Das Ashura Fest hat einen hohen Stellenwert in der islamischen Tradition. Wenn man jede Tradition einzeln erklären würde, dann müssten wir an mehreren Abenden zusammenkommen um diese zu behandeln. (Noch viele Abende könnten wir miteinander verbringen, wollten wir jede einzelne dieser Traditionen in ihrer Tiefe erläutern.)
Der Ashura Tag wird auch Eidu-l-enbiya` genannt, was so viel wie, "das Fest der Propheten" bedeutet. Denn an diesem Tag wurde laut islamischer Überlieferung Adam, der allererste in der langen Reihe der Propheten aus dem Paradies vertrieben, Moses befreite sein Volk, der Prophet Jonas wurde aus dem Magen des grossen Fisches befreit, Prophet Muhammad a.s. zog von Mekka nach Medina und eben - auch Prophet Noah konnte nach 40 tägiger Sintflut endlich wieder Land finden.
Gott erschuf den Menschen wie Er auch die Erde erschaffen hat. Er sagt im Koran: ?Und ich habe euch die Erde breit und weit () gemacht?") und Gott hat die Erde zu unserem diesseitigen Aufenthaltsort gemacht. Wenn wir Menschen einander respektieren, die guten Werte teilen, wie z.B., dass niemand auf Kosten anderer im Wohl leben kann, dann können wir die weite Grossräumigkeit dieser Welt in aller Länge und Breite, Höhe und Tiefe ausleben. In der Geschichte über Noah ist gerade dieser Aspekt wichtig und diesen möchte ich an dieser Stelle auch betonen. Obwohl die Erde damals nicht so viele Bewohner zählte, war die Erde den Menschen eng geworden. Denn ein jeder war seinem Nächsten zum Fremden geworden! Der Allmächtige kann aber machen, dass unser Aufenthaltsort uns noch kleiner wird und wir derart gezwungen sind auf engstem Raum miteinander zu kommunizieren, auszukommen und zu kooperieren, ansonsten wir verloren sind. Noah hat von jeder Tierart ein Paar auf die Arche gebracht. Das heisst, dass in diesen 40 Tagen Löwe und Gazelle zusammen an Bord waren. Der eine hat die andere nicht gefressen, weil beide das gleiche Ziel hatten - und dieses Ziel ist das LEBEN!
Niemand kann langfristig auf Kosten anderer Wesen leben. Es kann mir auf Dauer nicht gut gehen, wenn ich weiss, dass es meinen Mitmenschen schlecht geht. Und jedes Jahr erinnern wir uns erneut daran, wie Tier und Mensch auf solch kleinen Raum miteinander leben konnten. Mögen wir auf Gottes breiter und weiter Erde zusammenleben, einander nur Gutes wünschen und gegenseitig helfen, denn - wir alle haben doch ein Ziel: DAS LEBEN!