From: Hirschberg Chenevard Annette Sent: Thursday, October 30, 2014 10:51 AM To: info@vioz.ch Subject: ICF missioniert muslimische Jugendliche
Sehr geehrter Herr Hanel
Ich wende mich an Sie mit einer Frage. Infosekta zeigt sich besorgt über die Aktivität von ICF ? einer evangelikalen Organisation in der Schweiz ? die im Kreis 5 in Zürich unter anderem muslimische Jugendliche anspricht und offenbar zum Teil auch mit Erfolg für sich einnimmt.
In einem Brief schreibt Infosekta: «Die Freikirche ICF missioniert muslimische Jugendliche. Dies führt zuhause zu grossen Konflikten. Die Eltern verlieren zusehends den emotionalen Kontakt zu ihrem Kind.»
Gern würde ich mit Ihnen darüber sprechen, was es für muslimische Eltern bedeuten könnte, ihre Kinder an eine christliche Religion zu verlieren. Infosekta sagt, in der Regel führe das zu einem totalen Bruch mit dem Elternhaus und der gesamten Verwandtschaft.
Mir ist dieses Schreiben der INFOSECTA nicht bekannt ? daher ist es schwierig auf Ihre Frage kompetent einzugehen.
Daher nur kurz:
Es steht im Rechtsstaat Schweiz jedermann frei für seine Sache ? also auch für seine Glaubensüberzeugung zu werben. Daher haben wir diese ?Werbungsversuche? in erster Linie zu akzeptieren. Allerdings ist solche Mission auf der Strasse (oft) weder vornehm noch unaufdringlich. Nun scheint es, dass christliche und muslimische Randgruppen, die des Öfteren ähnlich vorgehen, zum Leidwesen der Gesellschaft und betroffenen Familien sich, salopp ausgedrückt, ein ?Missions-Straßenrennen? liefern.
mfG Muhammad Hanel VIOZ Pressesprecher
PS Ich befinde mich im Spital ? daher sollten wir nicht über das laute Telefon, sondern das leise Internet kommunizieren. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
From: Hirschberg Chenevard Annette Sent: Thursday, October 30, 2014 1:16 PM To: M.M.Hanel Subject: AW: ICF missioniert muslimische Jugendliche
Sehr geehrter Herr Hanel
Vielen Dank für Ihre Antwort. Könnten Sie noch beschreiben, welche Auswirkungen so ein ?Religionswechsel? für die Familie des muslimischen Jugendlichen haben. In der Regel befindet er sich zu diesem Zeitpunkt im Suchprozess nach der richtigen Lebensfor bzw. im Ablösungsprozess von seiner Familie. So eine Konversion kann doch eine ganze Familie zerstören oder?
Gern hätte ich noch ein paar Aussagen dazu.
Freundliche Grüsse
Annette Hirschberg Stv. Leiterin Reporter
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Zitat von M.HANELSehr geehrte Frau Hirschberg
Es ist klar, dass der Grad der familiären Akzeptanz eines Ideologie- oder Glaubenswechsels völlig von der Einstellung der Familie an sich abhängt. Wie bei allen Religionsgesellschaften gibt es auch unter Muslimen völlig verschiedene Auffassungen darüber, wie ernst der eigenen Religion zu folgen wäre. Wahr ist allerdings auch, dass der Religionswechsel eines Kindes bei praktizierenden Muslimen ein Trauma mit allen dazugehörenden negativen Folgewirkungen auszulösen vermag. Wird man doch durch solch eine Konversion in erster Linie mit Zweifel in die eigene Erziehungskompetenz konfrontiert.
von A. Hirschberg - Zuerst tschutten, dann über Gott und die Welt diskutieren. Das ist die Jugendarbeit der Freikirche ICF im Zürcher Kreis 5. Infosekta ist besorgt.
Zitat von M.HANELSehr geehrte Frau Hirschberg
Habe heute Ihren Artikel gelesen und bin über unsere eigentlich recht problemlose Kooperation nicht mehr erfreut, sondern verärgert. Hatte Sie auch gebeten (von meinem Handy geschrieben) mich vor der Veröffentlichung zu kontaktieren, um die Freigabe meines Zitats zu geben. Sie haben dies nicht getan ?
Meine Stellungnahme erschöpfte sich ja nicht in einem Satz, sondern dieser, von Ihnen einzig zitierte Satz war Teil eines Gesamtkonzeptes! Einen Satz aus dem Gesamtkontext zu reissen und eine eigene Story rundherum zu fabrizieren ist eben das Metier der Mainstreammedien ? ich fühle mich von Ihnen ? ja ich sage es klar, missbraucht, um IHRE Meinung kundzutun.
Um meine Aussage zurecht und seriös in Ihrem Artikel verwenden zu dürfen, hätten Sie den Hinweis geben müssen, dass Muhammad Hanel mit der AUFDRINGLICHEN (?nicht unaufdringlichen?) Missionierung wenig Verständnis hat.