreiche Handlung gelobt und nicht verteufelt.
Zitat von Einer der Brüder KitabiKommentar: « Minarette seien männliche Machtsymbole»? Frau Onken kann ihrer Phantasie gern freien Lauf lassen, nur bleiben es eben ihre Phantasien. Frauen hatten immer schon ihren Platz in der Moschee. Rückständige Traditionen gewisser Länder können nicht das Bild der Schweizer Moscheen widerlegen. Frau Onken möchte wohl auch gerne verschweigen, dass die aktivsten Gruppen in Schweizer Moscheen, Frauengruppen sind. Man sollte mit diesen Frauengruppen Kontakt aufnehmen, und sich selber ein Bild machen, ob es die Musliminnen gleich sehen wie Frau Onken.
Zitat von Einer der Brüder KITABIKommentar: Es erübrigt sich eines Kommentars, dass zwischen Minaretten und Geschlechterfragen eine Korrelation, gar Kausalität, herrsche. Gesagt werden muss aber, dass der Koran in der Beziehung Mann und Frau drei Ebenen unterscheidet: 1. Die Gleichstellung bezüglich ihrer Erschaffung(4:1); 2. wird soziale Gleichstellung von Mann und Frau im Koran ausdrücklich erwähnt (9:71); 3. die jenseitsbezogene Gleichberechtigung (40: 40). Von Islamkritikern werden aber gerne einzelne Verse aus dem textlichen und historischen Kontext genommen und nach willkürlicher Interpretation zu Ungunsten des muslimischen Verständnisses ausgelegt. Glaubwürdigkeit verschafft ihnen leider, dass beschämender Weise in vielen muslimischen Gesellschaften der Frau nicht jener Platz zugestanden wird, der ihr nach dem Koran gebührt. Dies ist aber nicht dem Islam anzulasten, sondern die Gründe hierfür sind in der Politik, den jeweiligen Traditionen und lokalen Sitten zu suchen und nicht zuletzt der inneren Schwäche des ?stärkeren Geschlechts?.
Minarette Ein Verbot der islamischen Symbole würde die Integration der Muslime fördern. Von Roger Köppel
Zitat von HanelMetlagl: "Wir werden in einigen Jahren hier eine blühende islamische Landschaft haben." Ja, nehmen wir an, da ist was d'ran. Die Ablehnung von Minaretten änderte da was daran?
Bitte WIE und WAS genau? Hätte ich gerne KONKRET gewusst.
Oder ist dieses ganz Vorgehen eher: "Zuerst schiessen - und dann fragen?" Wilder Westen kann man nur sagen ... welche Denk & Leitkultur das ist? Nix Kultur ... bloss Mist!
Deshalb, wärs nicht zum Weinen, wärs zum Lachen, doch ich wag's zu sagen: ich weiss auch Kostbares aus Mist zu machen. Sie auch?
Zitat von Einer der Brüder KITABI Abrahaam Dawat (24. November 2009, 22:57) Viele Leute bei uns glauben, dass es in Bezug auf Politik und Religion einen klaren Gegensatz zum Islam gebe.Doch dem ist nicht so, obwohl das frühe Christentum und der Islam eine unterschiedliche Einstellung zum Politischen hatten. Jedoch haben sie sich mind. 1200 Jahre lang hinsichtlich ihrer Politikwirksamkeit nicht unterschieden. Selbst aber eine Analyse des westlichen Säkularismus zeigt, dass Staat und Gesellschaft weiterhin christlich geprägt sind. Der Islam aber wird als Verfechter der Gottesstaatidee verteufelt, und der moderne politische Slogan ?din wa daula? als Beweis zitiert. Doch der Islam meint mit seinem Politikverständnis nicht, der Glaube sei der Staat, beide seien ein und dasselbe! Im Gegenteil, auch für Muslime sind dies unterschiedliche Dinge, die allerdings harmonisch aufeinander zu beziehen sind. Das islamische Recht verlangt dafür keine besondere Staatsform. Das kann deshalb sehr wohl eine Demokratie sein. Keinesfalls aber verlangt es eine Theokratie i.e.S., etwa wie im Iran, nämlich als Herrschaft des Klerus.
Zitat von M.M.HanelEin, einmal angenehmer Artikel der, ohne zu polemisieren, in knappen Worten die Schwerpunkte und Stossrichtungen dieser "Initiativdebatte" skizziert.
