Keine spezifischen Massnahmen nötig, um Muslime besser zu integrieren Bern, 08.05.2013 - (Hervorhebungen von MMH)
Die grosse Mehrheit der Musliminnen und Muslime sind Teil der schweizerischen Gesellschaft, ihre Religionszugehörigkeit stellt sie nicht vor besondere Probleme im schweizerischen Alltag und führt selten zu Konflikten. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht zur Situation der Muslime in der Schweiz, den verschiedene Bundesstellen in Zusammenarbeit mit den Kantonen erarbeitet haben. Der Bundesrat verzichtet deshalb auf spezifische Massnahmen, um religiöse Differenzen zwischen Personen unterschiedlichen Glaubens abzubauen: Mit den bestehenden Integrationsangeboten könne man adäquat auf allfällige Probleme reagieren.
Zitat von M.M.HanelNatürlich ist die politische Aussage des BRs generell korrekt. Doch religiöse Angelegenheiten liegen in kantonaler Verantwortung. Und ? fürchten die Schweizer nun die Muslime und deren Religion? Werden Muslime ganz allgemein, wenn man sie als solche erkennt, diskriminiert? Ja ? auf beide Fragen!
Dies wiederum ist allerdings weniger auf Versäumnisse der kantonalen Integrationsstellen zurückzuführen, die sich ja nun wirklich bemühen - sondern auf die mehrheitlich professionell und traditionell unsympathische Berichterstattung der Medien über Islam und Muslime, auf die fachlich völlig unzureichende Bildung der daran beteiligten Journalisten, Editoren und anderen Verantwortlichen, auf das populistische Agitieren sich volksnah gebender Politiker und last but not least, auf die mangelnde Koordination und Kommunikation zwischen muslimischen Vereinigungen und inadäquatem Auftreten einiger muslimischer Individuen.
Tja, was jetzt? Vorschläge?
AN DEN BUNDESRAT: Zeichen setzen, dass die Aussage ernst gemeint ist. Zum Beispiel durch INTEGRATION "kopftuchtragender" Frauen in den öffentlichen Dienst.
AN DIE MEDIEN: Kompetentere Journalisten mit dem Thema "Islam & Muslime" einsetzen - besseren (=differenzierten und differenzierenden) und nicht "einäugigen, Sensationsjournalismus" weiter pflegen - auch mal den BILDUNGSAUFTRAG wahrnehmen und Verantwortung für die Ausübung der "Macht der Worte" übernehmen.
AN DIE MUSLIME: AUFWACHEN ! Im HIER (in der Schweiz) und JETZT (ausserhalb des Osmanischen Reiches, nach der Zeit des Kalifates, ausserhalb (letztlich) indoktrinierter IDEOLOGIESTRUKTUREN) ERKENNEN, dass die heutige ZEIT andere Antworten braucht als jene, welche in despotischen Systemen vorgegeben wurden UND, dass diese Antworten sehr wohl im ISLAM zu finden sind. Doch sowohl Antworten, wie "der ISLAM" müssen erst wieder von der LAST Jahrhunderte alter, trügerischer Beharrlichkeit befreit werden, um in ursprünglicher VITALITÄT und UNIVERSALITÄT zu erstrahlen und seine BARMHERZIGKEIT für ALLE MENSCHHEIT zur Geltung zu bringen!
Das Ziel ist doch nicht, alle Menschen zu Muslimen zu machen, sondern allen Muslimen, ja allen Menschen, die BESTEN Möglichkeiten zu verschaffen, "Gottes Zeichen" nicht nur im Koran, sondern "an den Horizonten (im Universum, in der ganzen Schöpfung) und in ihrem Inneren (im Lebendigen, im Geistigen, im Verstand) zu entdecken!
WER hat den Mut - mir öffentlich zu widersprechen ER/SIE möge sich der Herausforderung der Debatte stellen
Zitat von SAMWa aleikum as Salam wa Rahmatullahi wa Barakatuhu
Al Hamdu lillah! Endlich mal eine realitätsnahe Einschätzung (durch den BR; Anm. MMH), öffentlich deklariert!
