Ad 1. Um diese Frage nach REFORM zu beantworten und eine Antwort darauf zu verstehen, ist es erforderlich, wahr-zunehmen, was Muslime unter ISLAM verstehen (können) und ein diesbezüglich differenziertes Verständnis zu entwickeln.
a.) ISLAM, als vom Schöpfer im universellen Wesen aller Schöpfung ursprünglich angelegte Ein- und Ausprägung. D.h. alle Schöpfung, sozusagen jedes Atom "weiß", dass es aufgrund seiner Erschaffung in der Zeit, dem über alle Zeit und Verursachung erhaben Schöpfer ergeben IST (ja, unter diesem Aspekt gesehen - SEIN MUSS)! Darüber gibt es KEINE Diskussion ? es sei denn bei Wesen, die mit freiem Willen beeigenschaftet sind und daher in der Lage sind ? diese angenommene Tatsache (das Vorhandensein eines SCHÖPFERS und die Selbstwahrnehmung als GESCHÖPF) zu VERNEINEN ? woraus sich allerdings ganz klar das Erfordernis (vom Standpunkt des "angenommenen" Schöpfers) nach Religion, Rechtleitung, Zurückbindung ergibt.
b.) ISLAM, als "die universelle, natürliche RELIGION" der Menschen ? beginnend mit ADAM und EVA. Aus oben kurz ausgeführtem Verständnis in Bezug auf das Verhältnis zwischen Schöpfer und Geschöpf ist es für Muslime ganz klar, dass die Religion ADAM und EVAs, "DER Islam" (die "Gottergebenheit" in ihrer damaligen FORM) war. Jetzt wird einsichtig, so Gott will, warum die Muslime alle alttestamentarischen Propheten und auch Jesus (Friede und Gottes Segen auf ihnen allen) als MUSLIME, Befolger und Bezeuger des Islams ansehen.
- Das Alte Testament (Bibel) wird also als islamische Offenbarung erachtet, als "erste allgemein bekannte, von Gott den Menschen gegebene Verfassung" ? die "mosaische Ausrichtung".
- Das Neue Testament (Bibel) stellt somit eine Adaption, eine, von Gott angeordnete RE-FORM dieser ersten Verfassung dar ? die "jesuanische Ausrichtung".
- Das Letzte Testament (der Qur'an ) stellt den nächsten Schritt der göttlich angeordneten Adaption (angepasst an die inneren, seelisch-geistigen Veränderungen, die Entwicklung des Menschen und der dadurch aufgetretenen äußeren, Mensch versursachten Bedingungen), RE-FORM und göttlich bestimmten "Evolution" der islamischen Verfassung dar ? "muhammadanische Ausrichtung" ? die nun, für Muslime ? die letztgültige Verfassung, ganz auf die geistige Entwicklungsstufe des modernen Menschen hin ausgerichtet, darstellt.
Ich erlaube mir zu sagen, der Qur'an als ein "Up-date" der vorherigen Verfassungsversionen, welche dadurch zwar nicht als völlig ungültig, aber doch als out-dated (to be "no more supported", sozusagen) verstanden werden.
c.) ISLAM, als die von Menschen organisierte, gelebte Religion; Islam, als die von Menschen, aus religiös bestimmter Weltsicht heraus praktizierte, ausge-FORM-te Lebensweise. Hier möchte dem denkenden und historisch forschenden Geist einsichtig werden, dass der, unter diesem Aspekt untersuchte Islam, so viele verschiedene Ausprägungen erfahren hat, wie die, sich dem Islam angehörenden Völker, schon nur ganz äußerlich betrachtet, von einander unterscheiden.
d.) ISLAM, als von unterschiedlich geprägten und gebildeten Muslimen (oder sogar Nicht-Muslimen) angesehenes religiöses IDEAL oder vorgestellte Ideal-FORM. Hierzu muss ich keine weiteren Erläuterungen mehr anführen ? hat doch jedes Individuum hierzu wohl eine Meinung, die sich durchaus von der diesbezüglichen Meinung des "Nächsten" unterscheiden mag.
Aus dieser differenzierten Sicht geht hervor ? so steht zu hoffen ? dass der Islam, so wie in a.) und b.) dargestellt, NICHT reformfähig ist, soweit es in der Gewalt, Macht und Befugnis der Menschen steht ? da eine diesbezügliche REFORM nur dem Schöpfer alleine zukommt. Somit ist auch eine REFORM (Veränderung, Kürzung, Streichung von Passagen und Wörtern, etc.) des Qur'ans (natürlich als absolutes "Wort Gottes" verstanden) völlig ausgeschlossen (und dieses Verständnis hat gar nichts mit "anti- liberal", "anti-fortschrittlich" oder dergleichen zu tun ? sondern mit einfachster Logik ? welcher sich offenbar sogenannte fortschrittliche, moderne oder liberale Kreise verweigern ? nun denn, so sei es ?).
