Zitat von M.M.HanelHervorhebungen (fett, kursiv,farbig, unterstrichen) von mir.
Zitat von M.M.HanelEin Thema, welches ich nicht unkommentiert lassen möchte.
Der 27-jährige Hassan Butt wurde als Sohn pakistanischer Eltern in Manchester geboren und war in der radikalen islamistischen Gruppierung Al-Muhajiroun aktiv. Letztes Jahr wandte er sich vom religiösen Extremismus ab. Jetzt reagierte er mit dem folgenden Aufsatz auf die jüngsten Attentate in Großbritannien.
Vor nicht allzu langer Zeit war ich noch ein Mitglied jener losen Formation halbautonomer und primär durch ihre Ideologie verbundener Gruppen, die sich wohl am besten als Netzwerk des britischen Jihad beschreiben lässt.
Zitat von M.M.HanelHier das erste Schlüsselwort "IDEOLOGIE" . Ich zitiere Dr. Ahmad ABDELRAHIMSAI (Gott hab ihn selig) "Islam ist keine Ideologie sondern gründet auf religiöser, sozialer und wirtschaftlicher ORDNUNG" wohingegen Ideologien die komplexe Wirklichkeit anhand einzelner und/oder wenigen bestimmten Phänomene, die sich im Rahmen der Vorgaben (Axiome) ihrer Ideologie erklären lassen. Dabei werden wichtige Details, die diesem Muster widersprechen oft unterbewertet oder vernachlässigt. Es entsteht so der "ideologische Blickwinkel". Der wesentliche Punkt dabei ist, dass diese Ideologen meinen, IHRE Interpretation der Religion (der Offenbarungen und Ahadith) sei die EINZIG zulässige und korrekte. Eine von Hochmut und Arroganz geprägte Ansicht, welche der im Qur'an verfluchten Einstellung der "Auserwähltheit" entspricht und treffend mit "und Gott hat ihnen ihr Tun als rechtschaffen erscheinen lassen", beschreibt, und seht 6:48. Lest bis 6:52. Ihr falsches Axiom lautet: "Wir müssen der muslimischen (islamischen) Herrschaft zum Sieg zu verhelfen". Der Ursprung solch falschen Denkens liegt in der Einbildung der niederen Triebseele ? etwas für sich SELBST erringen, erreichen, erkämpfen zu müssen.
Nirgendwo befiehlt Allah, der Erhabene, den Muslimen, sie, die Muslime müssten den Sieg erringen. Sie müssten den Sieg für sich selbst erringen.
Vielmehr sagt Allah im Qur?an:
Und Allah wird gewiss dem zum Sieg verhelfen, der für Seinen Sieg eintritt. Allah ist wahrlich Allmächtig, Erhaben. [22:40]
Ein nicht zu hörender, fast nicht zu bemerkender Unterschied, aber vollständig konträr in der Bedeutung!
Die meisten Menschen, selbstverständlich auch die Muslime, haben ein sehr oberflächliches Verständnis und verstehen den obigen Vers lieber als:
Und Allah wird gewiss dem zum Sieg verhelfen, der für seinen Sieg eintritt. Allah ist wahrlich Allmächtig, Erhaben. [22:40]
Das primäre Ziel im ISLAM ist es nicht, dass die Muslime die Nichtmuslime besiegen müssten. Nein! Nicht die Muslime stehen im Mittelpunkt. Sondern ? Es ist die Religion ? die es zu verwirklichen gilt. Das Erkennen und die Befolgung der wahren Religion ist das Ziel ? der Wille Gottes.
Da pflegte ich jeweils mit meinen Gefährten in triumphierendes Gelächter auszubrechen, wenn am Fernsehen wieder einmal behauptet wurde, dass islamistische Terrorakte wie die Anschläge vom 11. September oder die Bombenattentate in Madrid und London einzig durch die Aussenpolitik des Westens verursacht seien.
Indem sie ihren Regierungen die Schuld für unser Handeln zuschoben, nahmen uns diese Kommentatoren gleich die Propagandaarbeit ab. Und wichtiger noch, sie lenkten die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Triebfeder unseres Handelns ab - der islamistischen Theologie.
