behauptet die SVP erneut, dass der ISLAM die Zwangsehe erlaube oder gar fordere.
Sollen die Muslime Anzeige wegen Verleumdung, Gefährdung des Religionsfriedens, absichtlicher Verunglimpfung oder anderer entsprechender, juristisch korrekt formulierter Vergehen einreichen?
Argumente PRO:
Diese Behauptung ist theologisch falsch.
Muslime in der Schweiz haben sich wiederholt, unmissverständlich und dezidiert in der Öffentlichkeit diesbezüglich geäußert.
Eine Anzeige ist ein (leider) erforderlicher Schritt, um diese islamische, theologische Position klar zu machen.
Argumente CONTRA:
Muslime setzen durch solche Anzeige sich wahrscheinlich negativer Medienreflexion aus
Eine Anzeige lässt die Muslime als streitsüchtig erscheinen
Anzeige hat wenig Aussicht auf Erfolg und kostet nur Geld
UNSERE FORUMSMITGLIEDER können die Abstimmungsargumente erweitern (der ADMIN wird dies konkret umsetzen) und/oder abstimmen. .
Ich halte den Vorschlag für eine ganz schlechte Idee, weil die SVP wie so oft Lügen verbreitet. Die Partei spekuliert mit diesen Lügen auf die Aufmerksamkeit der Medien, die sie brauchen, um im Scheinwerfenlicht Wahlkampf zu betreiben. Sie legen Fallen, bauen Gruben, lachen über die Opfer. Sie nutzen die Dummheit der Opfer, in die Grube gefallen zu sein, gnadenlos zu ihrem Vorteil aus. SVP-Wahlkampf heisst Aufmerksamkeit um jeden Preis. Das Wahljahr 2011 läuft.
Eine bessere Reaktion ist die Satire. Ich zitiere einen deren Meister, Kurt Tucholsky: "Nirgends verrät sich der Charakterlose schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen den. [...] Übertreibt die Satire? Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten."
Ich stelle mir das folgendermassen als Szene vor: Blocher und Brunner rufen das Wahljahr aus, Arm und Zeigefinger in die Höhe gestreckt, vor ihnen eine Grube und ein Schild "Zwangsheirat", "Scharia" oder "Burka-Verbot". Im Protest angestürmt kommt eine Meute kampfeslustiger Taliban und fällt mit dem Kopf voran in die Grube, aus der es kein Entkommen gibt. Brunner und Blocher sehen den Fang, reiben sich verschmitzt lächelnd die Hände und Brunner spottet mit bauernhaftem Hohn: "So macht man das, Herr Obama." Da schmiert ihm Blocher eine mit den Worten: "Misch dich da nicht ein. Wir sind neutral."
Eine Klage macht keinen Sinn. Warum? Das schweizerische Recht schützt primär die Juden gegen Diffamierungen. Die Muslime haben bezüglich Schaffung von Akzeptanz und Respekt noch Handlungsbedarf. Konkret: Es braucht Aufklärung und Erklärung im Sinne eines "Marketings" und keine Klagen auf rechtlich dünnem Eis.
Und manchmal ist auch Geduld notwendig, ganz nach dem chinesischen Sprichwort: "Setz Dich an den Fluss und warte, bis die Leiche deines Feindes vorbei treibt".
Das sehe ich (bei allem Respekt) leider nicht so. Auch wenn die SVP so wieder "gratis" Werbung bekommt, wir haben sie gleichzeitig auch. Ich sage mal die "moderaten" Muslime verrichten einen hervorragenden Dienst im Background, doch es fehlt an der Front.
Einige Minderheiten erfeuen sich eines grossen Zulaufs genau aus diesem Fakt, sie stehen an der Front.
Ein Plakat ist eine interessante Idee, da muss man sich aber auf einen gerichtlichen Werdegang von der SVP gefasst machen, denn hier könnten Privatsphären verletzt werden (was die SVP sicherlich auch so darstellen wird). Eine Unterbindung dieser Gleichsetzung wäre damit auch nicht erreicht.
Eine Klage würde zeigen, dass wir uns nicht mehr alles gefallen lassen, dass mit der Antiminarett-Initiative das Fass zum Überlaufen gebracht wurde. Wir müssen einschreiten, sonst werden wir dem nicht mehr Einhalt gebieten können.
