Sakib Halilovic, unser Gespräch findet im Zentrum der bosnischen Muslime in Schlieren statt. Von aussen würde man hier Büros und Fabrikationshallen erwarten, aber nicht ein religiöses Zentrum und eine Moschee. Wäre da ein Minarett nicht sinnvoll?
Ja, das ist ein Grund, wieso man überhaupt Minarette braucht: Dass man von aussen sieht, wo die Moschee ist. «Minarett» kommt vom arabischen Wort für Licht ? man könnte es übersetzen mit «Leuchtturm». Aber zwingend ist das Minarett nicht. Beim Gemeinschaftsgebet spricht der Muezzin am Anfang den Gebetsruf. Früher stieg er dazu aufs Dach. Mit der Zeit sind die Städte gewachsen, und damit auch das Bedürfnis für weithin sichtbare Minarette. Das ist der einzige Grund ? mit einem Symbol für Eroberung oder Beherrschung hat das nichts zu tun.
Aber genau das soll der heutige türkische Ministerpräsident Erdogan einmal gesagt haben: Die Moscheen seien Kasernen, die Minarette Speerspitzen des Islam.
Erdogan zitierte die Worte eines Dichters. Sie richteten sich ursprünglich gegen den Kemalismus mit seiner strikten Trennung von Staat und Religion in der Türkei. Viele empfanden das als Diktatur, nicht als Fortschritt, und litten darunter. Für uns bedeuten Moscheen mit Minaretten etwas ganz anderes, nämlich gesellschaftliche Verantwortung.
Haben Sie Verständnis für Anwohner, die sich gegen Minarette wehren? Ich versuche es zu verstehen. Aber ich glaube, es geht um etwas ganz anderes. Ich glaube, unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger haben Angst vor Verlust ihrer Identität, und die Initianten der Minarettinitiative nützen das aus. Die Schweiz liegt mitten zwischen drei grossen Nationen, und in der Schweiz leben viele Ausländer. Diese Ängste kann ich gut nachvollziehen. Aber unsere Mitbürger müssen wissen: Die Initianten nützen das aus. Ob wir Minarette haben oder nicht, die Muslime bleiben da.
Das zentrale Gebot für Christen ist ein doppeltes, nämlich Gott zu lieben und den Mitmenschen. Gibt es auch ein zentrales Gebot für Muslime?
Im Zentrum des Islam steht genauso das Verhältnis zu Gott und das Verhältnis zu den Menschen. Einer Überlieferung des Propheten zufolge sagt Gott seinem Diener am Jüngsten Tag: «Ich hatte Hunger, und du hast mich nicht ernährt. Ich hatte Durst, und du hast mir nicht zu trinken gegeben. Ich war krank, und du hast mich nicht besucht.» Der Diener fragt: «Wieso bist Du, o Gott der Welten, hungrig, durstig, und krank?» Allah erwidert erklärend: «Mein Diener XY war krank. Hättest du ihn besucht, hättest du mich bei ihm gefunden. Mein Diener XY war hungrig. Hättest du ihn ernährt, hätte ich dich dafür belohnt. Mein Diener XY war durstig. Hättest du ihm zu trinken gegeben, hätte ich dich dafür belohnt.»
Das klingt fast wörtlich so, wie es in der Bibel Jesus sagt. Es gibt aber auch Unterschiede zwischen der Bibel und dem Koran.
Die Frage der Trinität trennt uns. Jesus ist für Muslime eine besondere Person. Es ist interessant, dass der Koran viel mehr über Jesus und Maria spricht als über Mohammed. Da haben wir viele Gemeinsamkeiten, zum Beispiel die Geburt Jesu: Wir glauben auch, dass er ohne Vater von der Jungfrau Maria geboren ist. Der Koran spricht ausführlich darüber, dass er viele Wunder tat. Der Hauptunterschied ist, dass Jesus für uns nicht Gottes Sohn ist. Er ist ein besonderer, ein ausgewählter Prophet.
Und die Stellung der Frau? Immer wieder wird gesagt, die Frau sei im Islam nicht gleichberechtigt.
Da müssen wir zwei Seiten unterscheiden. Als Theologe sage ich: Die Frau ist im Islam grundsätzlich absolut gleichberechtigt. Aber gesellschaftlich ist das manchmal etwas anders. Da ist es wichtig, aus welchem Blickwinkel ich die Sache betrachte. Auch im Westen sind Frauen noch nicht einmal hundert Jahre gleichberechtigt. Und dann ist die Situation in muslimischen Ländern sehr unterschiedlich. Die Stellung der Frau ist eine gesellschaftliche Frage, nicht eine rein religiöse. Wenn ich, wie kürzlich in der «Arena», einer SVP-Frau zuhöre, dann denke ich: Vor dreissig Jahren konnte sie als Frau überhaupt nicht wählen. Und neben mir sitzen Musliminnen, die dies schon vor vierzig, fünfzig Jahren konnten.
Nihada Slomic, Sie sind eine junge Muslimin. Wie erleben denn Sie Ihre Stellung als Frau?
(N.S.) Ich habe nie erlebt, dass ich als Frau benachteiligt worden wäre, nicht von meinen Eltern, nicht von den Menschen hier in diesem Zentrum. Und ich sehe auch keinen grossen Unterschied zwischen Mann und Frau ? vor Gott sind wir alle gleich.
Wie wirkt es auf Sie, dass für die Minarettinitiative mit einem Bild von einer verschleierten Frau geworben wird?
(N.S.) Ich kann das gar nicht nachvollziehen. In der Schweiz habe ich noch nie eine Frau gesehen, die voll verschleiert war. Wir haben hier Religionsfreiheit, ich kann nicht verstehen, wieso ausgerechnet deswegen eine so grosse Angst entsteht.
Herr Halilovic, das Kopftuch ist ebenso ein rotes Tuch wie das Minarett. Wie beurteilen Sie das?
Wir sollten das Kopftuch nicht als eine rein islamische Frage betrachten, denn es wurde nicht vom Islam erfunden. Wir haben das Kopftuch geerbt von unseren älteren Brüdern und Schwestern, den Juden und den Christen. Überall auf der Welt gibt es noch heute viele Jüdinnen und Christinnen, die ein Kopftuch tragen. Das war bei uns in der Schweiz vor fünfzig Jahren auch noch der Fall. Heute trägt die Mehrheit der Musliminnen in der Schweiz kein Kopftuch. Das ist eine Tatsache ? wir sprechen über ein, zwei Prozent. Da frage ich mich: Ist es möglich, dass diese paar hundert Frauen, die in der Schweiz ein Kopftuch tragen, für uns eine Bedrohung sind? Aber die Kernfrage ist für mich: Leben wir in einer freien Gesellschaft oder nicht? Wenn wir es tun, dann müssen wir auch den Frauen Freiheit lassen, die das Kopftuch tragen wollen.
Man wirft dem Islam vor, dass er untrennbar mit Gewalt verbunden sei.
Da muss ich wieder zuerst sagen: Was hat das mit uns zu tun, mit den Muslimen in der Schweiz? Neunzig Prozent der Muslime, die in der Schweiz leben, sind aus dem Balkan oder aus der Türkei. Von ihnen geht keine Gewalt aus. Und dann kommt noch etwas anderes hinzu: Wir haben in der Schweiz sehr säkularisierte Muslime ? statt in die Moschee gehen sie lieber ins Einkaufszentrum.
Aber es ist eine Tatsache, dass es islamisch motivierte Gewalt gibt.
Der Islam verbietet jegliche Form von Gewalt. Aber wenn wir nur im Bereich der Religion suchen, dann sind wir am falschen Ort. Gewalt hat mit Politik zu tun, mit der Gesellschaft, mit der Geschichte. Ich habe Mühe, zu verstehen, warum man hier nur vom Islam redet. Die amerikanischen Generäle im Irak sind Christen. Sie verfügen über die modernste Armee der Welt. Und ich muss noch einmal sagen: Hier in der Schweiz haben wir kein Problem, die hiesigen Muslime sind nicht gewalttätig. Deswegen ist es für uns besonders unverständlich, dass man immer nur vom Islam spricht. Es gibt überhaupt nicht den Islam.
Zitat von M.M.HanelUndifferenzierte Verallgemeinerungen öffnen unliebsamer Spekulationen Tür und Tor und sollte daher vermieden werden. Der Islam lehnt nicht JEDE Gewalt ab. Eher trifft man die Wahrheit mit der Aussage: "Der Islam lehnt böswillige und unrechtmässige, terroristische Gewalt ab." Z.B. gebietet der Islam den Muslimen, die rechtmässige Schweizer Staatsgewalt nicht abzulehnen, sondern vollumfänglich anzuerkennen. DAS ist aus der verteufelten Scharia abgeleitetes ISLAMISCHES Rechtsverständnis!
Es gibt islamische Länder, in denen Christen unterdrückt werden und der Glaubenswechsel vom Islam unter Todesstrafe steht.
Das ist mir bekannt. Zunächst sprechen wir aber von einem ganz normalen Islam, den die Mehrheit der Muslime praktizieren ? und das ist die absolute Mehrheit, über neunzig Prozent. Und das zweite: Im Koran gibt es keinen Zwang zur Religion. Für die Mehrheit der Muslime ist die Freiheit für alle heilig. Und für uns in der Schweiz ist klar: Wir leben in einer Demokratie, das bedeutet auch, dass jeder seine Religion ausüben und auch wechseln kann. Es stimmt, das ist nicht in allen Ländern so. Da braucht es Zeit und Geduld, denn dort ist noch immer Mittelalter.
Frau Fehratovic, wie werden Sie als Muslimin akzeptiert?
(E.F.) In der Regel gut. Ich rede viel über meine Religion, und ich zeige auch, dass ich Muslimin bin. Bis jetzt hatte ich in der Geschäftswelt nie ein Problem mit meiner Religion, man kann mit mir gut diskutieren. Nur ganz selten bin ich Menschen begegnet, die denken, dass wir doch irgendwie extrem oder gefährlich sein können. Aber das ist eine Minderheit. Dieses Jahr während des Ramadan hat mich jemand gezielt provoziert. Als ich meine Religion verteidigte, fand er, ich sei extrem, nur weil ich mich nicht davon abbringen lassen will.
Herr Halilovic, ein letztes Wort zur Minarettinitiative?
In den Minaretten befinden sich doch keine Terroristen! Für unsere Gesellschaft viel unberechenbarer sind Moscheen in Hinterhöfen, Kellern, Garagen usw. Wenn Sie eine Botschaft von mir möchten, ist es diese: Sichtbare Moscheen bedeuten Struktur. Wenn wir Muslime beständige Strukturen haben, so stärkt das unsere gesellschaftliche und demokratische Verantwortung.
Nihada Slomic (19) ist in Bosnien geboren und seit 1992 in der Schweiz. Sie hat das KV abgeschlossen, arbeitet Teilzeit und studiert seit diesem Jahr an der Fachhochschule Brugg Betriebsökonomie.
Elma Fehratovic (23) ist in Schlieren geboren. Sie ist Schweizerin und arbeitet als kaufmännische Angestellte in der Personalabteilung bei Ikea in Spreitenbach.
Sakib Halilovic (43) ist vor 17 Jahren in die Schweiz gekommen. Er studierte an der Fakultät für islamische Wissenschaften in Sarajewo Theologie und ist heute Imam der bosnischen Gemeinschaft in Schlieren. Er ist Schweizer Bürger, verheiratet und hat fünf Söhne.
6 Antworten von Herrn Muhammad Hanel zur INTEGRATION an Frau CABERNAUD im Sommer 2009
1. An was denken Sie als Österreicher, wenn sie lesen ?EVP fordert Integration von Muslimen??
Zitat von M.HanelGrundsätzlich ist die Forderung nach Integration einer spezifisch religiös orientierten, minderheitlichen Bevölkerungsschicht in eine religiös anders orientierte oder a-religiöse Bevölkerung eines bestimmten Gebiets zu begrüßen und berechtigt an beide Gruppen (die integrierende und die zu integrierende) zu richten. Dies umso mehr, wenn beide Gruppen legitimen Anspruch auf Aufenthalt in diesem Territorium glaubhaft zu machen vermögen und sich verpflichten, nach bestem Wissen und Gewissen miteinander und jede für sich, für sozialen Frieden, Wohlstand und Sicherheit einzutreten und zu wirken.