Zitat von M.M.HanelIch hasse dieses Wort "islamistisch", für welches es bislang keine ordentliche Definition gibt. Ausser dass geglaubt wird, alle Muslime seien "Islamisten". Islamistische Theologie ist in diesem Kontext als "Islamische Ideologie" oder "ideologisierte Religion" zu verstehen. Ein Fehler der dann leicht passiert, wenn man die Grenze innerhalb der "psycho-physischen Einheit", Mensch zwischen Physis und Psyche nicht zu trennen versteht. Ein Gleichnis auf die angebliche oder tatsächliche Untrennbarkeit im Islam zwischen Religion und Politik und Ergebnis der beschränkten, weiter unten zu Recht als "mittelalterlich" bezeichneten dualistischen/bipolaren Weltsicht.
Nach den jüngsten Versuchen, in London und Glasgow mit strategisch eingesetzten Autobomben Tod und Zerstörung herbeizuführen, rückte einmal mehr die Aussenpolitik als Hauptursache ins Rampenlicht. Im Radio kommentierte der Londoner Bürgermeister, Ken Livingstone: "Unsere Nachforschungen über die Meinungen und Motivationen entfremdeter junger Muslime haben ergeben, dass nicht Afghanistan, sondern der Irak im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit steht."
Zitat von M.M.HanelDiese Auffassung hinsichtlich des Einflusses der Aussenpolitik ist nicht unbedingt auf den Bereich "Terrorismus" gültig. Aber SEHR in Hinblick auf die Bereitschaft der mehrheitlichen muslimischen Gesellschaft mit der Weltgemeinschaft gegen pervertierten islamischen Terror vorzugehen! HIER liegt das Problem!
Dualistisches Weltmodell
Ich verliess das Jihad-Netzwerk im Februar 2006, aber wenn ich ihm noch verbunden wäre, dann würde ich heute wieder lachen. Mohammed Siddique Kahn, der führende Kopf der Londoner Attentate vom 7. Juli 2005, gehörte wie ich dem Netzwerk an - wir sind uns zwei Mal begegnet; und obwohl viele islamische Extremisten in Grossbritannien tatsächlich Zorn über den Tod ihrer Glaubensbrüder in anderen Ländern verspüren, ist dies doch nicht die wichtigste Ursache ihres Handelns.
Was mich und viele meiner Gefährten dazu antrieb, in Grossbritannien - unserer Heimat - und in anderen Ländern Terroranschläge zu planen, war das Gefühl, für die Erschaffung eines revolutionären Staates zu kämpfen, der am Ende der ganzen Welt die Gerechtigkeit des Islam bringen würde.
Zitat von M.M.HanelDas ist im Prinzip die ideologische Argumentation der deutschen oder anderer "linken" (nichtmuslimischen") politisch motivierten anarchistischen Terrorzellen im auslaufenden 20 Jahrhundert. Die ideologisierten Muslime hinken da nach ... zum Schrecken ALLER Menschen.
Aber wie kam es dazu, dass diese (fragwürdige) Utopie mit anhaltender Gewalt durchgesetzt werden sollte? Wie rechtfertigen radikale Islamisten solchen Terror im Namen ihrer Religion?
Zitat von M.M.HanelDas Wort Utopie scheint mir hier wirklich sehr angebracht zu sein. Weder Qur'an und schon gar nicht die Überlieferung des Propheten (s.a.w.s) lässt einen vernünftigen, gläubigen Menschen und Muslim annehmen, dass VOR dem Kommen des AL MAHDI und JESUS (Friede und Segen Gottes auf beiden) nochmals ein islamischer Staat entstehen könne! Oder dass das "Reich des Friedens" über den Krieg "JEDER gegen JEDEN" herbeigebombt werden sollte oder könne. Dies ist so offensichtlich, dass es erschreckend ist, dass es nicht erkannt wird!
Der Platz reicht hier für eine umfassende Darstellung nicht aus, aber ich kann zumindest auf das dualistische Weltmodell hinweisen, das dem Raisonnement der Extremisten zugrunde liegt.
Zitat von M.M.HanelDer Verweis auf das zerstörerische dualistische Weltbild ist nicht nur auf die Sicht von "Dar ul-Harb und Dar ul-Islam" hin anwendbar. Sondern ganz allgemein sollte im 21. Jhd. erkannt werden, dass dieses DIABOLISCHE (= DUALISTISCHE) Weltbild dem TAUHID entgegensteht.