Zum Schluss möchte ich einen Hadith von Muslim zitieren:
Nach Abu Sa'id al-Chudri hat Allahs Gesandter gesagt: "Wer von euch etwas Verabscheuungswürdiges sieht, der soll es mit seiner Hand ändern. Wenn er dies nicht vermag, soll er es mit seiner Zunge ändern. Und wenn er (selbst) dies nicht vermag, dann soll er es in seinem Herzen ändern, und dies ist die schwächste Form des Glaubens."
Zitat von Ismail F.W.Im Moment ist es besser, den IZRS allein machen zu lassen. In seinem agressiven und provokativen Vorgehen wird er negativ wahrgenommen und schadet der Sache(Einfügung Hanel: und damit doch auch der muslimischen Gemeinschaft) mehr als er ihr nützt.
Daher ist es doch ws. besser, denn IZRS nicht alleine machen zu lassen, sondern seine Bemühungen zu integrieren und/oder zu berücksichtigen, oder?
Zitat von Ismail F.W.Im Moment macht der IZRS keinen sehr kooperativen Eindruck. Er erhebt vielmehr den alleinigen Machtanspruch auf die Meinungsbildung.
Zitat von Ismail F.W.Wir sollten uns überlegen und diskutieren, wie das Image des Islam proaktiv gestärkt und verbessert werden kann, so dass die Gesellschaft den Islam positiv wahr nimmt.
Wir erwarten mit Spannung Deine Vorschläge.
Zitat von Ismail F.W.Man könnte z.B. anstatt einen Rechtsanwalt einen Kommunikationsberater konsultieren. Öffentlichkeitsarbeit ist sehr wichtig, muss aber professionell angegangen werden. Ohne Konzept und Konsens werden wir kaum weiter kommen.
Ein jedenfalls guter Vorschlag, den die Vereinspräsidenten berücksichtigen sollten - doch vielleicht gilt auch, "das eine tun und das andere nicht lassen .."?
.
Anmerkung vom ADMIN: Habe die Konversation in ein posting zusammengeführt, um die Seiten so übersichtlich und kurz wie möglich zu halten. Ich bitte Bruder Ismail F.W. um Verständnis.
Das sehe ich (bei allem Respekt) leider nicht so. Auch wenn die SVP so wieder "gratis" Werbung bekommt, wir haben sie gleichzeitig auch. Ich sage mal die "moderaten" Muslime verrichten einen hervorragenden Dienst im Background, doch es fehlt an der Front.
Einige Minderheiten erfeuen sich eines grossen Zulaufs genau aus diesem Fakt, sie stehen an der Front.
Ein Plakat ist eine interessante Idee, da muss man sich aber auf einen gerichtlichen Werdegang von der SVP gefasst machen, denn hier könnten Privatsphären verletzt werden (was die SVP sicherlich auch so darstellen wird). Eine Unterbindung dieser Gleichsetzung wäre damit auch nicht erreicht.
Eine Klage würde zeigen, dass wir uns nicht mehr alles gefallen lassen, dass mit der Antiminarett-Initiative das Fass zum Überlaufen gebracht wurde. Wir müssen einschreiten, sonst werden wir dem nicht mehr Einhalt gebieten können.
Zum Schluss möchte ich einen Hadith von Muslim zitieren:
Nach Abu Sa'id al-Chudri hat Allahs Gesandter gesagt: "Wer von euch etwas Verabscheuungswürdiges sieht, der soll es mit seiner Hand ändern. Wenn er dies nicht vermag, soll er es mit seiner Zunge ändern. Und wenn er (selbst) dies nicht vermag, dann soll er es in seinem Herzen ändern, und dies ist die schwächste Form des Glaubens."
wassalam
Was wir hier diskutieren ist ein Teil der Politik: Provokation, Polemik. Keine vorbildliche Politik, aber Parteiprogramm der grössten Partei des Landes. Zu Erreichen an dieser imaginären "Front" gibt es für uns nichts. Weniger noch: Eine Anklage von Wahlsprüchen ist Selbstmord.
Ich wäre einverstanden mit Aktionen, die uns etwas bringen. Aber hier würden wir zu unfreiwilligen Boten von anti-islamischen Wahlsprüchen der SVP.
Ich fände es im Wahljahr 2011 sinnvoller, die andern Parteien und deren Vertreter zu unseren Interessen und Vorstellungen zu befragen und auch Antworten zu bekommen. Ich wähle ungern nochmals die Katze im Sack.
