Schwerpunkt der nationalen BDS-Kampagne 2011 ist der Boykott israelischer Produkte. Wir konzentrieren uns dabei zunächst auf die beiden Grossverteiler Coop und Migros. http://www.bds-info.ch/
Meiner Meinung nach sollte sich dieses Forum auf Themen beschränken, die die Muslime in der Schweiz betreffen. Es geschieht Unrecht in Palästina, aber im gleichen Atemzug denke man an das Unrecht an Muslimen in Kaschmir, der Zivilbevölkerung in Afghanistan, in Pakistan- um die hustet kein Mensch!
Ausserdem haben die Anliegen der Muslime in der Schweiz bereits Generationenlang unter den "ausländischen" Interessen der immigrierten Muslime und deren Vereine gelitten; Bitte konzentriert Euch auf die Anliegen der Muslime HIER!
Wer steht hinter Israel? Konsequenterweise müssten dann ja auch amerikanische Produkte boykottiert werden. Und was würde das bringen? Absolut nichts. Also verzichtet bitte auf solche Alibiübungen. Das ist kontraproduktiv und macht den Islam in der Schweiz unglaubwürdig.
Der beiliegende Artikel aus dem Tages-Anzeiger vom 11.7.2011 ("Wer Türkisch spricht, wird bestraft") zeigt eindrücklich, wie Integration (kulturell und religiös) aktiv umgesetzt werden kann. Solche Vorhaben müssen unterstützt und publik gemacht werden. Sinnlose Aktionen wie der Boykott israelischer Produkte bei Coop und Migros sind schade um die Zeit und dürfen nicht unterstützt werden.
ZitatWer Türkisch spricht, wird bestraft Die Schweizer Türken gehen mit einer eigenen Sekundarschule migrationsbedingte Defizite an. Koran-Unterricht gibt es nicht. Von Michael Meier im TAZ, 11.7.2011
Zürich ? Die beiden 13-jährigen Mädchen Esin und Damla sind türkischer Abstammung und besuchen die erste Sekundarklasse. Auf ihrem T-Shirt prangt das Logo der Sera-Schule, die Knaben der 13-köpfigen Klasse tragen das Shirt in Dunkelblau. Übereinstimmend sagen Esin und Damla, in einer Kleinklasse lerne man besser und kenne auch die Lehrer besser. Esin will später ins Gymnasium und dann studieren, Damla will Lehrerin werden.
Im Schulhaus an der Winterthurerstrasse gibt es bis jetzt eine 7. und eine B. Klasse mit je 13 Schülern, nächstes Jahr kommt eine 3. Klasse für das 9. Schuljahr dazu. Bis jetzt stammen alle Kinder aus türkischen Migrantenfamilien, ein Knabe kommt aus Mazedonien. Man wolle die Schule aber für alle, auch für Einheimische öffnen, sagt Schulleiter und Mathematiklehrer Suat Özdemir, selber Schweizer mit türkischen Eltern. Die Schule sei nicht für leistungsschwache Schüler eingerichtet worden, wohl aber für solche mit migrationsbedingten Defiziten. Die zweisprachig aufwachsenden Migrantenkinder, die mit den Eltern Türkisch sprächen, beherrschten meist weder die Muttersprache noch Deutsch vollständig. Esin und Damla beteuern, ihr Deutsch sei bereits besser geworden.
Kein Mädchen trägt Kopftuch Als vor zwei Jahren die Sera-Schule ihre Türen öffnete, bemerkten Lehrer und Schüler, dass sie aus den umliegenden Büschen heimlich fotografiert wurden. Wenig später suggerierte der «Beobachter», die Sera-Schule mit konfessioneller Ausrichtung gehöre zu einem intransparenten türkischen Netzwerk, das Migrantenkindern konservative Werte vermittle.
Fatih Kurt von der Sera-Stiftung stellt klar: «Wir sind keine islamische Schule, auch keine konfessionelle Schule wie etwa die katholische Schule Sumatra. Wir sind vielmehr eine säkulare Schule, getragen von Schweizer Türken.» Im Schulgebäude lässt nichts auf den türkischen Hintergrund schliessen. Kein Mädchen trägt ein Kopftuch, obwohl ein Kopftuchverbot nicht besteht. Die Schüler beten auch nicht in der Schule. Es gibt hier keine Koranlektionen und keine Verbindung zu Moscheen. Lehrer unterrichten das Fach Religion und Kultur, wie im ganzen Kanton üblich. An der Schule türkischer Emigranten ist es den Schülern sogar verboten, Türkisch zu sprechen. Kommt das dennoch vor, unterbindet Özdemir türkische Gespräche und verteilt Strafaufgaben.
Die Sera-Schule gehört zu den Gülen-Schulen. Der 71-jährige Fethullah Gülen, ein eher konservativer, heute in den USA lebender islamischer Gelehrter, ist über-zeugt, dass eine höhere Bildung die Integration in die westliche Gesellschaft erleichtert und extremistische Tendenzen schwächt. Seine Devise: Baut Schulen statt Moscheen.