2. Was bedeutet die Integration des Islams in der Schweiz, was die Integration von Muslimen in der Schweiz für Sie?
Zitat von M.HanelEin offenbar schwieriges Unterfangen. Gründe hierfür: Zu allererst ist den meisten, an diesem Prozess beteiligten Parteien, Organisationen oder Personen nicht übereinstimmend klar, was unter den hierbei verwendeten Begriffen und dem Prozess an sich, tatsächlich zu verstehen ist. Integration wird mit Assimilierung und Aufgabe der eigenen kulturellen, religiösen oder anderer Identität verwechselt oder vermischt. Islam als Religion wird nicht als lebendige göttliche und somit im Transzendenten verankerten Rechtleitung des Menschen hin zu einer möglichst ausgeglichenen (um nicht zu sagen ?vollkommenen?) Persönlichkeit verstanden, deren Ausbildung für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Menschheit unumgänglich ist. Politik gilt vielen als ?Religionsersatz? ? Religion gilt vielen als ?Politikersatz? und beide nehmen immer mehr absolutistische, polarisierende Züge an. Das Verhältnis von Geben und Nehmen, gerechter Austausches wird kaum verstanden (nicht zu sprechen vom typisch religiös (islamisch und christlich) gefärbten Verständnis, dass: ?Geben seliger ist, denn Nehmen?). Christentum erlebt sich als ?darwinistisches Produkt? (man verzeihe mir diesen Ausdruck) historischer Entwicklung und dessen wahre Wurzeln in den/die Lehren des Messias, des wahrhaften Vertreters echten TATCHRISTENTUMS, werden kaum noch durch das ?geweihte Wasser der Nächstenliebe? getränkt. Anstelle des Göttlichen werden den Ersatzgöttern, den Götzen ?Vermögen? und ?Macht? gedient. Das Verhalten von Muslimen wird mit Islam gleichgesetzt ? was einem Verständnis gleichkäme, die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki wären vom Himmel hoch kommende Gaben christlicher Nächstenliebe, gesegnet durch den heiligen Geist der in der Bergpredigt manifestiert wurde. Last but not least in aller Kürze ? man spricht ganz tatsächlich und wörtlich nicht des Anderen Sprache und vermag sich daher dem Anderen gar nicht verständlich zu machen. Um Integration also zu wirklich zu MACHEN, bedarf es mächtiger Anstrengung ALLER Beteiligten, um reflexives Wissen und Verständnis des jeweiligen SELBSTverständnisses akzeptabel, also annehmbar zu machen.
3. Welche Rolle spielt der interreligiöse Dialog für die Integration einerseits des Islams, andererseits der Muslime?
Zitat von M.HanelBislang offenbar eine marginale, weil dieser elitär und/oder meist sehr unprofessionell oder manipulativ geführt wurde. Wir haben in Europa, also z.B. Österreich oder der Schweiz seit 40 Jahren interreligiösen Dialog ? doch das Verhältnis zwischen Muslimen und Anderen im Gebiet hat sich massiv verschlechtert.
4. Wie hängen für Sie die beiden Begriffe Integration und (öffentlich-rechtliche) Anerkennung zusammen?
Zitat von M.HanelIch formuliere: Öffentlich-rechtliche Anerkennung ist etwas, das primär nicht gefordert werden kann, sondern ist etwas, was verdient wird. Also zuerst ?Integration durch Kooperation (über Partizipation)? und die öffentlich rechtliche Anerkennung wird als politisches Ziel sekundär und ergibt sich als selbstverständliches ?Nebenprodukt?. Öffentlich-rechtliche Anerkennung ist in keinster Weise ein Zeichen, Garant oder Katalysator für die Integration von etwas Fremdartigem oder feindlich Empfundenem. Menschliche, wertschätzende Anerkennung als wahrhafte Akzeptanz des FREMDEN als NÄCHSTEN ist weit kostbarer, als jegliches ?Recht?, welches in großem Ausmass missgönnt wird.
5. Wie sieht Ihre Vision der Organisation einer muslimischen Gemeinde in Basel aus?
Zitat von M.HanelEine noch sehr verschwommene und undeutliche Vision. Die Nebel, welche eine klare Vision verhindern, wurden schon teilweise in der Antwort zur zweiten Frage und werden in der zur sechsten angesprochen.
6. Kann und will eine ?one umma? für eine heterogene muslimische Mehrheit repräsentativ sein?
Zitat von M.HanelUm diese Frage für Sie beantworten zu können, müssen wir uns zuerst klar darüber sein, was wir unter ?one umma? verstehen. Im besten und wörtlichen Sinne bedeutet dieser Ausdruck eine Gemeinschaft, die ?das Gute anordnet und das Schlechte verbietet, die darüber hinaus das Gute in Ausgewogenheit auch TUT (nicht nur darüber selbstherrlich spricht oder mit einem Balken im Auge und/oder Brett vor dem Kopf den Splitter im Auge des Nächsten mit dem ?Schwert? herauszuoperieren gewillt ist) und deren Mitglieder sich einander zu Wahrheit, Aufrichtigkeit, Standhaftigkeit, Ausdauer, geziemender Duldsamkeit und Nachsicht verpflichten. Ja ? solch eine ?one umma? KANN selbst für eine heterogene muslimische Mehrheit repräsentativ sein. Ich präge ein Bild: Diese Gemeinschaft gleicht dem ?leichten? Segel (Minderheit), welche des ?schwere? Boot (heterogene Mehrheit) in die gewünschte Richtung bringt. Die Frage ist: Existiert diese ?one-umma? bereits? Ich will solches nicht bestreiten, sondern im positiven Falle deren Bestärkung fördern, so ich dies kann. Ob eine solche ?one umma? repräsentativ für die Mehrheit sein WILL? Nun ? hierbei sollten wir vielleicht WOLLEN und MÖGEN unterscheiden. Und wie immer das Verhältnis von ?wollen? und ?mögen? je nach Situation aussehen mag ? ich denke ?JA? überwiegt in jedem Fall. Bedenken wir: Es ist nicht das WAS und oft auch nicht das WIE, welches uns trennt ? es ist vielmehr das WER! König ?ICH? ist ein echter Despot und ihn zum politischen (siyasa) Diener seiner Untertanen zu machen ist ? eine (R)EVOLUTION. Liebe und Vertrauen sind Energien, welche diese Bewegung in Schwung bringen und halten.
Freiburger Professor verlangt Sonderrecht für Muslime und andere Vor dem Gesetz sind alle gleich. Ein Freiburger Professor stellt diesen Grundsatz jetzt in Frage. Er verlangt Sonderrechte und eigene Gerichte für Ausländer. Muslime unterstützen diesen «Rechtspluralismus», Politiker sind entsetzt. Pascal Hollenstein
Zitat von HanelMuhammad Michael Hanel (1. Januar 2009, 17:54) gibt hier die schriftliche Mitteilung von Farhad AFSHAR wieder, dem man eine Richtigstellung verweigert hat.
Richtigstellung AFSHARs Ansicht wurde im Artikel verzerrt wiedergegeben. Ein übler Umstand für ALLE Beteiligte Richtig ist: Schariah Grundprinzip ist, islamisches Recht nur auf Moslems anzuwenden, somit darf es nicht auf Nichtmoslems angewandt werden. Rechtsbasis ist Legitimität. Das Völkerrecht zeigt klar, dass es heute nicht mehr möglich ist, wie in Kolonialzeiten ein einziges Rechtssystem zum Weltmaßstab zu machen, z.B. britisches Rechtsverständnis. Im Gegenteil, vertraglich entwickeltes Recht, auf Gleichwertigkeit der Kulturen beruhend, ist die vernünftige Alternative friedliche Beziehungen zwischen unterschiedlichen Gesellschaften zu gewährleisten. Kein Land ist heute völlig autonom, die Schweiz übernimmt z.B. ständig europäisches Recht, bei intensiven internat. Beziehungen mit nicht europäischen Kulturen ist die Berücksichtigung unterschiedlicher Rechtsauffassungen erforderlich, je früher man mit der Diskussion um diese Unterschiede beginnt, umso konstruktiver können Lösungen erarbeitet werden.
Interview für die WIENER Tageszeitung KURIER zur "Minarettinitiative"
An Dr. Stefan Galoppi Ressortleiter KURIER-Auslandsredaktion +431/52100 2854 stefan.galoppi@kurier.at
Sehr geehrter Herr Galoppi
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage, die ich Ihnen als ehemaliger Medienreferent der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich gerne wie folgt beantworte.
Darf Ihnen darüber hinaus sagen, dass wir, nicht nur die muslimische Gemeinschaft, sondern alle gesellschaftlich relevanten Kräfte in der Schweiz, welche der Meinung sind, dass diese Initiative abgelehnt werden sollte, uns in der Argumentation gegen diese leidige Initiative ziemlich einig sind.
Diese Punkte mögen in aller Kürze wie folgt zusammengefasst sein:
ZitatWarum sollen die Schweizer Stimmbürger am kommenden Sonntag aus Ihrer Sicht dagegen stimmen?
Weil die Annahme der Minarettverbotsinitiative:
- die schweizerische Verfassung nachhaltig beschädigt, jahrhundertelange Bemühungen schweizerischer Rechtstraditionsentwicklung missachtet und somit umfassend, zukunftsverwehrendes Verhalten fördert.
- den, gerade in der Schweiz mühsam errungenen Religionsfrieden stört, anstatt diesen weiter zu festigen.
- aufgrund einer Stellvertreterdiskussion zustande käme, die nicht auf ein "gefährliches" Bauwerk, sondern diffamierend auf den "gefährlichen" Islam und diskriminierend auf die "gefährlichen" Muslime zielte ? und somit ein auf Angst begründetes Verhältnis zwischen muslimischer Minderheit und Mehrheitsgesellschaft ausrichtet. Angst war noch nie ein guter Ratgeber.
- aufgrund der fälschlichen Vorgabe zustande käme, dass das Verbot eines Bauwerkes zur Lösung auch nur eines der angeblichen oder auch möglichen konkreten Missstände beizutragen vermöge.
- mit der Lüge erfolgreich bliebe, dass Minarette ausschließlich gefährlichen politischen und Kirchtürme ausschließlich friedlichen religiösen Symbolcharakter hätten.
- populistischer Wahlkampfstrategie in der Schweiz erneut zu neuem Wert & Ansehen verhilft und damit gesellschaftlich wirklich gefährlicher Manipulation Tür und Tor öffnet.
- Integrationswillen und Integrationsbereitschaft, sowohl auf Seiten der Mehrheitsgesellschaft, wie auch auf Seiten der Muslime negativ beeinträchtigt.
- Hardlinern, Scharfmachern und Separatisten auf beiden Seiten neuen Aufwind brächte.
Was würde eine Zustimmung für das Verhältnis zwischen den Muslimen und der Mehrheitsbevöl-kerung bedeuten?
Wenn diese unsägliche Initiative angenommen wird, dann nur sehr knapp, womit eine Teilung der Schweizer Bevölkerung in zwei gleich starke Parteien erreicht wäre.
Da Muslime in der Schweiz die diabolische und gesellschaftszersetzende Wirkung der Strategie "divide et impera" sehr genau kennen, natürlich auch die Bemühungen der Initiativgegner sehr genau verfolgt, begleitet und auch unterstützt haben, werden sie ihre Bemühungen daran setzen müssen, der natürlichen Reaktion, sich aus dem gesellschaftspoli¬tischen Diskurs zurückziehen zu wollen, entschieden entgegenzutreten, um mit den stabilisierenden Kräfte in der Schweiz in der Zukunft noch besser zu kooperieren.
Es wird also eine stärkere Einmischung der Muslime in das Tagesgeschehen erfolgen ? was von den Initiativbefürwortern als Bestätigung ihrer unsinnigen Hypothese aufgenommen werden wird, dass die Islamisierung in der Schweiz auf dem Vormarsch ist. Aufgrund der intensiveren Sensibilisierung hin Hinblick auf den strategischen Missbrauch u.a. von Halbwahrheiten, Irreführung und Falschdarstellungen, wird aber immer mehr vernünftigen Schweizer Bürgern klar werden, dass hier keine Islamisierung, sondern bewusste und verantwortungsvolle Integration einer noch als fremd und gefährlich empfundenen Minderheitsgesellschaft geschieht.