Ein Beispiel: Im DUALISMUS ist das Gegenteil von GLAUBEN - ZWEIFEL. TAUHID lässt einen nicht vergessen, dass es zulässig ist, zu sagen: das Gegenteil von GLAUBEN ist GEWISSHEIT! Die Abfolge ist: Zweifel - Glaube - Gewissheit
Ein weiteres Beispiel: Das Gegenteil von MUT ist nicht nur FEIGHEIT, sondern auch LEICHTSINN (ÜBERMUT) Die Abfolge ist: Feigheit - Mut - Übermut
ISLAM ist der WEG der MITTE - was diese IDEOLOGEN sträflichst vernachlässigen. Sie setzen ihr, auf ihr egozentriertes Begehren beschränktes Verständnis der Offenbarungen Gottes (ayat min Allah) ABSOLUT. D.h. als Erstes, als Letztes und Höchstes (welch unheiligige Trinität!)
Auf individueller Ebene mögen Muslime dem Säkularismus zustimmen oder ihn ablehnen, aber zumindest gegenwärtig erlaubt die formelle islamische Theologie - im Gegensatz zur christlichen - keine Trennung von Staat und Religion; diese werden als ein und dasselbe verstanden.
Zitat von M.M.HanelAlso hier sei richtig, was richtig ist, und falsch, was falsch ist. Siehe oben meine Anmerkung zur "ganzheitlichen, einheitlichen, spirituellen monistischen, holistischen" und nicht "dualistischen" Sicht des MenschenWesen als "psycho-physische-spirituelle und von mir aus, auch noch emotionale Einheit".
Die jahrhundertealte islamische Rechtstradition deckt auch das Verhältnis und die Interaktion zwischen dem Dar ul-Islam ("Haus des Islam", den muslimischen Ländern) und dem Dar ul-Kufr (den Ländern der Ungläubigen) ab und hält Verhaltensregeln für den Handel, für Krieg und Friedenszeiten bereit.
Zitat von M.M.HanelZu diesem Thema verweise ich auf die Bücher Tariq RAMADANs
Die Radikalen führen diese Grundsätze nun zwei Schritte weiter. Im ersten Schritt argumentieren sie, dass derzeit kein wahrer islamischer Staat existiere und dass demzufolge die gesamte Welt "Dar ul-Kufr" sein müsse.
Zitat von M.M.HanelJa - klar. Was sollen diabolische = dualistische Kräfte sonst propagieren? Die Vernunft sagt aber - wenn ein dualistisches Prinzip einen Pol verliert - ist die Dualität nicht mehr existent. Es gibt keinen Magneten, der nur einen Pol hat. Also, wenn es keinen wahrhaftigen islamischen Staat mehr gibt - und darin sind wir uns Muslime weltweit einig - dann ist die bipolare, dualistische Doktrin von Dar ul-Harb und Dar ul-Islam zu ihrem Ende gekommen. SO ist es viel eher stimmig und DAS ist die neue Herausforderung für islamische Denker und Juristen.
Schritt zwei heisst dann: Da der Islam den Unglauben bekämpfen muss, erklärt man der ganzen Welt den Krieg.
Zitat von M.M.HanelWelch grober Unfug und auch nicht. GOTT hat den Menschen den Krieg erklärt (Siehe: ) 2:279 Der Islam hat gar nix zu bekämpfen. Der ISLAM hat (entdeckt zu werden, verstanden, übernommen, implementiert, erklärt, verinnerlicht zu werden, etc.) Die Muslime haben Unwissenheit, Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Ist es DESHALB, dass sie sich SELBST bekämpfen in alter biblischer Tradition: (Matthäus 7, Verse 3-5)? Und Gott sie mit Blindheit und Taubheit geschlagen hat? Lest ZUERST 2:279 - Löst DIESES Problem zuerst - verspritzt dabei Tinte, die kostbarer denn alles Blut der Märtyrer ist !!!
Wie ich selbst wurden viele meiner einstigen Weggefährten von extremistischen Predigern in Pakistan und Grossbritannien belehrt, dass diese Neuklassifizierung der Welt als Dar ul-Harb ("Haus des Krieges") es jedem Muslim gestatte, die fünf geheiligten Rechte zu verletzen, die jedem unter der Herrschaft des Islam lebenden Menschen garantiert sind: Leben, Besitz, Land, Geist und Glaube. Im Haus des Krieges ist alles erlaubt, auch feige, verräterische Anschläge auf Zivilisten.