Nun bleibt es an uns Muslimen, zu zeigen, dass wir nicht bloss "gut integriert" sind, sondern durch unsere Besonderheiten auch einiges Konstruktives, immens Bereicherndes beizusteuern haben/hätten! In sha Allah!
Ma'ssalama SAM
Zitat von SAM auf "d's" posting untenWa aleikum as Salam wa Rahmatullahi
Natürlich kommt es immer auf die PERSPEKTIVE an, aus der man "Integration" definieren will - aus der eigenen, aus der, "des Staates", aus der der Medien oder aus der anderer Bevölkerungsgruppen...
Und sowieso: WORAN zeigt sich überhaupt "Integration"?
An sich schon eine DÄMLICHER Begriff finde ich: auch ASSIMILATION würde völlig danebentreffen: an WAS denn und an WEN??
Ist der Punkrocker, der Rapper, der GEGEN alles "anrappt" "integriert"/"assimiliert" und wenn nicht, warum spricht dann niemand darüber? Oder die Sekretärin, die sich nur noch mit Antidepressiva über Wasser halten kann? Der Arzt, der sich als Biobauer aufs Land zurückzieht, weil er sich nicht mehr mit den "Werten" dieser Gesellschaft identifizieren kann? Die Hausfrau, die der Kinder wegen daheim bleibt? Die Prostituierte aus dem Osten? Die Befürworter neuer Wirtschaftsformen, die Immer - Noch - Kommunisten, die Rechtsradikalen? Ist die grosse Masse an Alkoholikern, Junkies, Methadonbezügern gut integriert - (wohl "JA" nach gängiger Meinung, denn vor allem letztere sind wohl die IDEAL "Integrierten", extrem abhängig und "zufrieden" damit...)
Wo fängt "Desintegration" an, wo hört "Integration" auf??? Wer definiert das? Ja, wenn's nach den Medien ginge, wären wir Muslime natürlich nicht integriert - und es wird IMMER NUR über MUSLIME gesprochen im Zusammenhang mit Integration, ist Euch das schon mal aufgefallen?
Ist doch eigentlich eine auf wirklich lächerliche Weise geführte Diskussion, diese über "Integration", eine unverschämte, nur ganz schlecht kaschierte schlichte Islamfeindlichkeit.
Und deshalb sagte ich "AL HAMDU LILLAH" kam endlich mal ein Zeichen vor oberster Stelle, dass AUCH Muslime, wie alle anderen auch, einfach GENÜGEND "integriert" sind - aus Sicht des Staates, nicht aus Sicht der Medien und nicht aus unserer eigenen oder irgendwessen Sicht. Immerhin mal ein wichtiges Statement aus "oberster Instanz", das zudem noch der Realität entspricht: wir Muslime sind als SOLCHE nicht mehr und nicht weniger "integriert" als alle anderen auch!
Es schöns Tägli no - und möge Allah taala uns beistehen!
Salam SAM
Zitat von M.M.Hanel Ich mag SAMs Beiträge wirklich, denn sie sind immer erhellend
As Salamu alaikum wa Rahmatullahi wa Barakatuhu
Herzlichen Dank Schwester für Deine unaufgeregte, pointierte, differenzierende Stellungnahme! Es ist nicht alles weiss, was nicht schwarz ist ... logisch oder? Oder anders: das Allerwenigste, was nicht weiss ist, ist schwarz Komisch, dass dies kaum jemandem auffällt
Ein wieder mal ordentlicher Artikel der BAZ, den man ihr gar nicht mehr zugetraut hätte ...
Zitat von SAMWa aleikum as Salam wa Rahmatullahi wa Barakatuhu
Ein guter Artikel und eine ausgewogene Einstellung des Bundesrats. Aber wenn man die Kommentare liest, kann's einem doch wieder "anders" werden...