Anders gesagt, der mühsam errungene Religionsfriede im Land wird, so steht zu befürchten, durch vor allem primitive und destruktive Individuen, welche sich durch die Annahme der Initiative bestärkt und bestätigt fühlen, konkret bedroht werden. Dies bedeutet, dass die Spannungen zwischen muslimischer Bevölkerung und den Initiativbefürwortern vergrößert werden und es aller Wachsamkeit, Strenge, Einsicht und Besonnenheit bedarf, damit es zu keiner Eskalation kommt. Dies vorauszusagen, dafür muss man kein Prophet sein. Ich verweise auf Vorkommnisse aus Österreich. Auf die Moschee der Religionsgemeinde Linz, einer Gemeinde, der ich 12 Jahre vorstand, wurde z.B. ein, Gott sei Dank, folgenloser Brandanschlag verübt, auf die Moschee wurde geschossen, muslimische Gräberfelder wurden geschändet, ? etc.
Haben Sie eine genaue Zahl der Muslime in der Schweiz?
Nein. Ich verweise Sie auf die Zahlen, die von der Regierung bei der letzten Volkszählung erhoben wurden. Man darf allerdings davon ausgehen, dass die Zahlen der Muslime in Österreich und in der Schweiz in etwa gleich sind.
Mit besten Empfehlungen nach Österreich
verbleibe ich mit freundlichen Grüßen M. Muhammad Hanel Vizepräsident GSIW www.gsiw.ch
Interview zur Minarettinitiative für eine holländische Journalismus Studentin
Sehr geehrte Frau Viellehner
Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich mir wie folgt - schriftlich - zu beantworten erlaube.
Zitat von M.M.Hanel 1) Warum wird über diesen Sachverhalt abgestimmt? 2) Aus welchen Gründen wird der Bau von Minaretten abgelehnt?
Zu diesen beiden Fragen recherchieren Sie bitte die sehr informativen web-sites der Initiativ Befürworter.
3) Welches Ergebnis erwarten Sie? Ich erhoffe und erwarte eine knappe Ablehnung der Initiative.
4) Worum handelt es sich bei der Anti-Minarett-Initiative genau (welche Plakate, welche Ziele, etc.)? 5) Warum spricht sich die SVP gegen Minaretten in der Schweiz aus?
Zu diesen beiden Fragen siehe meine Antwort zu Ihren Fragen 1 & 2
6) Wie stehen Sie zu der Rüge der UN bezüglich der Anti-Minarett-Initiative?
Diese Rüge ist sachlich, also juristisch völlig begründet. Sie bezieht sich auf die Widersrpüchlichkeit der Initiativziele zum UNO-Pakt II. Die Religionsfreiheit ist (anders als in der EMKR) zu den notstandsfesten Garantien zu rechnen, welche nicht ausser Kraft gesetzt werden dürfen. Es gilt allerdings festzuhalten, dass die Entscheide des UNO Ausschusses völkerrechtlich nicht bindend sind. Bei der Annahme der Initiative befände sich die Schweiz in ständigem Widerspruch zum UNO-Pakt II. Eine nicht adäquate Position für eine Schweiz, welche sich der weltweiten Förderung der Menschenrechte verschrieben hat.
7) Befürchten Sie, dass sich diese Initiative negativ auf die Integrationsbemühungen des Islams in die schweizerische Gesellschaft auswirkt?
Selbstverständlich steht dies zu befürchten. Islam und Muslime werden als undifferenziert gefährlich und als Religion und Gläubige nicht nach Europa passend dargestellt. Religion und Gläubige werden diffamiert und diskriminiert. Keine positive Motivation zur Integration.
Welche Konsequenzen erwarten Sie wegen des Referendums für die Verständigung zwischen den Religionen?
Das Referendum wird das Verhältnis, die Verständigung zwischen den Religionen, resp. deren Vertretern in der Schweiz nicht negativ beeinträchtigen. Es hat sich im Vorfeld gezeigt, dass gerade von den Religionsgemeinschaften in der Schweiz ernorme Anstrengungen unternommen wurden, dieser verfassungsfeidlichen Initiative entgegenzutreten. Die Muslime respektieren dies hochachtungsvoll und würdigen dies durch verstärkte Kooperation mit diesen Gemeinschaften in Hinblick auf die Erhaltung gesellschaftlicher Stabilität und der Bestärkung des Religionsfriedens für alle Bewohner in der Schweiz.
Um Ihnen noch einige Anregungen mitzugeben, schließe ich ein Interview bei, welches ich gerade für den Wiener Kurier gegeben habe. Wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei Ihrem Studium.
Zitat----- Original Message ----- From: Kerstin Viellehner To: infos@gsiw.ch Sent: Monday, November 23, 2009 12:58 PM Subject: Bitte um Auskunft zum Thema "Anti-Minarett-Initiative"
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich absolviere im Moment eine Journalistenausbildung in Utrecht (Niederlande), komme aber eigentlich aus Deutschland und studiere dort Kommunikationswissenschaft. Im Moment schreibe ich gerade einen Artikel über die Anti-Minarett-Initiative und kommenden Abstimmung über das Bauverbot von Minaretten in der Schweiz. Deswegen wollte ich Sie fragen, ob Sie mir zu diesem Thema einige Hintergrundinformationen geben können und ich Sie dafür in den nächsten Tagen telefonisch kontaktieren kann?
Es ginge dabei in etwa um folgende Fragen: 1) Warum wird über diesen Sachverhalt abgestimmt? Aus welchen Gründen wird der Bau von Minaretten abgelehnt? Welches Ergebnis erwarten Sie?
3) Wie stehen Sie zu der Rüge der UN bezüglich der Anti-Minarett-Initiative? 4) Befürchten Sie, dass sich diese Initiative negativ auf die Integrationsbemühungen des Islams in die schweizerische Gesellschaft auswirkt? Welche Konsequenzen erwarten Sie wegen des Referendums für die Verständigung zwischen den Religionen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Kerstin Viellehner
Sehr geehrter Herr Hanel,
vielen Dank für Ihre Antwort. Nun war das Referendum ja höchstwahrscheinlich doch erfolgreich. Deswegen wollte ich Sie fragen, ob Sie mir dazu noch ein kurzes Statment gegeben könnten. 1) Wie stehen Sie zu dem Ergebnis? 2)Wie konnte es zu diesem Ergebnis bekommen? Warum sprechen sich so viele Schweizer für ein Bauverbot aus? 3) Was bedeutet das nun für die Muslime in der Schweiz und das Verhältnis der Schweiz zur arabischen Welt?
Hanel: Es ist eine herbe Enttäuschung, es macht traurig und betroffen. Vor allem ist es ein wirklich herber Schlag gegen die Identität und Integration junger, teilweise hier in der Schweiz geborenen und/oder aufgewachsenen Muslime, die sich nun tatsächlich zurückgewiesen und unwillkommen im Lande fühlen. Die Schweiz, das erste Land der Welt, welches das Minarettbauverbot in der Verfassung festschrieb!
2)Wie konnte es zu diesem Ergebnis bekommen? Warum sprechen sich so viele Schweizer für ein Bauverbot aus?
Hanel: Das Ergebnis kam zustande, weil die SVP mit enormen "Werbeaufwand" verstanden hat, diffuse Ängste vor dem Fremden, konkrete Ängste vor dem Islam und den Muslimen durch böse Beispiele aus dem globalen Ausland, durch die gebetsmühlenartige Wiederholung und Hinweisung auf marginale Vorkommnisse in der Schweiz, durch Halbwahrheiten, Verzerrungen, Falschdarstellungen, etc. - den Islam für Unkundige als echte Bedrohung darzustellen. Nicht zuletzt scheint auch die allgemeine Rezession eine Rolle gespielt zu haben. Weil es hier ja nicht wirklich um ein Bauverbot geht oder ging, sondern wie ja auch die Initianten wenigstens in den letzten Tagen selbst klipp und klar zum Ausdruck gebracht haben, darum, dem ISLAM, der sog. und angeblichen Islamisierung einen "direkt-demokratischen" Riegel vorzuschieben. Weiters ist das Ergebnis auch Ausdruck einer bestimmten Politikverdrossenheit der Schweizer, welche einer der Initianten (Schlür) in etwa so beschrieben hat: "Unsere Gesetze sind gut, aber sie werden nicht umgesetzt". Der Schweizer nimmt sich einfach auch das direkt-demokratische Recht, Gesetze die nicht "spielen" (nämlich das Baurecht - O Ton Schlür) wie die Mehrheit es will - eben über eine Volksinitiative zu überstimmen.
3) Was bedeutet das nun für die Muslime in der Schweiz und das Verhältnis der Schweiz zur arabischen Welt?
Hanel: Für die Muslime ist dies eine klare und schroffe Ablehnung und Brüskierung, welche sie betroffen und traurig stimmt. Muslime in der Schweiz werden sich aber dadurch nicht entmutigen lassen, für Gerechtigkeit und Frieden, für sozialpolitisches Wohlergehen für alle in der Schweiz lebenden Menschen zu arbeiten. Das Verhältnis der Schweiz zur arabischen Welt wird durch die "hohe Politik" bestimmt und ... wir werden sehen.
----- Original Message ----- From: Rebecca Roser To: muhammed hanel Sent: Monday, November 23, 2009 5:17 PM Subject: Frage
Guten Abend Muhammad Hanel
Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Eine Aussage, die mich interessiert, aber ich nicht weiss, was sie bedeutet ist folgende: "Ich wurde als Muslim geboren."
Viele der befragten Muslime gaben dies als Antwort. Nun, was bedeutet dies? Heisst das, dass man so von früh an schon erzogen wurde oder ist da eine höhere Symbolik / Aussage dahinter, die sich zB. auch mit dem Koran belegen lässt?
Liebe Grüsse Rebecca Roser
Zitat von M.M.Hanel Liebe Rebecca
Dieser Aussage liegt folgende Ansicht zu Grunde:
ISLAM: Ableitungen aus arab. Wurzelwort SLM: Ergebung, Friede, Hingabe unter den Willen Gottes.
Dieses Prinzip der Ergebung trifft grundsätzlich auf die gesamte Schöpfung zu. Das heißt, daß alles Erschaffene grundsätzlich aus seinem Wesen heraus islamisch ist (nicht "mohammedanisch"!). Steine werden geformt, Flüsse fließen, Bäume wachsen und die Planeten rollen in ihrer Bahn, geradewegs nach dem Willen, nach dem Gesetz Gottes. Auch wir Menschen sind alle bis zu unserer Geburt islamisch, denn wir wurden bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich nach dem Willen des Schöpfers gebildet und alle menschliche Einflußnahme dabei ist nur sekundärer Natur. Nach unserer Geburt liegt es an unseren Eltern, in welchem religiösen System wir aufzuwachsen haben.
Ich sende Ihnen nun meine Antworten zu und verweise daneben auf einige weiterführende Links, wobei ich in den meisten Fällen die Artikel selbst geschrieben habe (oder sonst in einer Form daran mitgearbeitet habe) ? also bekommen Sie ein sehr ausführliches Interview von mir.
Ich schlage also vor, Sie arbeiten meine Antworten/Arbeiten/Hinweise durch und stellen eine Version zusammen, welche Ihren Ansprüchen in Bezug auf Umfang und Inhalt entspricht und senden mir dann eine Version davon zu. Ich werde diese Version dann bearbeiten und eine faktische "Interview-Version" verfassen.
Zitat von HanelDieser Vorschlag wurde leider nicht angenommen. Dies zu Kooperation.
Sie können dann noch Ergänzungs- und Erhellungsfragen hinzufügen. Als letztes ist dann noch ein persönliches Gespräch (vielleicht auch telefonisch ("Skype")) möglich, um die Endfassung zu erstellen.
Mit freundlichen Grüßen M.M.Hanel
Interview
1) Kurze Beschreibung des Islam (Grundelemente, Aufbau):
ZitatDas zentrale Element der islamischen Glaubenslehre nennt man Tauhid ? die Lehre von der absoluten Ein- und Einzigkeit Gottes und der sich logisch daraus ergebenden freiwilligen Unterwerfung der bewusst denkenden Geschöpfe unter den Willen des Schöpfers. Aus dieser zentralen Lehre leiten sich zwei Hauptelemente für Praxis und Glaube ab. Zum einen die so genannten fünf Säulen des Islams und zum anderen die sechs Glaubensgrundsätze.