Im Beirat der Sera-Schule sitzen einige Leute der Gülen-Bewegung. Das Geld aber kommt nicht von dort. Das Schulgeld von 1220 Franken monatlich zahlen die Eltern oder die Stiftung via Stipendien. Den Lehrplan hat die Privatschule vom Zürcher Volksschulamt übernommen. Schulvorsteher Gerold Lauber zeigte sich bei der Eröffnung beeindruckt vom pädagogischen Konzept. Leistungsorientiert möchte es Schüler auf das Gymnasium vorbereiten oder auch auf Fachmittelschulen, auf die Berufsmatura oder Lehrstellen. Allen Schülern sind Mentoren zugeteilt, die ihnen mit Aufgabenhilfe, Förderlektionen, Lernstrategien oder Prüfungsvorbereitung zur Seite stehen. Wöchentlich absolvieren die Schüler 34 Lektionen plus 6 Förderlektionen und freiwillig 3 Stunden Gymivorbereitung.
Zentral ist der Einbezug der Eltern. Die neun Lehrer, davon drei türkischer Herkunft, treffen sich achtmal jährlich mit den Eltern ? viermal, um Noten und Lernverhalten zu analysieren, und viermal zwecks Elternweiterbildung. Schulleiter Özdemir wehrt sich gegen den Vorwurf, dass die Schule eben doch zum Ghetto für Migrantenkinder werden könnte. Deutsch als Schulsprache lasse ein Ghetto gar nicht erst entstehen. Die Schüler seien nur drei Jahre hier. Ausserdem versuche man, die Mi-grantenkinder, die in der Regel weniger Hobbys als Einheimische hätten, zu sinnvoller Freizeitgestaltung zu animieren. Die mit Schweizern geteilten Aktivitäten führten sie mitten in die Mehrheitsgesellschaft hinein.
"Die israelische Politik gegenüber den Palästinensern ist tatsächlich fragwürdig. Und der forcierte Ausbau israelischer Siedlungen in den besetzten Gebieten, den namentlich die gegenwärtige Regierung des Rechtsnationalisten Benjamin Netanyahu betreibt, ist klar darauf angelegt, die Bildung eines funktionsfähigen Palästinenserstaates zu verhindern. Nur ändert sich mit einem Boykott gar nichts, im Gegenteil: Sollte er jemals wirksam werden, was bezweifelt werden darf, hätte er nur zur Folge, dass die israelische Gesellschaft noch enger zusammenrückte im Gefühl, die ganze Welt sei gegen sie.
Einseitige Schuldzuweisung Und schliesslich hält die einseitige Schuldzuweisung ? hier die bösen Israelis, dort die guten Palästinenser ? einer kritischen Betrachtung nicht stand. Es sei daran erinnert, dass Palästinenser jahrzehntelang mit brutalen Terroranschlägen ihre Ansprüche durchzusetzen versuchten; dass Yassir Arafat die Gelegenheit, ein funktionsfähiges staatliches Gebilde aufzubauen, aus Eigennutz oder Unfähigkeit verpasste; und dass Hunderte von Millionen Euro Aufbauhilfe in obskuren Kanälen verschwanden. Und schliesslich will die Hamas, die im Gazastreifen regiert, Israel noch immer von der Landkarte tilgen.
Man liest die BDS-Schrift mit anschwellendem Unbehagen durch. Während im Boykott-Aufruf stets von völkerrechtlich legitimierten Ansprüchen der Palästinenser die Rede ist ? die zum Teil tatsächlich missachtet werden ?, wird die Existenz Israels als «Pech» für Palästinenser bezeichnet, weil an ihr «nicht mehr zu rütteln» sei. Pardon: Israels Existenzrecht ist von der UNO und vom Weltsicherheitsrat zu wiederholten Malen bestätigt worden; seine Existenz ist also nicht «Pech», sondern ebenfalls völkerrechtlich abgesichert und legitimiert.
Die Politik Israels zu kritisieren, ist nötig und angebracht. Aber nur, wenn die Politik der Palästinenserverwaltung ebenso kritisch begutachtet wird. BDS hingegen ist krass einseitig und damit unglaubwürdig. Und unterschwellig erwachen böse Erinnerungen an die Zeit, als in unserem Nachbarland Davidssterne auf Schaufenster jüdischer Geschäfte gemalt wurden und der Slogan: «Deutsche, kauft nicht bei Juden!»
Aktualisiert am 02.07.2011 Der Bund" --------------------------------------------------------------------------------
Ich hoffe es geht dir gut. Schon lange nicht gesehen;-(
Ich möchte dir meine Meinung zu diesen Boykotten sagen; Allah sagt im Kuran in der Sure 2 Vers 275
?Die Zins verschlingen, stehen nicht anders auf, als einer aufsteht, den Satan mit Wahnsinn geschlagen hat. Dies, weil sie sagen: «Handel ist gleich Zinsnehmen», während Allah doch Handel erlaubt und Zinsnehmen untersagt hat??
Die Muslime haben nie in der Geschichte jemand oder etwas boykottiert. Es gab aber immer wieder Zeiten in denen die Muslime boykottiert wurden. Sogar in der Zeit des Propheten s.a.w.s.
Es heisst klar, dass Allah den Handel erlaubt hat und wenn Er etwas erlaubt hat, dann kann es niemand verbieten, oder umgekehrt. Wir haben die Möglichkeit der Wahl und ein Individuum kann selbst entscheiden was er kaufen will, aber eine Organisation (Moschee, Dachverband, Ulama allgemein?) darf sich so etwas nicht erlauben, die Muslime dazu aufzurufen etwas oder jemanden zu boykottieren.
Das sind nur meine Überlegungen und ich bin mir auch bewusst, dass diese kein Gewicht haben, dennoch möchte ich diese mit dir teilen.