Die Antwort auf die Frage, wohin diese in den letzten Wochen geführte Debatte wird führen, hängt ws. in erster Linie von den Politikern in der Schweiz ab, inwieweit sie die schon seit langem von GSIW (Gesellschaft Schweiz ? Islamische Welt) gewünschte INTENSIVERE Diskussion über Lösungen von KONKRETEN Problemen MIT Muslimen aufnehmen werden. Die Integrationsfähigkeit der Muslime und ihrer Gemeinschaften kann doch nur über die Akzeptanz deren Beiträge zu konkreten Problemen erkannt werden. Soll die, durch die Initiative ausgelöste Debatte neben den vielen negativen Auswirkungen (zB. sozialpolitische, juristische, ?) auch zu Positivem beitragen, MUSS es zu konkreter, verantwortlicher KOOPERATION zwischen den gesellschaftlichen Gruppen kommen. Denn INTEGRATION kann letztlich nur über KOOPERATION funktionieren.
Kaum ein Schweizer weiss, was in den rund 200 Moscheen im Land gepredigt wird. Die Behörden auch nicht. Dies ist das beunruhigendste Fazit der vertraulichen Imam-Studie, welche die Regierung unter Verschluss hält. Mindestens acht Imame treten als Hassprediger auf. Von Urs Gehriger
Zitat von HanelM. Hanel 10.12.09 19:52 Stimmt, dass es den Muslimen aufgebürdet ist, das mediale, schier übermächtig negative Bild ihrer Religion wieder ins rechte Licht zu rücken. EIGENARTIGERWEISE ja nicht so schwer, wenn Hassprediger, sich FREIWILLIG gleich selbst anzeigen. Das passt gerade ZUFÄLLIG, oder?
Auch wenn ich schweizerischer Eigenständigkeit und Schweizer direktem Demokratieverständnis weitestgehendes Wohlwollen und Förderung angedeihen lasse, muss ich aber jetzt fragen: GUTE, EINGEBÜRGERTE nur aufgrund Ihrer Religion auszuweisen - wollen echte Schweizer echt eine Mehrheit darüber erzielen? Kreis lag falsch, nicht?
Zitat@Herr Rehtaler & Herr Hanel: Das JA zum Minarettbauverbot ist erreicht worden, weil die Initiative zum Ziel hatte, die Minarette als sichtbare Machtsymbole des extremen Islam zu verbieten. Das ist alles. Diese Initiative hat nichts zu tun mit Sippenhaft und der Ausweisung von "gut eingebürgerten Muslimen"! Sie richtet sich in keiner Weise gegen die Ausübung dieser Religion. Die Türme sind als Machtsymbole verboten worden. Basta! Herr Kollers privater Kommentar soll nicht mit dem Inhalt der Initative & dem Abstimmungsresultat verwechselt werden.
Zitat von Hanel@Frau Kägi: Minarette ... sichtbare Machtsymbole des extremen Islams? Wenn man Ihrer Logik folgt, gibt es letztlich KEINE SICHTBAREN Symbole NICHT-extremen Islams. JEDER Muslim erkennt im Minarett ein ästhetisches, architektonisches Merkmal seiner Gebetsstätte. Dass JEDES Symbol umgedeutet werden kann, sei es Kirchturm, Minarett, Antenne (mediales Einfluss- Hoheitsgebiet), Schornstein (kapitalistisches, industrielles Absatzgebiet) ... etc. ist KLAR! Das Verbot eines fremden Religions-SYMBOLS kommt dem Verbot der Religion gleich - was ja eig. beabsichtigt war. DAS ist ALLEN KLAR! Warum leugnen?
Aus der Reihe ?Briefe, die abzuschicken wir uns nicht getrauten"
Zitat von M.M.HanelNur nebenbei - "Islamische Zeitung" kann gerne durch "GSIW" oder "VIOZ" ersetzt werden ... denn die Verhältnisse sind ja hier zulande nicht viel anders
Liebe liberale Muslime,
normalerweise erwarten wir auf unsere Briefe keine Antworten. In eurem Fall sind wir aber gewillt, eine Ausnahme zu machen und schauen mal nach, ob wir von euch hören werden.