Die fünf Säulen sind: Das Glaubensbekenntnis, das fünfmalige Beten am Tag, die Vermögensabgabe (Kommentar Hanel: Das Wort Almosen ist deshalb nicht angebracht, da es KEINE (freiwillig zu gebende) "milde Gabe" ist, sondern eine den Vermögenden verpflichtend gemachte Abgabe, auf welche bestimmte gesellschaftliche Gruppen ein ANRECHT haben. , das Fasten im Monat Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka.
Die sechs Glaubensgrundsätze beinhalten: Der Glaube an den einzigen Gott, an seine Engel, an seine Offenbarungen, an seine Gesandten, an das jüngste Gericht und das Leben nach dem Tod und zum Schluss noch der Glaube an göttliche Bestimmung und Schicksal. Verpflichtet sich jemand diesen Grundsätzen, ist er als gläubiger Muslim zu bezeichnen.(Kommentar Hanel: Muslim ist man SOFORT nach dem Aussprechen des Glaubensbekenntnisses ? ohne Rücksicht auf die anderen Säulen ?). http://www.islamheute.ch/islam.html
2) Verschiedene Strömungen des Islam:
Zitat Zu Lebzeiten des Prophet Muhammads war der Islam noch eine einzige Glaubensgemeinschaft. Doch schon im Jahr 657 gab es die ersten Spaltungen in grundsätzlich zwei grössere Gruppen, die Sunniten und die Schiiten, und eine kleinere Gruppe die Kharijiten. Ab dem Jahr 700 gab es immer mehr kleinere Abspaltungen der beiden Hauptgruppen. Auch heute gibt es immer noch die beiden Hauptgruppen Sunniten und Schiiten. Es gibt allerdings auch noch zahlreiche weitere kleine Strömungen und Abspaltungen.http://www.islamheute.ch/kraemer.doc
3) Der Qur'an (Aufbau, Inhalt):
ZitatDer Qur'an ist eines der beiden sichtbaren Elemente im Islam, die direkt mit Prophet Muhammad in konkreten Zusammenhang zu bringen sind. Das andere ist die Kaaba, die heilige Pilgerstätte der Muslime. Der Qur'an ist das wahre Wort Gottes, welches durch das Diktat Gottes über den Offenbarungsengel Gabriel an Prophet Muhammad, den Menschen, Gottes Diener, mitgeteilt wurde. Er existiert als "Urschrift" seit Ewigkeit bei Gott. Der Qur'an ist im Islam die einzige konkrete, objektiv handhabbare Verbindung zwischen Menschen und Gott. Er besteht aus 114 Abschnitten, den sogenannten Suren, welche bis auf die erste Sure nach den Vorgaben des Propheten mehr oder weniger der Länge nach angeordnet sind.
In dem angegebenen Artikel habe ich die Aussage gefunden, dass der Islam die Bibel und die Thora als verfälscht empfindet. Ich finde das ein bisschen Extrem. Ist das wirklich so?
Zitat (Diese Auffassung wird ja nicht nur von Muslimen, sondern auch von textkritischen nichtmuslimischen Wissenschaftlern vertreten. Es gibt ja selbst innerhalb der christlichen Gruppen Texte, welche die einen als apokryph (wörtlich: "verborgen", inhaltlich allerdings als nicht glaubwürdig, also verfälscht angesehen werden) ansehen und andere wieder nicht (z.B. griechisch orthodox versus katholisch z.B.) Das ist also eine gängige und vernünftige Anschauung. Die Frage die man stellen muss ist, wie weit sind diese (absichtlichen und unabsichtlichen Änderungen) für eine Verfälschung der Lehre verantwortlich. Doch hier begeben wir uns nun in ein weites Feld des theologischen Disputs. http://www.google.ch/search?sourceid=nav...'an+Aufbau
4) Welche wichtigen Feiertage gibt es im Islam:
ZitatEs gibt nur 2 offizielle Feiertage Das Opferfest ? Eid ul-Adha (arab.), Kurban Bairam (türk.) wird bis zu 3 Tage lang gefeiert. Die Muslime gedenken Prophet Abraham, der bereit war, seinen Sohn Ismael auf Geheiss Gottes zu opfern. Dies ist der höchste Feiertag im Islam. Das Fest des Fastenbrechens am Ende des Fastenmonats - Eid ul-Fitr (arab.) wird bis 4 Tage lang gefeiert. Im Monat Ramadan fasten alle gesunden, dazu fähigen und erwachsenen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
Darüber hinaus gibt es noch verschiedene wichtige Gedenktage:
Die Nacht der Macht oder auch Nacht der Bestimmung genannt ? Lailat ul-Qadr (arab.) Kadir Gecesi (türk.) In dieser Nacht hat der Erzengel Gabriel dem Propheten PLailat ul-Mirajrophet Muhammad zum ersten Mal Teile des Qur'ans offenbart. (arab.), Mi'rac Kandil (türk.) Die Nacht der Himmelfahrt ist eine der heiligen Nächte im Islam, der besondere Gedenktag der nächtlichen Himmelsreise des Propheten Muhammads von Mekka nach Jerusalem und von dort in die Himmel, wo er unter andern Abraham, Moses und Jesus (Friede sei auf ihnen allen) traf. Ashura ? an diesem Tag gedenkt man unter den Sunniten der Erretung Moses und seines Volkes vor der Verfolgung Pharaos und seiner Heerscharen und der Errettung Noahs vor der Flut. Bei den Schiiten trauert man an diesem Tag wegen der Ermordung Huseins, einem Enkel des Propheten und anderer aus seiner Familie. Das islamisches Neujahr Die islamische Zeitrechnung beginnt mit dem Exodus Prophet Muhammads nach Medina. Aufgrund der auf die Mondzyklen ausgerichteten Kalenderführung im Islam, haben diese Feier- und Gedenktage keinen festen Platz im gregorianischen Kalender.
ZitatDem Qur'an und dem Vorbild des Propheten nach ist die Frau gegenüber dem Mann nichts Minderwertigeres. Mann und Frau sind als einander komplementär und gleichwertig aus dem ersten, von Gott erschaffen Wesen gebildet worden. Beide haben als eigenverantwortliche und selbstständige Individuen ihre Verantwortung gegenüber Gott (auch im Gottesdienst) wahrzunehmen. In der gesamten Geschichte des Monotheismus tauchen immer wieder starke Frauenfiguren auf, wie zum Beispiel die Frau des Pharaos, die das Leben von Moses rettete und ein gottergebenes Leben führte. Die Mutter Jesu, der gebenedeite Jungfrau Maria ist nicht nur eine ganze Sure im Qur'an gewidmet, sondern sie nimmt im Islam auch die höchste Stelle im Ansehen vor allen Frauen dieser Welt ein. Auch vor dem Strafgesetz sind Mann und Frau gleichgestellt. Bei gleichen Vergehen sind ihnen die gleichen Strafen auferlegt. Was die Ehe betrifft, so ist diese ein ziviler Vertrag der die Einwilligung beider zukünftiger Eheleute zur Voraussetzung hat. In diesem ist die Aussetzung eines gewissen, individuell zu vereinbarenden Betrags, die vom zukünftigen Ehemann zu bezahlende Mitgift, an die Frau (nicht an die Eltern) verpflichtend vorgeschrieben. Nach der Heirat führt die Frau ihren Namen weiter und ist alleinige Verfügungsberechtigte über ihr Eigentum und Vermögen. Dies alles sind seit 14 Jahrhunderten unmissverständliche Zeichen für die Eigenständigkeit und persönliche Freiheit der Frau. Dies belegt auch, dass sie nicht etwa in allem nur, vielleicht sogar als Eigentum, wie dies fälschlich oft geglaubt wird, dem Gatten zugehört. Zum Abschluss noch zur Frage inwieweit der Islam in der Realität verwirklicht ist. So darf auf die vielen muslimischen Familien hingewiesen werden, von denen wegen ihrer medienunwirksamen Unauffälligkeit die Presse keine Notiz nimmt. Sie leben in den islamischen Ländern oder auch mitten unter uns und sind täglich bemüht, ihren Islam als individuelle Persönlichkeiten bewusst zu leben.
Ich habe schon von Fällen gehört bei denen Mädchen oder Frauen getötet wurden, weil sie zuvor vergewaltigt worden waren!
ZitatDie Moschee symbolisiert die Geschichte und als örtliches Zentrum der Lebensführung quasi die gesamte Lebensauffassung und Weltanschauung im Islam. Der Ursprung des Wortes Moschee stammt aus dem Arabischen und bedeutet "Ort der Niederwerfung". Die erste Mosche, der erste Tempel, welche für die Anbetung des Einen und Einzigen Gottes überhaupt errichtet wurde, war die Kaaba in Mekka. Man sagt, dass Adam der ursprüngliche Erbauer war. Auch heute noch ist sie ein Ort der Versammlung und Anbetung Allahs ("Allah" ist das, auch von arabischen sprechenden Christen gebrauchte Wort für "Gott"), es ist die Pilgerstätte der Wallfahrt für die Muslime. Die Moschee ist der Ort des persönlichen oder des gemeinschaftlichen Gebets.
ZitatKeine besonderen. Das Einzige wobei Muslime bei ihrer Bekleidung zu achten haben, ist der Anstand. Damit ist gemeint, dass der Intimbereich der Männer und Frauen bedeckt zu sein hat. Intimbereich bei Männern: Primäre Geschlechtsmerkmale und zusätzlich der Bereich bis zu den Knien, resp. bis zum Nabel. Intimbereich der Frauen: Primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale und zusätzlich der Bereich bis unter die Knie (bei exakter und strenger Auslegung bis zu den Knöcheln, bis zu den Handgelenken) und bis zur Halsgrube.
Zusätzlich ist es für Männer schicklich den Kopf in der Öffentlichkeit bedeckt zu halten (vorzugsweise mit einem Turban).
8) Die Aufgabe eines Imam:
ZitatDie eines Seelsorgers im umfassenden Sinne des Wortes. Mit dem Wort nafs (Seele) wird auch ganz allgemein der Mensch als solcher bezeichnet. Weiteres hat er für die Aufrechterhaltung und Pflege des religiösen Ritus, besonders des Gebets zu sorgen und religiöse Inhalte so darzustellen, dass diese dem Gläubigen eine Rechtleitung und Erleichterung im diesseitigen Leben und eine Führung zu einem glückseligen Dasein im Jenseits sind.
9) Wie stellt der Islam der Tod dar / Wie geht der Islam damit um: Darstellung z.B. im Qur'an
ZitatNach islamischem Glauben sind Geburt, Leben und Tod notwendige Stationen der reisenden Seelen von Gott, durch Gottes Schöpfung und wieder zu Gott zurück. Das Leben auf dieser Welt ist eine Prüfung, eine Zwischenstation, die der Mensch auf seinem Weg zu Gott bestehen muss. Das diesseitige Leben ist nur ein kurzer Augenblick und hält im Vergleich zum jenseitigen, ewigen Leben nur unbedeutendes, vergängliches Glück bereit. Aus diesem Grunde sollte kein Muslim den Tod fürchten, wenn er auf sein Leben als ein Gott gefällig geführtes zurückblickt. Auf ein Leben, welches er im Dienst an seinem Schöpfer in freudiger Dankbarkeit und Demut durchlebt hat. http://www.islamheute.ch/TodVortrag.htm
10) Gibt es ein Leben nach dem Tod:
ZitatJa
11) Wie sieht dieser Zustand nach dem Tod aus:
ZitatDie Seele eines jeden Menschen verlässt seinen Körper im Augenblick des Todes und betritt ein sogenanntes Zwischenreich, in welchem sie von Engeln über ihren spirituellen Zustand befragt wird. In diesem Zwischenbereich verbleibt sie bis zum Jüngsten Gericht. Die Seele hört und sieht, aber sie kann nicht mit den Lebenden kommunizieren.
12) Gibt es eine Wiedergeburt im Islam:
ZitatJa, wenn man die so genannte Wiederauferstehung am Jüngsten Tag in einer neuen Körperlichkeit als solche bezeichnen will. Diese hat allerdings nichts mit einer Wiedergeburt in, z.B. hinduistischem Sinne gemein.