Zitat von M.M.HanelAuch diese Idee ist eine gute. Doch ... wer setzt sie um? Meine Erfahrung ist, dass jener, der sie hat das Anrecht (ja fast Pflicht hat, "seine" Idee als AMIR auch umzusetzen ... denn die muslimischen "Funktionäre" sind ja eh schon total überlastet, werden aber den "neuen Mitarbeiter" gerne nach Kräften unterstützen. Also, lieber ZAYYAN ... was meinst? (Konzept - Mitarbeiter suchen - umsetzen ...)
Zitat von Ismail F.W. "Setz Dich an den Fluss und warte, bis die Leiche deines Feindes vorbei treibt".
Es könnte sein, dass bald unsere eigene "Leiche" vorbeitreibt, wenn wir nicht handeln...
Warum sollen wir uns die Diffamierungen weiterhin gefallen lassen, warum auf unsere Kosten bezw. auf Kosten des Islam schweizer Wahlkampf machen lassen? Warum sollen wir nicht die Rechtsmittel einsetzen, die uns absolut zustehen?
Allerdings verstehe ich nicht, warum bloss auf die Unterstellung der "Zwangsehe im Islam" reagiert werden soll und nicht gleich bei der Gelegenheit eine viel umfassendere Anklage gemacht werden soll? Wahrscheinlich geht ja dieses Kopftuchverbot in St. Gallen auch auf die Kappe der dortigen SVP? Und vieles mehr....
Klar sollen wir nicht übertreiben im Eingehen auf Provokationen und Fordern von Rechten. Aber es müssen unbedingt klare Grenzen gesetzt werden und wir sind doch verpflichtet, die Würde des Islam zumindest im Namen Allahs und Seines Gesandten zu verteidigen?!? (Wenn uns schon an unserer eigenen nicht mehr viel liegt?!) Salam wa Rahmatullahi Sumaya
Ich bin dafür, da hier 1. über unsere Religion Falsches berichtet wird und 2. dies bewusst politisch gegen die Schweizer Muslime propagiert wird.
Es geht nicht um die SVP (erinnern wir uns daran, dass andere Parteien in den letzten 12 Monaten auch auf den muslim-bashing Zug aufgesprungen sind (CVP Friedhofsverbot, EVP Verfassungsgrundsätze, etc.) und, unsere Ummah sicher viele politische Meinungen vertritt (und das ist gut so), die durchaus in gewissen Bereichen einen konservativen genauso wie erneuernden Kurs erlauben) Es geht darum, dass man nicht über eine Religion sowie eine Religionsgemeinschaft verleumderische Propaganda betreiben darf. Die unsere MitbürgerInnen gegen uns aufbringt
Andere Schritte wie erwähnt sind (und waren) in den letzten Jahren ergriffen worden. Die sich Einsetzenden und Handelnden in unserer Ummah tun dies bereits bis zur Erschöpfung ohne die Mittel, die sie dringend bräuchten.
Zudem sehe ich die 'islamische Gemeinschaft in der Schweiz' als eine der best-integriertesten. Ja, man kann immer noch mehr verbessern und sich zurückhalten (wenn es um grundlegende Menschen- und Verfassungsrechte geht?) nur wird dies nie dazu führen, dass alle der halben Million in diesem Land lebenden als Muslime (von aussen) betrachteten sich an das halten, was die grosse Mehrheit bereits leistet. Es wird wohl immer Einzelfälle geben, die sich politisch und vor allem medial gestalten lassen.
Es ist mehr als legitim, dass eine Religion sich dagegen wehrt, dass sie verunglimpft und vor dem Rest der Bevölkerung als sitten- und wertewidrig vorgeführt werden darf.
Daher klare Worte zur Sache und an das richtige Publikum - unsere Nachbarn, unsere MitbürgerInnen.
Mit SVP-Provokationen haben sich schon viele die Finger verbrannt. Ich erinnere mich an das Plakat mit dem scharzen Schaf. Anklage hatte da auch das Gegenteil bewirkt: das Plakat wurde durch die Anklage erst populär und in allen Medien thematisiert. Bessere Werbung gibts nicht.
Eine Anklage löst keines unserer Probleme. Aber: Die Verfassung hält ein prima Werkzeug bereit. Wir als Schweizer und Muslime können dieser negativen Welle von anti-islamischen Trittbrettfahrern mit einer eigenen Initiative entgegentreten, dazu müssen wir nur ein Thema finden, das möglichst viele Stimmbürger zur Unterschrift motiviert. Damit können wir dann unsere eigenen Diskussionsthemen lancieren. Vorschlag: Themen dazu hier in einem separaten Forum diskutieren?