Zitat von M.M.HanelUNRECHT, PERVERS - Wider alle Religion, wider alle Vernunft, wider alles Recht, wider alle Menschlichkeit - NUR SCHLECHT![/b]
Die Imame schweigen
Zitat von M.M.HanelWARUM schweigen sie gegenüber SOLCHER PERVERSITÄT? (Siehe Verweis auf Aussenpolitik oben. Das ist zwar eine Erklärung aber KEINE RECHTFERTIGUNG!) Zu wenig fundierte Bildung? Ist ISLAM tatsächlich familär mit Terror? Angst? Unsicherheit? WARUM schweigen sie wirklich? Habt ihr euch das mal ernsthaft gefragt, ihr Soziologen, Psychologen, Integrationsbeauftragten, ihr Friedliebenden?
Dieses dualistische Weltverständnis hat Englands Muslime in einen Konflikt gestürzt.
Zitat von M.M.HanelNein, die ganze Welt ist durch dualistisches Weltverständnis in Konflikt und Chaos gestürzt.
Über Jahrzehnte hin nutzten radikale Islamisten die Spannung zwischen islamischer Theologie und dem modernen säkularen Staat für ihre Zwecke aus, indem sie etwa typischerweise ein Gespräch mit der Frage "Bist du Brite oder Muslim?" begannen.
Zitat von M.M.HanelDiese typischen entweder oder Fragen - dualistisch, diabolisch. Ist es denn nicht richtig, dass der in England Befragte auch sein könnte: "Weder Brite; noch Muslim, als auch britischer Muslim; oder muslimischer Brite?"
Aber die Hauptursache für den Erfolg der Radikalen ist die Tatsache, dass die meisten islamischen Institutionen in England schlicht und einfach nicht über Theologie reden wollen.
Zitat von M.M.HanelDamit verstoßen sie gegen ein grundlegendes islamisches Gebot: "Wissen zu verbreiten". Deshalb werden am Jüngsten Tag die Gelehrten die ersten sein, welche befragt und nach Befinden in das Höllenfeuer entsandt werden. Freut euch also eures kurzen Lebens in Angesehenheit!
Sie weigern sich, die schwierige und oft komplexe Frage nach dem Stellenwert der Gewalt im Islam anzugehen; stattdessen wiederholen sie das Mantra, dass der Islam eine friedvolle Religion und der Glaube eine persönliche Angelegenheit sei, und hoffen, dass sich diese ganze Debatte irgendwie in nichts auflösen wird.
Zitat von M.M.HanelJa, der ISLAM ist friedliebend und er ist militant gegen alles BÖSE. Anarchistischer Terror IST BÖSE und wenn er sich tausendfach das Mäntelchen religiöser Gelehrsamkeit umhängt.
Das hat den Radikalen auf dem Territorium religiösen Denkens freies Spiel gelassen. Als einer, der einst selbst neue Anhänger für die extremistische Lehre rekrutierte, muss ich es wissen: Jedes Mal, wenn wir aus einer Moschee verwiesen und verbannt wurden, fühlte sich das an wie ein moralischer und religiöser Sieg.
Zitat von M.M.HanelAlso ihr IMAME - SPEAK OUT OPENLY or QUIT.
Ausserhalb Grossbritanniens gibt es Denker, die diesen Zwei-Schritt-Revisionismus rückgängig machen wollen. Eine Handvoll Gelehrte aus der arabischen Welt haben versucht, dem Radikalismus mit einer historischen Argumentation einen Riegel zu schieben:
Zitat von M.M.HanelBeispiele:
Shaykh Muhammad Afifi al-Akiti - FATWA gegen ANGRIFFE auf ZIVILISTEN "orthodoxer sunnitischer Standpunkt" - Amal Press 2005; Uebersetzung 8/2006: M.M. Hanel http://www.islamheute.ch/Afifi.pdf ; Das NEUE GESETZ für eine WELT des GLAUBENS, FREIHEIT, WOHLSTAND un dFRIEDEN; IMAM SHIRAZI: Übersetzung M.M. Hanel www.islamheute.ch/Krieg.htm ; ISLAM und die FRAGE der GEWALT; Seyyed Hossein Nasr; Al Sirat Vol. XIII, No. 2; Übersetzung: M.M. Hanel http://www.islamheute.ch/Gewaltfrage.htm ; FIQH COUNCIL RECHTSGUTACHTEN - Fatwa gegen Terrorismus und Religiösen Extremismus Muslimischer Standpunkt und muslimische Verantwortungen; September 2005. Übersetzung M.M.Hanel http://www.islamheute.ch/Isna.htm
Die islamischen Juristen seien beim Aufsetzen der Regeln für einen Krieg stets von der Vorstellung eines existierenden islamischen Staatswesens ausgegangen, welches den Krieg in einer verantwortungsbewussten und mit den islamischen Glaubensregeln konformen Weise handhaben würde. Mit anderen Worten: Als Individuen haben die Muslime nicht das Recht, im Namen des Islam der Welt den Krieg zu erklären.