13) Gibt es im Islam so etwas wie eine Sterbebegleitung (z.B. wenn jemand todkrank ist, dass es Menschen gibt die diese Person begleiten und die Familie betreut):
ZitatGeburt, Sterben und Tod werden von den Muslimen als natürlichem Lebenslauf der Menschen erlebt. Das Sterben als Einstieg in die Ewigkeit sollte nach islamischem Verständnis möglichst gut vorbereitet werden. Dies geschieht durch ein bewusstes, gottgefälliges Leben und ein bewusstes, gottgefälliges Sterben. Wegen der Wichtigkeit dieses Ereignisses verlangt die islamische Tradition, dass Muslime ihre Sterbenden in der Sterbephase fürsorglich begleiten. Das heisst, sie sollten ständig mit ihnen zusammen sein, um ihnen Beistand zu leisten und damit den Übergang leichter zu machen. Dafür sollten für den Sterbenden das bevorstehende, freudige Ereignis, das Zusammentreffen mit dem Schöpfer und die Vorbereitung darauf im Vordergrund stehen. Aufgabe der Angehörigen ist es, ihn dabei zu unterstützen, indem sie ihn zu Reue auffordern und ihn an die Wohltaten, die Gnade und die Barmherzigkeit Allahs, erinnern, damit der Mensch angesichts des Todes nicht die Hoffnung auf die Vergebung und Barmherzigkeit aufgibt. http://www.islamischebibliothek.ch/ders21.htm und http://www.islamheute.ch/TodVortrag.htm
14) Wie sind die Bestattungsriten im Islam?
ZitatDa der Tod nicht das Ende bedeutet, sondern das Zusammentreffen mit dem Schöpfer, sind übertriebene und laute Trauerbekundungen verpönt. Üblich ist es den Angehörigen des Verstorbenen an den ersten drei Tagen nach dem Tod, Kondolenzbesuche abzustatten. Diese Leute trauern schweigend mit den Angehörigen und helfen ihnen im Haushalt und bei anderen Dingen. Nach dem Eintritt des Todes wird der Verstorbene entkleidet und es wird eine vollständige, rituelle Waschung durchgeführt. Nach der Waschung, die von einem Muslim des gleichen Geschlechts ausgeführt wird, wird der Verstorbene in weisse, parfümierte Tücher gewickelt, in denen er bestattet wird. Vor der Bestattung ist die Verrichtung des rituellen Totengebets religiöse Pflicht. Das Totengebet wird im Stehen vor der aufgebahrten Leiche verrichtet und dauert etwa zehn Minuten. Prinzipiell sollen die Gräber möglichst schlicht, unauffällig und dem Zweck entsprechend gestaltet sein. http://www.islamheute.ch/Bestattungsregeln.htm
15) Warum sind Sie zum Islam übergetreten:
ZitatWeil es mein Prinzip war/ist, das, wovon man im Inneren überzeugt ist, auch im Aussen zu vertreten. M.M. Hanel war 21 Jahre alt als er, der streng katholisch erzogen worden war, das erste Mal mit dem Islam konfrontiert wurde. Daraufhin war es sein Ziel den Qur'an als absurd zu widerlegen. Doch es kam anders. Jedesmal wenn er einen vermeintlichen Fehler entdeckte, musste er einsehen, dass dieser nicht am Islam oder an den Aussagen des Qur'ans lag, sondern an seiner beschränkten Auffassungsgabe und seiner vorgefassten Meinung. Vier Jahre später machte er dann den nächsten Schritt. Er vollbrachte die erste Demutsbezeugung vor Gott. Der Islam spricht den Menschen in seiner natürlichen Komplexität als gesamtheitliches körperliches, emotionales und spirituelles Wesen an. Das hat ihn schlussendlich fasziniert. http://www.migrosmagazin.ch/index.cfm?ru...ename=200636MMd
16) Was schätzen Sie besonders am Islam / was ist das wichtigste für Sie:
ZitatEs ist die NATÜRLICHE "Religion" alles Erschaffenen. Dass der Islam den ganzen Menschen (als psychophysische Einheit) betreut und ihm Rechtleitung zur Selbstentfaltung und Vollkommenheit bereitstellt.
17) Was ist Ihre Aufgabe in der muslimischen Gemeinde:
ZitatAufgrund meiner langjährigen Erfahrung als Funktionär der staatlich anerkannten Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, wohl jene des Beraters. http://www.muslim-markt.de/interview/2005/hanel.htm Zur Zeit bin ich Vizepräsident von GSIW ( www.gsiw.ch ), Vereinsdelegierter bei VIOZ ( www.vioz.ch ) und arbeite auch mit Mitgliedern der Basler Muslim Kommission, der Muslimischen Gemeinde Basel( http://www.mgbasel.ch/ ) und anderen islamischen Verbänden.
18) Gibt es etwas an der islamischen Religion, das Sie nicht so gut finden:
ZitatAn der Religion an sich vermag ich nichts "schlecht" zu finden. An der Auslegung, Interpretation und Ausübung der Religion durch Menschen ist wohl einiges nicht nur schlecht, sondern sogar verdammenswert (was im Übrigen auf die Religionspraxis ALLER Religion mehr oder weniger zutrifft).
19) Unterschied der Muslime in den christlichen Ländern zu den Muslimen in muslimischen Ländern:
ZitatKein Unterschied was den Glauben als solchen betrifft - theoretisch. Muslime unterscheiden sich allerdings nicht weniger aufgrund ihres kulturelle, politischen und ethnischen Hintergrunds, wie auch die christlichen Menschen überall auf der Welt. In christlichen oder westlichen Ländern ist die soziale, verhältnismässige Zusammensetzung der Muslime eher "unterprivilegiert", was Ausbildung und sozialen Status betrifft (d.h. weniger Intellektuelle, Gelehrte und spirituelle Lehrer).
20) Gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam) aus Ihrer Sicht:
ZitatJa es gibt viel Gemeinsames, sind doch die drei so genannten "monotheistischen Religionen" Zweige des einen religösen Baums, der seine erste, reifende, allgemein sichtbare Knospung mit dem Proheten Abraham erlebte ? allerdings gibt es auch viel Trennendes. Wobei das Gemeinsame eher in den sozialen, ethischen Normen zu finden ist (z.B. zw. Christentum und Islam) und das Trennende im theologischen Gottesverständnis (zw. Christentum und Islam). In Bezug auf das Judentum gibt es eher Gemeinsames im Gottesverständnis und eher Unterschiede in einzelnen, sozialen Vorschriften und Vorstellungen.
21) Geschichte des Islams (kurze Beschreibung)
ZitatDie Entstehungsgeschichte des Islam als spirituelle Grundlage für eine organisierte Gemeinschaft, beginnt um das Jahr 571 herum, mit dem Propheten Prophet Muhammad. Mit 40 Jahren hatte er eine Vision, bei welchem ihm die ersten Teile des Qur'ans offenbart wurde, welche er auftragsgemäß als das wahre Wort Gottes zu verkünden hatte. In seinem Heimatort Mekka erwuchsen ihm daraus große Probleme, da die Leute ihm nicht nur nicht glauben wollten, sondern in seiner Lehre einen große Gefahr für ihre althergebrachten, größtenteils materialistisch geprägten Gepflogenheiten erkannten und so emigrierte er nach langen Jahren schwerster Demütigungen und Entbehrungen mit seinen Leuten nach dem heutigen Medina, damals Yathrib genannt. Dort begann, wenn man so will, die politische Zeit des Islam und auch die islamische Zeitrechnung nimmt hier ihren Anfang. So entstand etwas, was man heute einen islamischen Staat bezeichnen könnte. Im weiteren Verlauf kommt zur militärischen Konfrontation mit Mekka und 630 wird diese Stadt von Prophet Muhammad und seiner Gemeinschaft eingenommen. In den nächsten Jahren, in der so genannten Zeit der "rechtgeleiteten Kalifen" und in den Jahrzehnten danach, breitet sich der Islam über die gesamte arabische Halbinsel relativ schnell, in die eine Richtung bis zum Mittelmeer und in die andere bis zum Indischen Ozean und auch nach Afrika hin aus. Heute ist der Islam, nach dem Christentum, die zweitgrösste Weltreligion mit rund 1,4 Milliarden Anhängern in der ganzen Welt. http://islam.de/2879.php?q=Sirahttp://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Islam
22) Wie stehen Sie zu den fundamentalistischen Muslimen (Selbstmörder usw.)
ZitatFundamentalismus und Selbstmordattentäter sind nicht in einen Topf zu werfen. Es bedarf einer sauberen Definition dieser Begriffe. Selbstmord ist eine schwere Sünde im Islam. Heute wird Islamismus (was immer das sein mag) mit Fundametalismus gleichgesetzt. Ein Fundametalist wird als Terrorist und Feind der Rechtsstaatlichkeit angesehen. Eine absurde Gleichsetzung. Gibt es im Islam doch niemanden, der am göttlichen Ursprung und der Unfehlbarkeit des Qur'ans zweifelt (dies sind die Definitionsmerkmale des Fundamentalismus). Aus dieser Sicht gesehen, wären somit alle gläubigen Muslime Fundamentalisten, also Terroristen. Das Wort Fundamentalismus wird aber im Islam schon lange verwendet und bezeichnet jene Gelehrten, die sich mit den ursprünglichen Quellen, den Fundamenten des islamischen Rechtes befassen. Man muss das Selbstverständnis der Muslime richtig verstehen. Erst dann vermag man sie als ordentliche Mitbürger in westliche Gesellschaften integrieren, so man dies überhaupt möchte, betrachtet man summa summarum die bisherigen Bemühungen in diese Richtung. Gleichermaßen müssen allerdings auch Muslime die den westlichen Staaten (besonders der ursprünglichen amerikanischen Verfassung nach George Washington) zugrunde liegenen Prinzipien richtig verstehen, um zu erkennen, dass diese im Prinzip ihrem eigenen rechtsstaatlichen Empfinden durchaus nicht fremd sind, um ihre Talente und Fähigkeiten gerne zugunsten der Wohlfahrt moderner Staaten zum Einsatz zu bringen. Der Wunsch nach einem perfekten islamischen Staat, den man so genannten islamischen Fundamentalisten zu hegen nachsagt, ist gleicherweise legitim, wie utopisch. Besagt doch die islamische Überlieferung nach Prophet Muhammad, dass erst mit dem Wiederkommen von Jesus Christus die Reform der Menschheit zu einer Gott wohlgefälligen Gemeinschaft gelingen kann, womit die Kompatibilität, resp. Komplementarität von wahrem Islam und wahrem Christentum zum Ausdruck gebracht ist.
Auch wenn Selbstmord im Islam eine schwere Sünde ist, gibt es Menschen die sich und ihr Umfeld im Namen Allahs in die Luft sprengen. Wieso?
ZitatNun ? auch solche die sich Christen nennen, begehen die abscheulichsten Mord (Hutu, Tutsis z.B. um nur ein Beispiel zu nennen ? oder Hitler ? um ein zweites zu bemühen), Siehe dazu meine Arbeit: http://www.islamheute.ch/Islamismus.htm
23) Waren Sie schon einmal als Pilger in Mekka, wenn ja, was sind Ihre Eindrücke davon:
ZitatNein.
Haben Sie in den nächsten Jahren vor es zu tun?
ZitatJA
24) Ist der Islam eine Alltagsreligion (z.B. die Christen praktizieren ihre Religion vor allem am Sonntag, hingegen die Juden müssen auch im Alltag bestimmte religiöse Gesetze beachten):
ZitatNatürlich ist der Islam eine Alltagsreligion im wahren Sinn des Wortes. Sie ist alle Tage, alle Zeit präsent im Denken und Fühlen des Gläubigen.
25) Denken Sie, dass die drei Götter dieser drei Religionen eigentlich ein und derselbe ist:
ZitatEs gibt nur einen Gott! Denkt man über das grundsätzliche Entspringen der drei monotheistischen Weltreligionen nach, so erkennt man, dass diese aus einer einzigen Quelle und deren Verbindung zueinander bestehen. Durch Moses erfuhren die Menschen, dass es nur einen einzigen Gott gibt und dass nichts Ihm gleichgestellt ist. Doch viele Menschen hatten diese Botschaft (Tauhid) noch nicht verstanden und so sandte Er Jesus auf die Erde, der nochmals das Gleiche verkündete. Gleichwohl es wieder wenige unter den Menschen gab, die ihre Widerspenstigkeit aufgaben und das Wort in sich aufnahmen und weiter trugen, so weit sie es eben vermochten. Doch der Mensch war schwach erschaffen. Und Gott ? der Allerbarmer ? Er wendete sich jenen zu die Ihn suchten und so sandte Er erneut Sein Wort an Seinen ergebenen Diener Prophet Muhammad und machte Ihn zu seinem Sprachrohr und Gesandten, das Wort in aller Frische zu verkünden. Aus dieser Sicht gesehen gibt es nur einen einzigen Gott. Siehe meinen Vortrag: http://www.islamheute.ch/dialog1.html
Was denkt der Islam, oder Sie als Muslim, über das Judentum und das Christentum? Ist der Islam die einzige wahre monotheistische Religion?