Seltsam, wenn man sich überlegt, was auch bei den "Zürcher Prozessen" angesprochen wurde, dass gerade manche Medien, wie die Weltwoche, von der auch "viele andere abschreiben" SO gut organisiert sind...
Aber wie auch immer: Es ist wirklich der lebendige Austausch und ein interessiertes Aufeinander - Zugehen, worauf es letztendlich ankäme!
Salam SAM
Muslimische Antworten auf GSIW Meldungen von Nicht-GSIW Mitgliedern
Zitat von d.Asalamaleikum liebe Geschwister
Hmmmmm also ich sehe den bericht eher kritisch an ... Ja es wurde klar gesagt was nach aussen wahrgenommen wird Betreff die meisten ptaktiezieren nicht und sind integriert leben islam eher als brauchtum ec usw. :-( aber bei vielen muslimen ist das für aussen die Integration die ich asimilation ins land nenne. :-( hinter den Kulissen sieht es oft anders aus . Gedanken und wünsche ihren glauben frei zu leben und integriert in der gesellschaft zu sein als vollwertige muslime wünschen sich viele.
Ich spreche da besonders von , schule, schwimmen,sport,kopftuch,lager,beten ec
Jobs: ramadan,beten, kopftuch ,name der typisch islam ist ec
Gebetsräume: landkauf für moscheen wenn auch ohne minarett wir können gut ohne beten auch wenns schön wäre, Anerkennung unserer religion in ch ,zb offizieller religionsunterricht in ganz ch erlaubt usw.
Was ist integration ? Was ist asimilisation ? Was ist kultur mässig der punkt und wo die religion?
Für mich als Schweizerin die den Islam angenommen hat sehe ich nicht dass ich mich integrieren müsste da ich hier aufgewachsen bin . Jedoch werde ich immer wieder gefragt ob ich mich nicht mal in ch gedenke zu integrieren :-( ev zeigt diese erfahrung wie gut wir muslime in den augen der öffentlichen meinung integriert sind :-((
Meine worte nur so als gedanken zu dem artikel;-) Inschaallah ist es sich weiter am verändern für die zukunft.
Ma salam
Zitat von AnonymAssalamu aleikum lieber Bruder
Ich habe den Eindruck, nicht verstanden worden zu sein.
Auch wenn der Bund nicht die Kompetenz für "religiöse" Fragen und eine reale Verantwortung hat, ist seine Stellungnahme verfehlt. Dies schreibe ich nicht deshalb, weil ich negative Stimmung stiften will...
Die Religionsausübung wird durch die Verfassung garantiert. Das gilt auch für Muslime. Etwa nicht?
Oberste Behörde ist das Bundesparlament und somit als Exekutivbehörde der Bundesrat. Und er kann sich der effektiven Realität der praktizierenden Muslime nicht verschliessen und so tun als ob alle Massnahmen zur Integration/Assimilation genügen würden. Es liegt halt in seiner Verantwortung, den Kantonen auf die Finger zu klopfen und zu mahnen...
Offensichtlich liege ich mit dieser Meinung alleine auf weiter Flur. Damit kann ich leben. Muss ich wohl.
... (2 Sätze aus Diskretionsgründen entfernt Anm. MMH)
Ich schreibe dies alleine Dir, lieber Bruder, weil ich keine Lust habe, mich online zerreissen zu lassen...
Danke für Dein Verständnis...
Wassalam
Zitat von I.Assalamu alaikum
Warum soll der Staat etwas mehr machen, wenn wir selber nicht wissen, was wir wollen und wohin wir wollen... Es braucht eigentlich keinen Kommentar, die diametral verschiedenen Statements des VIOZ-Präsidenten und der KIOS/FIDS erklären alles. Unsere Verbände drohen zu ONE MAN SHOWs zu verkommen. Dass sich diese MEN wenigstens untereinander absprechen würden!
Das Statement von Bruder Farhad kann ich diesmal voll unterstreichen, Bruder Mahmud würde ich ein Update empfehlen: Islam=Ausländerreligion war gestern, heute gibt es Muslime von hier.