Zitat von M.M.HanelDas ist nach JEDER Rechtsinterpretation, der ein Buch zugrundeliegt korrekt. Solche, oben erwähnte, argumentierende und ergo handelnde Menschen sind Wegelagerer, Rebellen gegen jede Ordnung - TERRORISTEN.
Schritt in die Gegenwart
Es gibt aber noch ein weiteres Argument, das mir und anderen vormaligen Radikalen, die sich inzwischen vom Islamismus abgewandt haben, grundlegender und schlagkräftiger scheint; denn es impliziert den Schritt hinaus aus dem dogmatischen Paradigma und hinein in die heutige Realität: Die Muslime leben ganz einfach nicht mehr in der bipolaren Welt des Mittelalters.
Zitat von M.M.HanelNun, ein bisschen anders,mit Verlaub - die Menschen lebten NIE in einer bipolaren Welt. Vielmehr waren sie in einer bipolaren Weltsicht gefangen. Die Menschheit ist dabei, diese bipolare Weltsicht aufzugeben und zwar zugunsten einer multidimensionalen, komplexen, interdependenten Weltsicht, welche ihre Stabilität und Bestehen der Annahme EINER ALLES VERURSACHENDEN ERSTEN URSACHE - "GOTT" (dem NICHTS und NIEMANDEM gleicht - verdankt. Lest: 2:11; 9:107; 2:251
Tatsache ist, dass die britischen Muslime Bürger dieses Landes sind. Wir sind nicht mehr Einwanderer im Land der Ungläubigen. Meine Generation wurde hier geboren, ist hier aufgewachsen, hat hiesige Schulen besucht, arbeitet hier und wird hier bleiben. Und mehr als das:
In einem noch nie da gewesenen Mass wird es den Muslimen in Grossbritannien heute zugestanden, dass sie ihre religiöse Identität durch ihre Kleidung, den Bau von Moscheen, die Einrichtung von Friedhöfen und nicht zuletzt im Genuss gleicher Rechte vor dem Gesetz gestalten können.
Zitat von M.M.HanelNatürlich gilt das Gleiche für alle Muslime in Europa- besser, sollte gleichen ...
Aber es reicht nicht zu sagen, dass die Muslime, weil sie sich hier nun einmal zu Hause fühlen, die Passagen im Koran einfach überblättern sollen, die zum Töten der Ungläubigen aufrufen. Wenn man sich um die Auseinandersetzung mit diesen jahrhundertealten theologischen Postulaten drückt, dann wird die Kluft zwischen der islamischen Theologie und der modernen Welt jeden Tag tiefer.
Zitat von M.M.HanelNatürlich geht es nicht an, sich um "Passagen zu drücken". Sie müssen im korrekten Kontext gelesen werden und wenn man sie umzusetzen gedenkt, müssen die dafür korrekten Rahmenbedingungen geschaffen werden. Mit anderen Worten: Ohne den/einen islamischen Staat ist ein kriegerisches Vorgehen gegen Verbrecher gegen die Menschlichkeit und die Wahrheit primär im Namen des Islams nur dann möglich, wenn man als freies Individuum handeln möchte, wenn dies auf gleicher Ebene geschieht. D.h., im Namen eines Rechtsstaates und über dessen GESETZGEBUNG.