Ein Islam, wie er unter c.) und d.) beschrieben ist, ist allerdings durchaus reformfähig.
Ist doch alles, welches der Menschen zeitlicher Verfügungsgewalt anheimgestellt ist, der VERGESSLICHKEIT, NACHLÄSSIGKEIT, GEWOHNHEIT, TRÄGHEIT und allerlei weiteren menschlichen Tugenden und Untugenden ausgeliefert.
Aus Platzgründen möchte ich hier nicht ausführlicher werden.
Doch ganz GRUNDSÄTZLICH soll man, will man sich sprachlich vernünftig und nachhaltig ausdrücken, auch an diesem Punkt nicht davon sprechen, den ISLAM REFORMIEREN zu wollen oder von einem reformbedürftigen Islam sprechen. Vielmehr ist es das VERSTÄNDNIS, welches sich die verschiedensten Menschen innerhalb der letzten 1400 Jahre in Bezug auf "ihren" Islam oder "den der anderen" gemacht haben, reformfähig und ganz bestimmt reformbedürftig!
Änderten sich nicht nur die historischen Bedingungen auf, sozialer, wissenschaftlicher, politischer, intellektueller, usw. Ebene im Laufe der Jahrhunderte, es sind auch die Bedingungen, aufgrund welcher die heute lebenden menschlichen Individuen ihr Verständnis hinsichtlich "Gott, der Welt und sich selbst" innerhalb ihrer eigenen, einen Lebensspanne entwickeln, ganz unterschiedlicher FORM.
Wird doch deren Verständnis durch sich stets änderndes Wissen, bestimmte Bildung, individuell unterschiedliche geistige Fähigkeiten, Umwelteinflüsse, Erziehung etc. geformt.
Und WER möchte nun - bis hier her gelangt - die REFORMFÄHIGKEIT und REFORMBEDÜRFTIGKEIT des menschlichen, eigenen, individuellen und damit auch gesellschaftlichen Verständnisses (natürlich auch in Hinblick auf die in Ihrem Absatz 3 angesprochenen Themen), nicht nur seiner Welt, sondern auch seinem Gott und seiner Religion gegenüber, in Abrede stellen?
Ad 2. Mein Verständnis in Bezug auf die Frage nach der Reform des Islams hoffe ich halbwegs einsichtig dargelegt zu haben und schätze, dass ich damit auch eine Form gefunden habe, die auch innerhalb der VIOZ jedenfalls mehrheitsfähig, auch reformfähig, aber im Wesentlichen nicht reformbedürftig ist.
Auf den zweiten Teil Ihrer Frage lassen Sie mich rückfragen: Verstehen Sie unter endgültiger Säkularisierung in der Schweiz, dass der Staat die Ausübung aller Religion im privaten Bereich unangetastet zulässt? Natürlich unter den Bedingungen der gehörig freiwilligen Ausübung unter den individuellen Anhängern und der unbedingten Wahrung ihrer Würde, Unversehrtheit und Vermögens? Und dass der Staat im Öffentlichen die praktische Ausübung und Sichtbarkeit aller Religionen unter Einhaltung der prinzipiellen GLEICHBERECHTIGUNG, Fairness und vernünftigen Ausrichtung auf gesellschaftliche WOHLFAHRT zulässt und gesetzlich wohlwollend regelt?
Wenn ja, dann gehe ich mit geziemender Gewissheit davon aus, dass die Mehrheit der Muslime im Land, ich und auch die VIOZ, politische Maßnahmen in diese Richtung tatkräftig unterstützen.
AUSLÄNDER- & MIGRATIONSPOLITIK Home » Posts » Über den politisch korrekten Umgang mit Muslimen im Land Über den politisch korrekten Umgang mit Muslimen im Land Muhammad Hanel Von Muhammad Hanel Veröffentlicht am Juli 5, 2012 6 min Lesezeit Über den politisch korrekten Umgang mit Muslimen im Land
https://vimentis.ch/ueber-den-politisch-korrekten-umgang-mit-muslimen-im-land/ Hier der Link mit Anmeldung
Das der, auf normaler, “christlich” kultureller Basis begründete Umgang mit Muslimen im Land in beträchtliche Schieflage geraten ist – sollte spätestens jedem nach dem Fall MÜLLER in Zürich und MOSIMANN in Solothurn klar geworden sein.
Stellt sich noch die Frage, ist dieser Leute Gedankengut die Ausnahme oder ist solch menschenverachtende Einstellung bereits fixer Bestandteil geistiger Schweizer Verfassung geworden?
Wer Schwierigkeiten hat, diese Frage zu beantworten, möge sich der Lektüre von Leserreaktionen widmen, die als Antworten auf Zeitungsartikel den Islam oder Muslime betreffend verfasst werden. Möglicherweise gilt es auch die Tatsache zu bedenken, dass die stimmenstärkste Partei im Land jene ist, welche diese Verweser ausländischer Kakerlaken hervorbringt – und nicht zuletzt darf man sich auch fragen, was in den intellektuelleren Foren, wie dies eines zu sein scheint abgeht.