. ZAYYAN's Vorschlag, alternative, kreative Initiativen zu erdenken & zu starten, wie man den Ungeheuerlichkeiten, welche man den Muslimen ständig unterjubelt entgegentreten kann, finde ich äusserst interessant und der Umsetzung wert.
Gleiches bezieht sich natürlich auch auf tatsächliche Missstände innerhalb der muslimischen Gesellschaft.
Um solche KREATIVITÄT gemeinsam zu entwickeln, wurde dieses neue Forum eröffnet:
Einer der Schweizer muslimischen Dachverbände hat nun die zuvor ernsthaft bestandene Absicht zurückgenommen, eine entsprechende Anzeige zu erstatten. Die entsprechenden Vorgespräche mit einem Rechtsanwalt waren bereits erfolgreich abgeschlossen.
Der wesentliche Grund liegt im positiven Ausgang der St. Galler Kopftuchaffäre. Dieser positive Ausgang sollte durch diese Zurückhaltung gewürdigt werden. Ob dies wahrgenommen wird, wird sich noch herausstellen.
Ein weiterer Grund ist, dass die Bereitschaft der Basis diesen Schritt aktiv mitzutragen, als zu passiv bezeichnet werden darf.
Auch wenn sich hier im FORUM - und hier sind ja schon die sehr AKTIVEN versammelt - die Abstimmungswilligkeit zugenommen hat, ist doch ganz allgemein die PASSIVITÄT, die ENTSCHEIDUNGSUNWILLIGKEIT, die BEREITSCHAFT zu aktiver ZUKUNFTSGESTALTUNG noch zu wenig ausgebildet.
LASST UNS DARAN ARBEITEN, isA - JA?
Auch haben wir leider noch KEINE statistische SIGNIFIKANZ mit unserer Mitgliederzahl anzumelden.
Dieser POSITIVE Ausgang wurde erzwungen und nicht durch die SVP gewährleistet, die über unsere Religion Lügen verbreitet hat. Das sind total unterschiedliche Dinge und können nicht in Zusammenhang gebracht werden, indem man die Anzeige zurückzieht....
salam
Claudio
Zitat von M.M.HanelDa diese Anzeige ja ohnehin nicht von besagtem Dachverband eingereicht worden wäre, sondern von INDIVIDUEN, von Privatpersonen also (so ist es juristisch angebracht und war auch so abgesprochen - der Dachverband sollte Rückendeckung geben und ev. später einsteigen), welche Mitglieder des Dachverbands waren/sind - steht es immer nochJEDEM muslimischen Individuum FREI (vorgesehen waren 2 Herren, 1 Dame) eine entsprechende Anzeige einzureichen.
Und - wir sollten lernen, differenziert zu denken und zu sprechen. Eine "Anzeige" wurde NIE "zurückgezogen" - da keine eingereicht worden war. Die Anzeige "zurückzuziehen", wäre tatsächlich ein unverständlicher Schritt gewesen!
Ich bin irritiert, dass es fast keine Reaktionen aus der Öffentlichkeit oder Politik gab auf die "Volksbefragung" der SVP über die Ausländerpolitik, die vor längerer Zeit in den Briefkasten geschneit kam: http://www.volksbefragung.ch/pdf/flipbook/de/index.html
Ich bin empört über das suggerierende Auftreten und Verbreiten von Halbwahrheiten und falschen Informationen.
So hat sich in mir wiedermal die politische Seite bemerkbar gemacht, wobei für mich das Gleichgewicht zwischen den wichklich wichtigen Dingen im Leben und solchen Bemühungen immer schwieriger zu finden ist.
Ich möchte mich kurz halten und euch einfach erinnern, dass bis zum 31. Oktober der "Fragebogen" ausgefüllt werden kann, auch online: http://www.volksbefragung.ch/fragebogen.html
noch etwas zur Auffrischung. und wer es nicht aushält soll wissen, dass die Rolle eine der schwersten war für die berühmte edle Dame...: http://www.youtube.com/watch?v=mTbCOJ9Q_Zo
es scheint doch noch Reaktionen gegeben haben zu der sogenannten "Volksbefragung". da wird punkt für punkt berichtigt... zumindest weitgehend: http://www.wasdiesvpverheimlicht.ch/