Es mag eine unangenehme Tatsache sein: aber der Grund dafür, dass Abu Qatada - der fundamentalistische Religionsgelehrte, den palästinensische Militante unlängst im Tausch gegen den BBC-Journalisten Alan Johnston freibekommen wollten - eine grosse Gefolgschaft hat, liegt darin, dass er hochgelehrt ist und dass seine religiösen Interpretationen und Rechtssprüche auf einer soliden argumentativen Basis stehen. Auch wenn ich seine Ansichten mittlerweile in keiner Weise mehr teile, kommt ihnen innerhalb des islamischen Kanons doch Gültigkeit zu.
Zitat von M.M.HanelHier liegt es an den Rechtsgelehrten den JURISTISCH ARGUMENTATIVEN SCHEIDEWEGSPUNKTS klar, für jedermann leicht nachvollziehbar darzustellen; mir scheint, dass sich die Argumentation um die Begriffe: RECHT, GESETZ, ORDNUNG, GEMEINSCHAFT, LEGITIME FÜHRUNG, GESAMTINTENTION der ISLAMISCHEN OFFENBARUNG, LOGIK etc. ... zu drehen haben wird.
Seitdem ich das Netzwerk des britischen Jihad verlassen habe, bin ich von vielen Muslimen des Verrats angeklagt worden. Wüsste ich von irgendeinem geplanten Anschlag, dann würde ich nicht zögern, dies zu melden; aber im Gegensatz zu dem, was mancherorts behauptet wird, bin ich kein Überläufer und Informant.
Land der Koexistenz
Ich glaube, dass das Thema Terrorismus entmystifiziert werden könnte, wenn erst einmal Muslime und Nichtmuslime offen über die Ideen diskutieren würden, die den Terror alimentieren.
Zitat von M.M.HanelEin wichtiger Punkt. Es bedarf der ANALYSE und des daraufhin konsequenten Handelns.
Die britischen Muslime müssten sich zu diesem Zweck aus ihrer Starre der Abwehr und Verneinung lösen und sich gewahr werden, dass es keine Schande ist, wenn man das Vorhandensein extremistischer Strömungen innerhalb der islamischen Gemeinschaften hier und weltweit eingesteht.
Zitat von M.M.HanelSchließlich und endlich erwartet man auch von der zivilisierten, christlichen Welt sich gegen evangelikale Irrungen zur Wehr zu setzen!! Seht z.B. http://www.youtube.com/watch?v=Ie_ZPZ6DvxU&feature=related oder Jesus Camp: http://www.youtube.com/watch?v=TWpnYL1Jc1s&feature=related Interessant in Teil 2 der Schwur auf die Bibel, die Flagge der USA und Israel. Judentum, Zionismus und evangelikales Christentum - was hat das denn mitnander zu tun?
Aber diese Entmystifizierung kann nicht geleistet werden, solange die einzigen Brücken der Interaktion diejenigen zwischen den radikalen Islamisten und den Sicherheitsdiensten sind.
Zitat von M.M.HanelSind dies tatsächlich die einzigen bestehenden, halbwegs tragfähigen Brücken?
Wenn unser Land sich den radikalen und gewalttätigen Extremisten tatsächlich stellen will, dann müssen die islamischen Religionsgelehrten zunächst einmal über die Bücher gehen. Wir brauchen neue, zeitgemässe Regeln, ein revidiertes Verständnis für die Rechte und Verantwortlichkeiten von Muslimen, deren Häuser und Seelen fest in dem verwurzelt sind, was ich das Land der Koexistenz nennen möchte.
Und wenn dieses neue theologische Terrain erschlossen ist, dann werden Muslime im Westen sich von längst obsoleten Weltbildern befreien und die Regeln des Zusammenlebens neu formulieren können; dann werden wir vielleicht entdecken, dass das Konzept des Tötens im Namen des Islam nur mehr ein Anachronismus ist.
Zitat von M.M.HanelWir werden sehen ..., lasst uns endlich beginnen!
Moscheen und Synagogen werden wiederholt angegriffen. Muslime zwischen Vorwurf der Opferrolle und Angst vor Anschlägen. Auszug aus den täglichen Diskriminierungen.
Wenn Muslime von täglichen Diskriminierungen, Anfeindungen oder gar Angriffen berichten, wird ihnen gerne vorgeworfen in eine Opferrolle oder Beleidigtsein zu verfallen. Gleichzeitig werden die Muslime in Deutschland beschuldigt, nicht genügend gegen ihre ?Al-Kaida-Glaubensbrüder? in Pakistan zu tun.