Zuerst beachte man mal die Reaktionen, welche z.B. ein Herr Dieter LOMANN oder Stefan PFISTER auf VIMENTIS auf Ihre fundierten Äußerungen bekommen. Von differenzierter Herangehensweise keine Spur mehr. Schamlos werden Halbwahrheiten, Unterstellungen und intellektueller Schwachsinn zu einem beinahe unentwirrbaren Argumentationsstrang verdreht, der nur mehr gut genug scheint, die Muslime und dann auch gleich noch ein paar andere am nächsten Gesinnungsbaum aufzuknüpfen.
Macht man sich mal die Mühe, dieser einfach unerträglichen Argumentationstrategie mit einigem Aufwand auf den Leib zu rücken und sie mal auf Stringenz, Logik und Nachvollziehbarkeit zu untersuchen … ja siehe da … bleibt nicht mehr viel übrig. Ein Ergebnis, welches sogar “einfache” Geister zu erkennen vermögen.
Doch jetzt, was geschieht jetzt?
Ja keine Lehre soll aus dieser Geschicht’ gezogen werden. Man tilgt solche Bemühungen aus den Dokumentationen und möchte sie glatt vergessen machen.
So geschehen im BLOG von Daniel REBMANN zum Titel: “Ein mutiger Mann, Kacem El-Ghazzali …” an welchem mich eine leicht abstruse These zur schriftlichen Reaktion motiviert hat.
Aus dieser Antwort entwickelte sich ein 7-seitiger Dialog mit Herrn REBMANN, im Zuge dessen wohl auf sehr viele Klischees eingegangen wurde, welchen man den Muslimen immer vorzuwerfen geneigt ist und welche diese, meist sprachlich oder auch ganz allgemein zu wenig ausgebildet, nicht auszuräumen in der Lage sind. Die VIMENTIS-Leserbewertungen zeigten eigentlich ganz klar … wie der Hase wirklich liefe, wenn ihn nicht stets die beiden Igel um den Sieg betrogen.
Doch unser einfacher Jungpolitiker meint tatsächlich, mit “unter dem Tisch kehren”, wäre das Problem gelöst.
Nein, die offene Auseinandersetzung ist gefragt! Zu Missständen, egal vor welcher Haustüren sie sich türmen mögen, ist nicht zu schweigen … und vernünftige, pragmatisch offene Lösungen sind gemeinsam zu erarbeiten. Daher Herr REBMANN & Co empfehle ich Ihnen ganz dringend, sich nochmals mit der Materie – und diesmal in aufrichtigem Ernst auseinander zu setzen.
Die Möglichkeit sei Ihnen und nicht nur Ihnen, hier gegeben, wo der gesamte Dialog dokumentiert ist.
Gerne erwarte ich Ihre intellektuell reiferen Entgegnungen, denn sich still und heimlich durch die Löschung des Beitrags aus der konfrontativen Affäre zu ziehen, soll nicht als politisch korrekt durchgehen.
NACHTRAG vom 11. Juli 2012
Nachdem sich der BLOG zum Thema fast von selbst geschrieben hat und durch die postings, Kommentare und Bewertungen in aller Klarheit deutlich wurde, dass sich die Teilnehmer in absoluter Mehrheit darüber einig sind, dass der politisch-korrekte Umgang mit Muslimen im Land im, mit allgemeinem Beifall belohnten posten von obszönen, entwürdigenden Prophetenwitzen, grundsätzlich niveau- und respektlosem Auftreten dem Blogautor gegenüber, (Rest siehe oben) gesehen wird – hat VIMENTIS sich veranlasst gefühlt, solche Kommentare zu löschen. Mit der Begründung, “dass wir in unseren Diskussionen ein Mindestmass an Anstand und Korrektheit bewahren …”
Natürlich begrüße ich diese KLARE Stellungnahme, (und islam-ethisch gesehen sogar auch die Entfernung der Kommentare ansich) – aber hiesiges Verständnis anwendend, nicht die Löschung, da dadurch die wesentlichen BELEGE vernichtet wurden, wie man tatsächlich, selbst an einer doch etwas gehobeneren Diskussionsplattform, es tatsächlich für angebracht hält, wie mit Muslimen umzugehen wäre.
Daher gibt es nun auch beim Textverständnis der Kommentarabfolge Ungereimtheiten, da die Zusammenhänge aufgrund der Löschung aufgebrochen wurden und die Nachvollziehbarkeit der Argumentationen erschwert wurde …
Und im weiteren Verlauf zeigt sich auch, dass die einzelnen Kommentatoren, nachdem die Hemmschwelle beim Löschen dermassen gesenkt wurde, auch zu diesem probaten Mittel greifen, wenn meine Antworten auf bestimmte postings doch deren Geist offenkundig machen. Scheint hier “DAS Mittel” der Wahl zu sein … “unter den Tisch damit“.