Kurze schriftliche Zusammenfassung des Interviews mit M. EL GUINDI
- Bundesrat Bericht ist auf sachlicher Ebene (objektiv)
- auf emotionaler Ebene (subjektiv) gibt es allerdings viele Probleme
- der Bericht ist positiv für die Muslime, befreit sie aber nicht von der Pflicht Probleme zu erkennen und lösungsorientiert zu behandeln
- Wenn Islam für die Schweiz gefährlich wäre, wäre er auch ohne Minaretten gefährlich. Daher die Minarett-Debatte, mit allem Respekt gegenüber dem Volkswillen auf rationaler Ebene nicht zu erklären
- wenn der politische Bericht zu diesem Resultat kommt, warum hat man dann über die politisierte Volksmeinung die Minarette verboten? Um Probleme zu schaffen, die es in der Form nicht gibt?
- Integration funktioniert natürlich oft über Arbeit und Schule, wir hoffen, dass die viele Muslime die arbeitslos sind durch Verbesserung der Wirtschaftslage ein geregeltes und ordentliches Einkommen finden
- Integration ist ein lange andauernder Prozess, der nur dann gelingen kann, wenn beide Seiten bereit sind, von einander zu lernen
- Integration und Migration sind nicht stets miteinander kausal verbundene gesellschaftliche Phänomene, welche grundsätzlich und ausschliesslich über die Religion, sondern im Falle eher über sozial-, bildungs- und medienpolitische Verhältnisse und Massnahmen zu erklären und auch miteinander zu versöhnen sind.
Schriftliche Stellungnahem der KIOS & FIDS durch Farhad AFSHAR
Ist Kritik statthaft?
?Die Islamischen Nationalverbände KIOS und FIDS begrüssen die Stellungnahme des Bundesrates:
? Die Muslime sind als Teil der Bevölkerung sehr gut in der Schweiz integriert, insbesondere in der Arbeitswelt.
? Ein Problem ist die rechtliche Situation der Minderheitsreligion Islam.
Der Islam, genauer die Islamische Glaubensgemein-schaft, ist nicht öffentlich-rechtlich anerkannt. Diese Ungleichwertigkeit gegenüber den anderen Religi-onsgemeinschaften der Schweiz führt zu:
? Rechtlichen Beeinträchtigungen, wie mangeln-de fehlende Friedhöfe, keine Ausbildung von Imamen und ungenügender Religionsunterricht ? Vollkommen unnötiger verfassungsmässiger Benachteiligung ? Minarettverbot.?
KOMMENTARE von MUSLIMEN
Zitat von IFAssalamu'alaikum
Die Wahrnehmung der Bevölkerung entspricht nicht ganz der Wahrnehmung des Bundesrats.
"... Hinschauen, aufklären, gegensteuern. «Die persönliche Begegnung mit anderen Religionen ist ein Türöffner, denn sie trägt zum besseren gegenseitigen Verstehen bei», sagt Liz Mohn von der Bertelsmann-Stiftung. «Es braucht eine Anpassungsfähigkeit an das jeweilige Land», ergänzt El Sonbati. Der Islam müsse sich von seinen Mutterländern emanzipieren, müsse sich von radikalen Strömungen distanzieren. «Man muss dem Islam bei uns ein europäischen Profil geben.»"
Ganz klar, dass sich die Schweizer im Vergleich zu Indern oder Südkoreanern mehr bedroht fühlen - dafür sorgen gewiss die Medien - u.a. durch Leute wie Sonbati...!
Und dass der Islam als "nicht in unsere Zeit passend" empfunden wird, liegt gewiss daran, dass wir die eigentlichen Islamischen Antworten auf Herausforderungen unserer Zeit nicht aus der "Mottenkiste" hervorkramen - es wäre an der Zeit!
(Sorry für die Verzögerung, aber das musste ich doch noch loswerden ...)