ZitatWie in meiner Einführung über den Islam festgehalten ist, ist der ISLAM die endgültige Scharf- und Richtigstellung der Religion, d.h. der Beziehung zwischen Schöpfer und Mensch. Die Lehre Mose war zur Zeit seiner Offenbarung "wahrer Islam" - die Lehre Christi war zur Zeit deren Verkündigung "wahrer Islam". Der Qur'an präsentiert seit vierzehnhundert Jahren den "wahren Islam". Heutige Juden, Christen und Muslime sind allesamt fehlbare Menschen und was immer sie praktizieren, darüber wird letztlich Gott befinden, ob sie Seine "wahre Religion" - den ISLAM = freiwillige und fügsame Hingabe unter die Herrschaft Gottes - zu ihren Lebzeiten ausübten oder nicht.
Nur vorausgeschickt. Wenn die Initiative angenommen wird - und Schlürs Argumente von den Wählern als stimmig angenommen werden, DANN meine liebe Schweiz, GUTE NACHT - in ihr hat man viel zu wenig nachgedacht. Das sind doch rein plakative, schlawotartige Antworten, welche mit Wissen, Logik und Verständnis gar wenig zu tun haben. Und mit einer positiven Vision, wie man einander aus prekären momentanen Umständen erlöst - eine christliche Einstellung - hat solches Denken auch nix zu tun.
Man darf gespannt sein.
Zürich: Herr Schlüer, meines Erachtens ist das Minarett-Verbot schlicht rassistisch. Wieso hetzen Sie gegen einen Grossteil der Menschheit mit solchen Aktionen? Ulrich Schlüer: Keine Spur von Rassismus!
Zitat von M.HanelDer »moderne« Rassismus entstand im 14. und 15. Jahrhundert und wurde ursprünglich eher in religiöser als in naturwissenschaftlicher Diktion artikuliert (Fredrickson, S. 14).[6] Ab 1492, nach der Reconquista, der Rückeroberung Andalusiens durch die Spanier, wurden Juden und Muslime als «fremde Eindringlinge» oder schlicht als «marranos» (Schweine) verfolgt und aus Spanien vertrieben. http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus
Bolligen: Herr Schlüer, im Talktäglich haben Sie gesagt, Sie erwarten einen Ruck bei allen Politikern und Behörden, wenn die Initiative angenommen wird. Und zwar weil man dann merke, dass das Volk anders denkt als die Behörden. Die Minarette haben doch nichts mit anderen Fällen (Ausschaffung, etc.) zu tun? Ulrich Schlüer: Das Minarettverbot stoppt die Islamisierung. Politiker, die das heute unterschätzen und an ihre Wiederwahl denken, müssen realisieren, dass auf das Volk zu hören ist.
Zitat von M.HanelWarum sollte das Minarettverbot die Islamisierung stoppen? Islamisierung ist nicht primär an Baulichkeiten, sondern findet eher im Kopf statt und kann äusserlich am Verhalten gegenüber anderen festgestelt werden
Roggwil: Sehr geehrter Herr Schlüer. Die Minarette sind doch nicht das eigentliche Problem. Sie würden gescheiter die Muslime zur einer Integration zwingen, die den Namen verdient. Ulrich Schlüer: Das Minarettverbot stoppt jene, welche die politische Islamisierung der Schweiz anstreben. Nur diese sind zu stoppen. Die integrierten Muslime sind nicht betroffen.
Zitat von M.HanelWeder zur Integration zwingen, noch ein Minarettverbot motivieren zur Integration. Politische Islamisierung kommt sehr gut ohne Minarette aus. Sind doch die sog. islamistischen Hardliner ohnehin der Ansicht, ein Minarett ziemt sich nicht für den reinen, ursprünglichen Islam. Schlür, LERNEN SIE GESCHICHTE!
Zürich: Sehr geehrter Herr Schlüer, finden Sie es nicht unsinnig, diesen Paragraphen in die Bundesverfassung zu übernehmen? Sollte dies nicht Sache der Gemeinden sein? Ulrich Schlüer: Die Versuche auf Gemeindeebene (Winterthur, Wangen b. Olten) blieben resultatlos. Wir brauchen einen Bundesverfassungs-Artikel.
Zitat von M.HanelWird hier den Gemeinden die politische Kompetenz abgesprochen und aberkannt?
Zürich: Was genau haben Minarette mit Zwangsehe und Islamisierung zu tun? Ihre Kampagne vermischt total die Tatsachen. Ulrich Schlüer: Minarette sind Symbol, Zwangsehen die unmittelbare Folge der Islamisierung des Rechts.
Zitat von M.HanelMann, Minarette sind ein Symbol der legalen Ankunft von Islam und Muslimen. Zwangsehen sind gerade gemäß islamischem Recht ILLEGAL. Wirklich ALLES vermischt und verwirrt und verrückt!
Winterthur: Es gibt ja nur vier Minarette in der Schweiz. Geben Sie den Muslimen mit Ihrer Initiative nicht viel zu viel Gewicht und erreichen so das Gegenteil? Ulrich Schlüer: Wehret den Anfängen!
Zitat von M.HanelDann hättet ihr mamlukische Sklaven kaufen und als Arbeitskräfte importieren müssen und nicht freie muslimische Menschen als Arbeitskräfte ins Land einladen müssen. Schlürs Aussagen lassen echt tief blicken.
Zürich: Sollte man nicht gleich alles Religiöse aus dem öffentlichen Leben verbannen? Egal, ob es sich dabei um Christliches, Muslimisches oder Jüdisches handelt? Das wäre doch nichts als fair in einer Gesellschaft, die auf gleichen Rechten für alle basiert. Ulrich Schlüer: Nein. Nur der Islam auferlegt seinen Anhängern verbindliche rechtliche Normen. Die Religionsfreiheit soll gewährleistet bleiben.
Zitat von M.HanelAlso Religionsfreiheit für ALLE - aber nicht für den ISLAM. Verstanden!
Wollishofen: Herr Schlüer, denken Sie die Minarette in der Schweiz werden sich in nächster Zeit so rasant vermehren, dass die Schweiz voller Muslimen ist? Ulrich Schlüer: Vermehren werden sie sich sicher, wenn das Minarettverbot nicht durchgesetzt wird.
Zitat von M.HanelWenn das Minarettverbot durchgesetzt wird, werden sie zur Zwangssterilisierung überredet ?
Winterthur: Ob wir jetzt 4 oder 20 Minarette haben ? deswegen gibt es nicht mehr oder weniger Zwangsehen. Die SVP nutzt hier einfach nur die Angst, die total unbegründet ist. Ulrich Schlüer: Es gilt der politischen Islamisierung entgegen zu treten. Dann verschwindet jenes islamische Recht, das der Bundesverfassung widerspricht.
Zitat von M.HanelWas soll das denn? Die Minarette verströmen, gleich Fabrikschloten das Gift oder übermächtigen Phallen ähnlich, den Samen islamischen Rechts ... und durch Kastration ist das alles weg? Weiss Schlür denn nicht, dass dieser Samen im Sack und nicht im Glied erzeugt wird?
Zug: Herr Schlüer, die ARK hat im Entscheid vom 6.3.06 einem asylunwürdigen Aegypter den Nachzug der 12 jährigen (!) Gattin gewährt (Vertreterheirat nach Abweisung des Asylgesuchs). Wie kann die Anti-Minarettinitiative solche Skandale verhindern? Ulrich Schlüer: Diesen Entscheid kenn ich. Er ist falsch, ja skandalös.
Zitat von M.HanelJa - und wo ist jetzt der Bezug zu den Minaretten Würden durch das Minarettverbot die schweizerischen rechtlichen Grundlagen für diese Entscheidung auch verschwunden sein
Dietikon: Sind sie eigentlich gegen Muslime? Ich dachte die Zeit der Religionskriege ist vorbei... Ulrich Schlüer: Nein, aber wir treten dem Versuch entgegen, das Scharia-Recht an der Verfassung vorbei in der Schweiz Schritt für Schritt durchzusetzen.
Zitat von M.HanelUnd das geschieht nicht, wenn man Minarette durch die Verfassung verbietet? Und das geschieht, wenn Minarette baurechtskonform gebaut werden?
Münchenbuchsee: Guten Tag Herr Schlüer, ich habe gehört, dass es in England verboten ist auf Weihnachtskarten christliche Symbole zu plazieren, da sich die Muslime dadurch verletzt fühlen. Könnte sowas auch bei uns passieren? Ulrich Schlüer: In der Schweiz haben die Muslime volle Religionsfreiheit. Aber sie müssen auch anerkennen, dass die Schweiz christliche Wurzeln hat. Auf christliche Zeichen und Formen zu verzichten, kommt nicht in Frage.
Zitat von M.HanelAlso dieser Skandal könnte durch das Minarettverbot nicht verhindert werden? Oder - das hat mit dem Minarettverbot nix zu tun?
Roggwil: Wie weit ist denn ihrer Meinung nach die sogenannte Islamisierung fortgeschritten? Ulrich Schlüer: Wir haben in der Schweiz 17´000 Zwangsehen. Das sind 17´000 zuviel.
Zitat von M.HanelWoher hat man diese Zahlen? Diese Belege sollten den muslimischen Gemeinschaften vorgelegt werden und diese sollten zur Mitverantwortung gezogen werden -
Ermatingen: Lieber Ueli, was denkst, wie wird das Ergebnis am 29.11 ausfallen? Ulrich Schlüer: Wenn wir bis zum Schluss dranbleiben, haben wir durchaus eine Gewinnchance.
Zitat von M.HanelGut, nein, schlecht möglich.
Roggwil: Mich nerven die kriminellen Ex-Jugoslawen viel mehr, als irgendwelche Minarette. Nur schaut dort die Politik weg. Ulrich Schlüer: Für diese haben wir die Ausschaffungs-Initiative lanciert. Sie kommt wahrscheinlich 2010 zur Abstimmung.
Zitat von M.HanelMal schauen.
Olten: Herr Schlüer, wie sieht die Islamisierung nach Ihrer Meinung aus? Das Minarett wird im Koran nicht erwähnt, wird denn ein Kirchturm in der Bibel erwähnt? Was ist der Unterschied, wenn ein Jude eine Synagoge nach deren Traditionen baut, die Buddhisten ihre Tempel nach deren Traditionen und Muslime eine Moschee mit Minarett? Ganz ehrlich Herr Schlüer, mit solchen Initiativen bringen Sie die Schweiz zurück und nicht nach vorne! Die Schweiz wird so die Beispielposition für Demokratie verlieren. Meiner Meinung nach, hat dies nichts met dem Schutz der Schweiz zu tun. Ulrich Schlüer: Nur das Minarett diente in der Geschichte regelmässig als Machtsymbol.
Zitat von M.HanelGeh ... 8) nochmals, LERNEN SIE GESCHICHTE, Herr SCHLÜR
Oberwangen: Besten Dank Herr Schlüer für Ihre Arbeit zum Thema. Ich finde es erschreckend wie wenig Wissen die meisten Leute vom Islam haben. Sie sind einer der wenigen die sich Informiert haben, jedoch wollen viele nicht warhaben dass diese Ideologie der Untergang unserer Zivilisation bedeutet. Stichwort Fertilitätsrate. Schlussendlich sind wir in Zukunft nur noch Geschichte wenn es so weitergeht wie bisher. Was können wir nur tun damit mehr Leute abstimmen gehen?
Zitat von M.HanelDAS ist ja auch so ein Denker . IDEOLOGIE - FERTILITÄTSRATE. WIE will man dem entgegnen Ach ja, wir hatten es schon - auch in der Geschichte. WEG mit der Ideologie, WEG mit den FERTILEN.
Ulrich Schlüer: Danke! Wir können aktiv bleiben.