Viele Muslime fragen sich, was alles noch geschehen soll, damit ihre Sorgen ernst genommen werden. Ein kurzer Abriss aus den täglichen Konfrontationen, denen Muslime ausgesetzt sind, zeigt, wie ernst die Lage geworden ist.
Nach dem Schock über den grausamen Mord an der Muslima Marwa El-Sherbini durch einen Islamhasser, hatten die Muslime gehofft, dieser mörderische Höhepunkt würde hierzulande ein Umdenken einleiten. Doch stattdessen brennen immer häufiger Moscheen und andere Gotteshäuser. Selten sind diese Nachrichten in den Medien mehr als eine Randnotiz wert. Stattdessen lassen einige Massenblätter nicht nur die nötige Trennschärfe zwischen Terrorismus und Islam vermissen, es werden sogar in reißerischen Berichten über Familientragödien ethnische Herkünfte herangezogen, automatisch ein muslimischer Glauben abgeleitet und dann als wichtige Information zur Tat verkauft ? ergo mit dem Islam verbunden.
Nicht nur Moscheen werden in Brand gesteckt, auch Synagogen werden in Deutschland ? wieder, oder noch immer ? angegriffen. Erst vor wenigen Wochen wurde die neuer Mainzer Synagoge mit einem Molotowcocktail angegriffen, bei der glücklicherweise niemand zu Schaden kam. Alleine auf die große Berliner Sehitlik Moschee wurden in den vergangenen sechs Monaten über vier Anschläge verübt ? das ist fast jeden Monat einer. Der letzte in der Nacht auf den vergangenen Freitag, bei dem ein Brandsatz auf die Moschee geschleudert wurde ? das war in der Nacht nach dem letzten Opferfesttag. Das Opferfest entspricht dem größten muslimischen Fest im Jahr, der Anschlag kommt einem zu Weihnachten gleich. Die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sieht in dem mutmaßlichen Brandanschlag "ein weiteres alarmierendes Indiz für ein Erstarken rechtsradikalen Gedankenguts in Deutschland".
Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, hat wiederholt auf ein wachsendes Klima der Angst innerhalb der muslimischen Gemeinde in Deutschland hingewiesen. ?Gerade in einer Zeit, in der Muslime vermehrt Übergriffen ausgesetzt und verängstigt sind, brauchen sie deutliche Signale, dass sie zur deutschen Gesellschaft dazugehören?, sagte Mazyek. Zu Recht fordert Mazyek anlässlich des Anschlages auf die Sehitlik-Moschee, dass der Berliner Innensenator die Moscheen besser schützen lassen soll.
Dass es bei den Taten häufig nicht mehr um Jugendstreiche handelt, sondern um organisierte Machenschaften, zeigt das Bespiel, als in einer konstatierten Aktion Tierreste in Form von abgeschnittenen Schweineohren an viele größere Moscheegemeinden in Deutschland verschickt wurden.
Tagtäglich erhalten muslimische Einrichtungen ernstzunehmende Hass- und Drohmails. So erhielt islam.de beispielsweise vor wenigen Tagen eine Nachricht mit dem Titel ?Eure Ausrottung steht bevor?, in der es unter anderem hieß: ?Unterschätzt niemals die Grausamkeit des deutschen Volkes sonst ergeht es euch genauso wie den Juden?. Solche Delikte werden von den muslimischen Einrichtungen und Verbänden dann an die polizeilichen Stellen weitergeleitet.
Deutschland tut sich keinen Gefallen, wenn Medien, öffentliche Stimmen oder gar führende Politiker immer häufiger versuchen Fehlentwicklungen, kriminelle Tatbestände oder sogar Kofferbombenattrappen in die Nähe von Muslimen oder des Islams zu rücken ? und gleichzeitig Angriffe auf Andersgläubige und ihre Gotteshäuser in Deutschland ignorieren oder verharmlosen. Besonders im Ausland wird diese Entwicklung mit großer Besorgnis zur Kenntnis genommen. Man erwartet von Deutschland, insbesondere vor dem Hintergrund seiner dunklen historischen Kapitel, eine besondere Sensibilität und Früherkennung, solchen Entwicklungen Einhalt zu gebieten (O. Bauer).