Zuallererst einmal möchte ich euch den ehrlichen Respekt für eine PR-Kampagne erster Güte aussprechen. Ohne nennenswerten Aufwand, Inhalte oder Budget habt ihr es binnen weniger Tage geschafft, die Schlagzeilen in den entsprechenden Rubriken zu füllen. Abgesehen von dem Inhalt der Kommunikation, wäre jeder PR-Berater, der eine unbekannte Marke an den Mann - oder auch an die Frau - zu bringen hat, schlichtweg neidisch. In einem kurzen Zeitraum in Deutschlands Qualitätsjournalismus von allen Autoren 100-prozentig positiv und ohne kritische Nachfragen erwähnt beziehungsweise zitiert zu werden, ist in professioneller Hinsicht eine Glanzleistung. Und dann wurdet ihr auch noch vom islamwissenschaftlichen Fachblatt ?DIE WELT" als die wirklich guten Muslime ausgerufen? Hatten die Guten nicht sogar mal eine Achse gegründet?
Wenn ihr allerdings die Absicht hattet, verändernd auf die muslimische Community einzuwirken (oder gar auf die jungen, konservativen Eliten, die ihr als unser aller Problem bestimmt habt) und mit dieser zusammenzuarbeiten, dann habt ihr eurer Sache einen Bärendienst erwiesen. Ich habe mal beim Redaktionsteam der IZ nachgefragt, und siehe da: Die haben seit eurer Gründung vor wenigen Jahren noch keine einzige Pressemitteilung, Einladung zu einer Veranstaltung oder irgendeine Form der Selbstartikulation gesehen, die sich an den Mainstream der Muslime richten könnte. Solltet ihr tatsächlich die ?schweigende Mehrheit" (ein unsäglicher Begriff, der im heutigen Deutschland wieder ganz groß im Kommen ist) der praktizierenden Muslime repräsentieren, dann wissen sie - und wir, als eines ihrer Medien - noch nichts davon. Meint ihr nicht, dass sich das ändern sollte?
Oder besteht eure Absicht eher darin, euch gegenüber der so genannten Mehrheitsgesellschaft mit rhetorisch simplen Argumenten gegen die ?Konservativen" (die ihr übrigens bisher mit keinem einzigen Satz definiert habt) abzugrenzen? Apropos definieren: Wäret ihr so freundlich, und erzählt uns und unsern Lesern einmal, was ihr eigentlich wollt und wie islamisches Leben in Deutschland aussehen soll, wenn es nach euch geht? Ach ja, und was ist bitte ein konservativer Muslim? Darf man konservativer Muslim und trotzdem Mitglied bei der LINKEN sein?
Liebe liberale Muslime, von allen notwendigen Polemiken und Seitenhieben abgesehen, ist es an der Zeit, das mediale Flächenbombardement einzustellen, und eine echte, hierarchiefreie Debatte anzustoßen. Erst wenn ihr belegen könnt, dass ihr mit euren Positionen durch die Gemeinden und Moscheen (im positiven Sinne) getingelt seid und mit den Muslimen vor Ort debattiert hat, erst dann sind eure Argumente mit Sicherheit glaubwürdiger.
Zwei konkrete Vorschläge möchte ich hiermit zu Protokoll geben und als mein geistiges Eigentum zum Patentschutz anmelden:
1. Organisiert doch gemeinsam mit den ?konservativen" Verbänden und unabhängigen Muslimen und Beobachtern, wie beispielsweise der Islamischen Zeitung (am besten auf ?neutralem Boden"), eine für Muslime (aber nicht für Massenmedien) offene Veranstaltung, auf der alle Seite eure Thesen herrschaftsfrei diskutieren können. Das ist zumindest die normale Vorgehensweise, wenn Initiativen und Organisationen mit ihren Zielgruppen kommunizieren wollen. Vielleicht stellt sich ja auch dann bei euch die Einsicht ein, dass es so etwas wie eine legitime Orthodoxie gibt.
2. Das gleiche ließe sich im kleineren Rahmen als Streitgespräch in der Islamischen Zeitung relativ leicht und zeitnah ebenso realisieren. Ein bis zwei Konservative, die gleiche Menge von euch und eine dritte Position. Also, ich fände das spannend? Hui, das wird toll!
Schau?n mer mal, ob wir von euch hören werden. In banger Erwartung einer Antwort,
euer Ali Kocaman
P.S.: Ein Nachtrag sei noch erlaubt. Im Grunde geht es, wenn ihr ehrlich seid, gar nicht darum, ob man ?liberal" ist oder ?konservativ", sondern darum, ob man seine Religion praktiziert oder nicht. Im letzten Fall darf die allgemeine politische Anerkennung als sicher gelten.