Zitat von M.HanelWas ist mit einer Impfaktion für Muslime?
Herr Schlüer, vielen Dank für Ihren grossen Einsatz. Warum belügen die Gegner der Initiative das Volk? Ist es mehr politische Korrektheit oder Angst? Ich hoffe, Sie setzen sich weiterhin ungehindert für die Interessen der Schweiz ein! Herzlichen Dank. Ulrich Schlüer: Ausschlaggebend ist wohl der Mangel an Argumenten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Zitat von M.HanelMann, DAS ist Logik. Schlür findet jede Menge an Argumenten, das ist wahr. Doch WAS für Argumente sind das? Schlüssige? Schüssige?
Schaffhausen: Grüezi Herr Schlüer. Ich selber bin absoluter Befürworter der Minarett-Initiative. Obwohl die Plakate eine klare Sprache sprechen und zum Ausdruck bringen, was uns bevorstehen kann, glaube ich nicht, dass sie das Ziel (nämlich die Annahme der Initiative) erreichen werden ? leider. Meine Frage: was sagen Sie zu den 250´000 Deutschen, die bereits dauerhaft hier wohnen? was sagen sie zu den Tausenden, die jedes Jahr unser Land strömen? finden sie DAS nicht Wahnsinn? Ulrich Schlüer: Den Abstimmungskampf können wir durchaus gewinnen.
Zitat von M.HanelGegen die anderen Ausländer gehts dann 2010. Also Schritt für Schritt.
Mels: Denken Sie, dass die Minarettinitiative angenommen wird? Was muss unternommen werden, wenn sie abgelehnt wird um die Islamisierung zu verhindern? Ulrich Schlüer: Die Initiative muss angenommen werden. Jede andere Massnahme ist schwieriger durchzusetzen.
Zitat von M.HanelIch hab immer noch nicht verstanden, wie Islamisierung zwingend durch Minarettverbot verhindert wird? Ganz das Gegenteil ist MINDESTENS genauso richtig!
Zürich: Sie sagen, die Initiatve sei nicht rassistisch. Was bitteschön ist es denn anderes als plumpe Hetze gegen Ausländer? Gerade Sie mit ihrer Polit-Vita stehen soweit rechts, dass ich ihre Antwort nicht glauben kann. Ulrich Schlüer: Wir wehren uns gegen den Versuch, mit dem Scharia-Recht verfassungwidriges Recht in der Schweiz durchzusetzen. Das hat mit dem Rechtsstaat, nicht mit Rassismus zu tun.
Zitat von M.HanelGanz das Gegentteil tun Sie. Mit der Initiative verstümmeln Sie geltendes Schweizer Recht und vermögen NULL Einfluss auf Scharia oder deren Einflüsse zu nehmen.
Horgen: Ich habe einen muslimischen Partner und habe über vier Jahre in einer Islamischen Republik gewohnt. Was Sie erzählen, entbehrt jeglicher Realität. Waren Sie schon länger in einem Islamischen Land und wenn ja, wo? Ulrich Schlüer: Wollen Sie ernsthaft behaupten, es gäbe in islamischen Ländern keine Zwangsehen? Das behaupten nicht einmal Muslime.
Zitat von M.Hanel...
Winterthur: Aber das Islamische Recht ist ja gar kein Thema ? es gilt noch immer das Schweizer Recht und daran wird sich auch mit 20 Minaretten nichts ändern! Ulrich Schlüer: 17´000 Zwangsehen verstossen gegen Schweizer Recht. Aber sie sind Scharia-konform.
Zitat von M.HanelNEIN sind sie NICHT, Sie IGNORANT !
Wieso soll ein Minarett verboten sein..? Ulrich Schlüer: Weil das Minarett als Speerspitze für die Durchsetzung von Scharia-Recht dient.
Zitat von M.HanelAch ja? Die Muslime nehmen dann ihre Minarette und durchbohren mit dieser umgestalteten Hellebarde Frau Widmer Schlumpfs Lieblingsbuch ...
Horgen: Wissen Sie eigentlich, dass in fast allen muslimischen Ländern nicht die Scharia Gesetzesgrundlage ist? Nicht mal in der Islamischen Republik Mauretanien. Sie verwischen alles und sind fremdenfeindlich. Ulrich Schlüer: Die Scharia wird nicht in jedem Land gleich und vollständig angewendet. Aber sie beeinflusst das Recht in jedem muslimischen Staat massgeblich.
Zitat von M.HanelJa - und das bedeutet jetzt WAS?
Dietikon: Ich bitte Sie: Sharia und Minarette haben ebensoviel miteinander zu tun wie Kirchentürme und Inquisition! Wehren Sie sich auch gegen diese, weil bald die Eiserne Jungfrau wieder eingeführt wird? Ulrich Schlüer: Minarette sind politische Symbole des Machtanspruchs, des Sieges. Der türkische Premierminister Erdogan vergleicht sie mit Bajonetten. Bajonette sind nichts Religiöses.
Kreuzlingen: Was denken Sie über das Baugesetz? Ulrich Schlüer: In Winterthur und in Wangen b. Olten kamen Minarett-Gegner inklusive Gemeinde mit dem Baurecht nicht durch.
Zitat von M.HanelBlöd, dieses Schweizerische Baurecht, oder ws. ist es schon Scharia veseucht
Rotkreuz: Was tun sie, wenn sie keine Mehrheit erlangen, müssen wir dann vor dem Islam in ein anderes Land flüchten, oder werden die Gegner in ein paar Jahren selber merken wo´s geschlagen hat? Ulrich Schlüer: Wollen Sie damit sagen, Muslime könnten demokratische Entscheide nicht respektieren? Dann ist das Minarettverbot umso notwendiger.
Zitat von M.Hanel
Zürich: Was ändert ein Minarett-Verbot an den verbindlichen rechtlichen Normen des Islam? Das hat doch keinen Einfluss darauf. Oder? Ulrich Schlüer: Alle Schweizer Behörden, die bisher die Zwangsehen und andere Scharia-Folgen bewusst «übersehen» haben, merken bei Annahme der Initiative, was das Volk von ihnen erwartet. Sie werden sich entsprechend verhalten.
Zitat von M.HanelDAS ist das erste Argument, das etwas Durchblick vermuten lässt. Doch halt ! Haben die Schweizer Zwangsehen ungeahndet gelassen und nicht aufgelöst? Da ist es aber dann echt nötig, MEHR Scharia hier im Land enzuführen. Unter der Scharia MUSS eine Zwangsehe aufgelöst werden. Ja, Herr Schlür, das erste Argument, das etwas Durchblick vermuten lässt. Toll solche Argumentationsführung, nicht wahr?
Baden: Vielen Dank für ihren wertvollen Einsatz. Warum belügen die Gegner das Volk? Ist es Angst oder politische Korrekheit? Ulrich Schlüer: Vorallem ist es Mangel an haltbaren Argumenten. Vielen Dank!
Zitat von M.HanelJa - turn the table - und die UNACHTSAMEN merken es nicht einmal. Und die Beschränkten verstehen DAS nicht einmal.
Zürich: Warum machen Sie Symbolpolitik und sorgen nicht dafür, dass die Schweiz ein sinnvolles Einwanderungsgesetz erhält? Klare Kriterien, klare Pflichten und Rechte? Ulrich Schlüer: Sowohl das Minarettverbot als auch Gesetze zur Einwanderungsbeschränkung sind notwendig. Beides ist durchzusetzen.
Zitat von M.HanelAha - Danke für die Begründung.
Ich bin ganz ihrer Meinung. Ich hoffe doch sehr, dass die Initiative angenomen wird, sonst frage ich mich langsam, was aus unserer Schweiz noch werden soll. Ulrich Schlüer: Danke für Ihre Unterstützung.
Zitat von M.HanelTja, das hängt von der Vernunft deren Bewohner ab und davon, was sie in und unter ihren Herzen tragen.
Winterthur: Auch mit 20 Minaretten wird sich nichts ändern... Ulrich Schlüer: Und die Zwangsehen, die Zunahme der Genitalverstümmelungen sollen wir einfach übersehen?
Zitat von M.HanelJa - wer sagt denn, dass tatsächliche Misstände übersehen werden sollen? Doch was - zum Henker - haben diese mit den Minaretten zu tun? Die Missstände haben doch mit Straftaten und mit der von SCHWEIZERN geübten Rechtspraxis zu tun, wenn schon.
Dietikon: Herr Schlüer, Ihr Ausländerhass ist einfach unglaublich. Ich bin eine gebürtige Bosnierin und lebe seit 30 Jahren in der Schweiz. Habe mich bestens integriert, rase und klaue nicht. Trotzdem bin ich gläubige Muslimin. Also für Sie eine Verbrecherin? Ulrich Schlüer: Ich hasse niemanden. Aber als Schweizer wehre ich mich gegen politische Islamisierung, die im Widerspruch zu unserer Verfassung eingepflanzt werden soll.
Zitat von M.HanelWER will diese Einpflanzung und durch WEN soll sie durchgeführt werden? Ach ja - die schweizer Politiker, die die Einschleichung zulassen und DURCH die Minarette. Was bin ich doch für ein Hohlkopf
Zürich: Unternehmen sie auch einmal etwas gegen die Deutschen? Diese nerven mich mehr als die Muslime, denn sie nehmen uns Schweizern die guten Arbeitsplätze weg. Ulrich Schlüer: Dies ist ein anderes Problem. Die deutschen Einwanderer respektieren nach meiner Erfahrung unser Recht.
Zitat von M.HanelAch - und die Muslime grundsätzlich nicht? Ach ja, und die Minarette ja auch nicht.
Mit Verboten erreichen Sie doch wenig. Warum nicht einen aktiven Dialog suchen? Mit einem Minarettverbot stösst man unnötig einen ganzen Kulturkreis vor den Kopf! Ulrich Schlüer: Viele Musliminnen, die in der Schweiz die Gleichberechtigung schätzen, unterstützen unsere Initiative.
Zitat von M.HanelUnd ...?
Bern: Herr Schlüer, wann bringen Sie endlich eine sinnvolle Initiative, welche das «Problem» wirklich löst. Nur weil sie Minarette verbieten, können Sie den Strom und die Islamisierung nicht stoppen. Es ist einfach eine unnötige Aktion! Völlig am Ziel vorbei. Das wissen sie sicher selbst auch schon seit der Arena-Sendung mit BR Schlumpf. Nur können Sie jetzt nicht mehr von Ihrem Kurs abweichen Schade. Ich finde, man solte andere Ansätze finden um das «Problem» zu stoppen Ulrich Schlüer: Wer das Machtsymbol der Islamisierung untersagt, verhindert auch die dahinterstehenden Absichten.
Zitat von M.HanelDAS ist ja eine interessante Erkenntnis - wobei der Zusammenhang von Symbol und Absicht nicht wirklich belegt ist.
Bolligen: Herr Schlüer, nennen Sie mir doch ein Beispiel dieser «schleichenden Islamisierung»? Ich sehe diese nämlich nicht. Da gibt es weit schlimmeres in unserem Land. Ulrich Schlüer: 17´000 Zwangsehen, Genitalverstümmelungen, Forderung nach Trennung von Reinen und Unreinen auf Friedhöfen (Liestal, Luzern) usw.
Zitat von M.HanelZwangsehen - wo sind die Belege? Genitalverstümmelung haben wir einen einzigen Verdacht den Behörden gemeldet, sonst sind uns keine Vorfälle bekannt, die Friedhofsgeschichte - ein skuriler Einzelfall, der in dieser Form längst vom Tisch ist, weil religiös nicht haltbar.
Christine Steurer, Lausanne: Ich empfehle jedem das Buch «Mein Iran», die Autobiografie der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi zu lesen. Und dies vor der Abstimmung!! Es zeigt ehrlich und sachlich das wirkliche Leben der Frauen in einem islamischen Staat mit dem islamischen Glauben auf. Ich war schockiert. Und dies hat nichts mit Ausländerhass zu tun. Sondern als Schweizer Frau will ich mir meine Rechte bewahren. Herr Schlüer, machen Sie weiter so! Ulrich Schlüer: Auch ich empfehle dieses Buch! Danke für die Unterstützung.
Zitat von M.HanelIch gestehe - ich will auch die durch die Schweiz garantierten Rechte verteidigen, deshalb WILL ich ja KEIN Minarettverbot!
We thank you for your interest in our organisation. First we wish to emphasize that we don?t view ourselves as a conservative organisation as indicated in your mail. That another organisation view themselves as ?progressive?, a view which we don?t share, doesn?t automatically make other organisations conservative. Furthermore, we understand the terms ?progressive?, ?liberal?,..etc. as primarily political.
Our mission is not of political nature, but we represent and serve the Moslem communities in the area of Zurich irrespective of their political positions. So to say we are politically neutral.
As to the questions raised in your mail, we herewith give our answers/comments:
Q1. What are the arguments used by the muslim community to convince the Swiss to vote against the proposal. Are there initiatives, public discussions, rallies on the streets, etc.?
A1. We view the debate as a Swiss-Swiss and not as a Swiss- Muslim debate. Wide groups of the Swiss are almost ashamed of this initiative and are concerned about the image of Switzerland abroad and its relation to Arabic and Islamic countries. Representatives of all religions declared their position as opposing the initiative. The Swiss people themselves are multi-cultural and they act wise when conflicts are addressed. We support these efforts and are glad to see that there are distinguished members of the Swiss Society, who defend their human and tolerant traditions and act to protect rights of belief and religions provided by the Swiss constitution. There is a large number of events in the Media to which some members of our communities are invited. We give our contribution and support according to our resources.
Q2 The SVP camaign against the construction of new minaretts in Switzerland is very aggressive. How has it affected the muslim community.
A2. We realised that we have to express a firm position without getting too excited about the development. We have to learn to accept such things as a part of the democratic process. We don?t view ourselves above criticism but expect to enjoy the same rights as other religions otherwise we would be confronted by a clear discrimination, which we don?t accept. Fortunately, as indicated above, wide segments of the Swiss society don?t accept that either.
Q3. Do muslims in Switzerland feel harassed?
A3. We must learn to have an open ear for justified criticism towards certain negative aspects associated with our religion and we should make more effort to adapt to and integrate in the Swiss society. Such efforts are ongoing and we receive intensive and extensive support from the state, political parties and communities of other religions. So long that we feel that there is a good spirit of cooperation, our members are encouraged and give their best. As soon as things develop in the direction of polemic actions or statements, which seem to lack a sincere will of understanding our religion and cultures, our members show signs of withdrawal and chances for integration are reduced. Our task is to support our members in this process. To answer the question we wish to emphasize that the positive forces in the society, which are providing us with support, are by far larger than the groups, which show some hatred. But we also have to learn being tolerant and not to expect to be accepted by all groups. Nevertheless we have to remain open for criticism and act in the service of our community while respecting the laws and traditions of our host country.
Q4. Is there a xenophic sentiment in Switzerland?
A4. We have to admit that the fear of Islam and the Moslems is growing. The causes are known and are subject of analysis by the academic community as well as many other interested groups. Serious root cause analysis is always helpful. There is also a large set of remedies under consideration. Immigration in a large scale is a new phenomena in Switzerland and solutions for the consequential problems have to be addressed and solutions must be iterated. Our organisation is exerting itself to cooperate in and accelerate this process.
Q5. Why defending the construction of minarets? Mosques and centers for prayers are not enough?
A5. Minarets here have taken the function of a symbol of religious freedom and for those who started the initiative, minarets seem to be perceived as a symbol of dominance of Islam. So it is like a virtual debate on a symbol. Minarets are often an integrated part of mosques and are primarily of architectural, artistic and aesthetics value, and not only linked to their original function of calling for prayers. The function is replaced today by many other means but the architectural form remained. If minarets would be admitted in Switzerland there is no intention that call for prayers would occur through them. A lot of citizens are not aware of that and we attempt to emphasize this point wherever possible.
For VIOZ answering: Mr. Mahmoud El-Guindi
Zürich, den 1. November 2009
ZitatSehr geehrte Frau M.
Wir danken Ihnen für Ihre Interesse an unsere Organisation ?Vereinigung der islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ)?
Erstens möchten wir betonen, dass wir uns von der VIOZ nicht als ?konservative? Organisation bezeichnen - wie dies in Ihrem E-Mail erwähnt wurde. - Wenn sich eine andere Organisation als ?fortschrittlich? bezeichnet, - eine Ansicht, die wir nicht teilen, heisst das nicht automatisch, dass andere Organisationen ?konservativ? sind. Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass die Begriffe ?fortschrittlich?, ?liberal? usw. primär politischer Natur sind. Unsere Auftrag ist aber nicht von politischer Natur, sondern wir repräsentieren und dienen den islamischen Gemeinden, Stiftungen und Vereinen im Kanton Zürich, unabhängig von ihrer politischen Position. Wir sind so-zu-sagen politisch neutral.
Auf Ihre Fragen, die in Ihrem E-Mail erwähnt sind, möchten wir folgende Antworte und Kommentare geben:
Frage 1. Welche Argumente hat die muslimische Gemeinde, damit der Schweizer Bürger gegen die Initiative abstimmt? Haben Sie vor, Aktionen, öffentliche Diskussionen oder Demonstrationen usw. zu organisieren?
Antwort 1. Wir betrachten die Debatte als innerschweizerische Debatte und nicht als Debatte zwischen der Schweiz und den Muslimen. Es gibt viele Schweizer, die sich für die Anti-Minaretten Initiative schämen und über das ?Image? der Schweiz im Ausland und über die Beziehungen der Schweiz zu den arabischen und islamischen Ländern sehr besorgt sind. Die Vertreter aller Religionen in der Schweiz sind gegen die Initiative. Das Schweizer Volk ist multi-kulturell und die Schweizer haben immer in solchen Konfliktsituationen weise gehandelt. Wir unterstützen diese Bemühungen und sind froh, dass angesehene Schweizer Bürger die Tradition der Menschlichkeit und Toleranz beschützen und die Schweizer Verfassungsrechte für Glaubens- und Religionsfreiheit weiter bewahren wollen. Es gibt viele Anlässe, zu welchen unsere Mitgliederorganisationen von den Medien eingeladen werden. Wir nehmen im Rahmen unserer Ressourcen daran teil.
Frage 2. Die SVP Kampagne gegen den Bau von Minaretten in der Schweiz ist sehr aggressiv. Wie hat sie auf die muslimische Gemeinde gewirkt?
Antwort 2. Wir realisieren, dass wir eine standhafte Position einnehmen müssen, ohne dass wir uns über den Fortschritt der Entwicklung zu sehr beunruhigen müssten. Wir müssen lernen, solche Vorkommnisse als Teil des demokratischen Prozesses zu akzeptieren. Wir betrachten uns nicht, als über jede Kritik erhaben, erwarten aber dieselbe Rechte wie die Angehörigen anderer Religionen, da wir sonst von klarer Diskriminierung getroffen werden, die wir so nicht hinnehmen. Zum Glück akzeptieren auch breite Schichten der Schweizer Gesellschaft, wie oben erwähnt, solche Diskriminierung nicht.
Frage 3. Fühlen sich die Muslime in der Schweiz schikaniert?
Antwort 3. Wir müssen lernen, ein offenes Ohr für berechtigte, konstruktive Kritik gegen negative Aspekte zu haben, die in Zusammenhang mit unserer Religion vorgebracht werden. Wir müssen uns weiter bemühen, uns in die Schweizer Gesellschaft einzupassen und zu integrieren. Solche Bemühungen werden stetig vorangetrieben und wir erhalten umfangreiche und intensive Unterstützung vom Staat, von den politischen Parteien und von den anderen Religionsgemeinschaften. Solange wir spüren, dass guter Wille zu Zusammenarbeit vorhanden ist, werden unsere Mitgliedorganisationen motiviert, ihr Bestes zu geben. Aber wenn sich die Debatte in Richtung polemischer Aktionen und Äusserungen entwickelt, in welchen echter Wille für das Verstehen unserer Religion und Kulturen offenbar fehlt, zeigen unsere Mitgliedorganisationen daran kein Interesse und ziehen sich eher zurück, was wiederum die Integrationschancen drastisch reduziert. Unser Ziel ist, dass wir von der VIOZ unsere Mitgliedorganisationen in diesem Prozess unterstützen. Um auf die Frage zurückzukommen, betonen wir, dass die für uns unterstützenden Kräfte in der Gesellschaft viel grösser sind, als die Gruppen, die Hass und Feindschaft uns gegenüber zeigen. Aber auch wir müssen mehr Toleranz üben und lernen, dass wir nicht erwarten dürfen, von allen und jeder Gruppe der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Jedenfalls, müssen wir offen für konstruktive Kritik bleiben und im Dienste unserer Gesellschaft in Respekt für die Gesetze und Traditionen unseres Gastgeberlands handeln.
Frage 4. Gibt es Angstgefühle (Phobien) in der Schweiz?
Antwort 4. Wir müssen zugeben: die Angst vor Islam und Muslimen wächst. Die Gründe dafür sind bekannt. Diese Gründe werden von den akademischen Kreisen und anderen interessierten Gruppen untersucht. Eine seriöse Basis-Analyse ist immer willkommen und hilfreich. Es gibt auch eine Menge von Umständen, die berücksichtigt werden. Massen-Migration ist ein neues Phänomen in der Schweiz und die daraus resultierenden Probleme müssen klar definiert werden. Die geeigneten Lösungen müssen eifrig gesucht werden. Unsere Organisation bemüht sich an diesen Prozess teilzunehmen und ihn zu beschleunigen.
Frage 5. Warum verteidigen Sie den Bau von Minaretten? Sind Moscheen und Gebetsstätten nicht genug?
Antwort 5. Hiesige Minarette haben hier die Rolle als Symbol für religiöse Freiheit übernommen und werden von den Initianten offenbar als Symbol des Herrschaftsanspruchs des Islams wahrgenommen. Somit befinden wir uns in einer virtuellen Debatte über ein Symbol. Oft sind Minarette Bestandteil der Moscheen und haben primär einen architektonischen, künstlerischen und ästhetischen Wert. Sie erfüllen ihre Rolle nicht nur im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Funktion, nämlich für den Aufruf zum Gebet zu dienen. Diese Funktion wurde längst durch modernere Mittel ersetzt, aber die architektonische, künstlerische Funktion bleibt erhalten. Wenn der Bau von Minaretten in der Schweiz erlaubt bleibt, gibt es keine Absicht, die Gebetsausrufe über diese zu verkünden. Viele Bürger wissen das nicht und wir versuchen, ihnen diesen Punkt klarzumachen.
Semih Kutluca: «Die Anti-Minarett-Initiative hat auch ihr Gutes» Interview von Benjamin Wieland 23.11.09
Der Reinacher Semih Kutluca (34) kämpft in der «Weltwoche» und in der «Arena» des Schweizer Fernsehens gegen ein Minarettverbot. Das umstrittene Plakat der Initiativbefürworter jedoch hält er für legitim. http://www.google.com/url?sa=X&q=http://...KXWuWeSUZlHTMCg
?Nicht selten sind die Aufenthaltsräume verraucht; oder es steht ein Billardtisch und eine Dart-Zielscheibe drin?, so Hanel. Die arabische König-Faysal-Moschee in Basel, wo Muslime verkehren, welche ihre religiösen Gebote etwas ernster nehmen, gibt es leider nochzu wenig für die Schweizer Muslim-Community. Räumlichkeiten mit auf familiäre Bedürfnisse ausgerichteter Infrastruktur sind immer noch zu wenig vorhanden.
DAS ist, was rausgekommen ist: «Nicht selten sind die Aufenthaltsräume verraucht, oder es stehen ein Billardtisch und eine Dart-Zielscheibe drin», so Hanel. Die arabische Variante unter den Basler Gebetsräumen ? das König-Faysal-Zentrum ? ist innerhalb der Schweizer Muslim-Community der Ausnahmefall. Hier würden Muslime verkehren, welche die religiösen Gebote ernster nehmen, so Hanel. Dass in den Räumen des Zentrums nicht geraucht werde, sei Ausdruck davon.
Ismail AMIN: "Die Schweizer Bevölkerung wurde irregeführt"
Deutliches Ja als Ausdruck des Unbehagens. Eine klare Mehrheit in der Schweiz will keine Minarette im Land. Für Ismael Amin, Ex-Präsident der Vereinigung islamischer Organisationen in Zürich, kam dieser Abstimmungsausgang völlig überraschend. Er spricht von einer aggressiven und irreführenden Kampagne.