Im Baslerstab erschien am folgender Artikel: "Terroristenkopf sorgt für Ärger - Die «Freie Evangelische Gemeinde Leimental» hat für ein Seminar mit Osama Bin Ladens Kopf geworben"
Aufmerksam geworden durch den Artikel im Baslerstab über die Veranstaltung des Seminars "Weltreligionen" vom kommenden Dienstag und Donnerstag, erlaubte ich mir, die Homepage der FEG-Leimental zu besuchen, um näheres darüber zu erfahren.
Hier las ich im Steckbrief des Referenten - also Sie selber - dass Sie "9 Jahre in ihrem Beruf als Polymechaniker arbeiteten, bevor Gott Sie in eine theologische Ausbildung rief, die Sie in Deutschland mit einem Master of Arts absolvierten."
Des weiteren fand ich, dass Sie Mitglied des Missionsrats Vision Schweiz sind (Quelle: http://www.feg.ch/wDeutsch/Mission/Visio...vanchor=2110048): "Der Missionsrat leitet die Arbeit der Vision Schweiz. Er betreut und berät die Gemeindegründer in ihrer Arbeit und pflegt den Kontakt zu den Gemeinden. Weiter berät er Gemeinden der FEG Schweiz zum Thema Gemeindegründung. Die Mitglieder des Missionsrats sind: - Erwin Imfeld, Leiter Vision Schweiz, Pastor FEG Murten, Mitglied Bundesleitung FEG Schweiz - Mathias Burri, Assistent Missionsleiter - Daniel Livet, Finanzen Vision Schweiz - Stefan Kym, Pastor FEG Therwil - Jost Bigler, Pastor FEG Landquart - Hansjürg Labér, IGW International"
Sie haben also christliche Theologie studiert, nicht aber Islamwissenschaften oder vergleichende Religionswissenschaften.
Im Programm geben Sie an: "In zwei Abenden über das Thema "Weltreligionen - Fragen, Fakten, Antworten", möchte ich die grossen Weltreligionen sehr kompakt skizzieren. Ich habe dazu ein kleines Heft zusammengestellt, das auf zwei Seiten die wichtigsten Fakten einer Religion festhält."
Als angehende Islamwissenschaftlerin interessiert mich daher ihr Heft, insbesondere die Fakten, die Sie als missionierender Theologe und Pfarrer der FEG - Leimental zusammengetragen haben und auf welche Quellen sich diese berufen.
Eine vertiefte Kenntnis des Islams kann nicht durch Lesen einiger Einführungen erworben werden. Das Verständnis dieser Weltreligion, wie auch jeder anderen - Judentum, Christentum, Hinduismus, Buddhismus etc. - verlangt ein mindestens 10jähriges Studium der Originalquellen. Im Fall des Islams benötigt es dazu ein jahrelanges Studium der arabischen Sprache (Vokabular, Grammatik, Syntax).
Oder würden Sie, wenn Sie ein ophtalmologisches Problem haben zu einem Cardiologen gehen? Beides sind doch Ärzte.
Zu: "Im April wird Stephan Seitzinger während drei Abenden den Islam vertiefen".
Der Jungunternehmer Stefan Seitzinger entwickelt neue Lösungen zum effizienten und sparsamen Energieeinsatz, die aber zumeist noch nicht in Produktion gegangen sind. Es lohnt sich, seine Ideen anzusehen.
Hier stellt sich mir die Frage, wann denn der "Boss, Buchhalter, Entwickler, Verkäufer, Mechaniker und Besitzer" (Quelle: Homepage des Jungunternehmers > Personell) denn noch Zeit hat, sich neben der Führung seiner Firma, neben Familie (der auf seiner Homepage veröffentlichte Handelsregisterauszug nennt als Inhaberin die Ehefrau) noch Zeit findet, sich vertieft mit dem Islam auseinanderzusetzen, so dass er vor einer breiteren Öffentlichkeit darüber reden kann?
Oder würden Sie, wenn Sie Schmerzen im Darmbereich haben, zu einem Automechaniker gehen?
Ich ersuche Sie daher höflichst, mir ein Exemplar Ihres Skripts per Mail zu übermitteln.
Vielleicht wären Sie ja interessiert muslimische Fachpersonen zu konsultieren, zwecks Sichtung und Korrekturlesens Ihres Seminartextes oder solche gar einzuladen, um den interkonfessionnellen Austausch zu fördern? Es gibt in der Schweiz verschiedene Organisationen, die sich um den Interreligiösen Dialog bemühen und diesen Fördern. Gerne vermittle ich Ihnen deren Adressen.
In Erwartung Ihrer geschätzten Antwort verbleibt Mit freundlichen Grüssen S. Koller
Zitat von Stefan KYMSehr geehrte Frau Koller
Danke für Ihre Hinweise. Es ist nicht mein Ziel alle Facetten der einzelnen Religionen darzustellen. Mein Anliegen ist es, die groben Züge, die sie in den Religionsbüchern auf dem Büchermarkt finden, kompakt dazustellen. Dazu sollte ich in der Lage sein. Gerne lade ich Sie zu den beiden Veranstaltungen von Dienstag und Donnerstag ein.
FEG Bülach - Das Christentum und die Weltreligionen - ISLAM
Am 9. November von 19:30 - 21:30 Uhr wird im FEG Bülach, Rathausgasse 8, in 8180 Bülach über den Islam berichtet.
Beitrag CHF 10.-- Veranstaltet durch die freie evangelische Gemeinde
Anmeldungen über Tel 044 854 1558 - Monique Heinzel - abends oder monique.heinzel@swisslife.ch
Kommentar
Teilnehmer ca. 40 Christen - 1 Muslim
Negativ:
Wäre mir der ISLAM und die MUSLIME nicht gut bekannt, wäre ich mit grosser Angst vor dieser Religion und deren Bekennern von dieser Veranstaltung nach Hause gegangen. Mein weiteres Denken und Handeln GEGEN Islam und Muslime wäre dadurch massgeblich bestimmt worden. Es gibt nicht nur "HASSPREDIGER" es gibt auch "ANGSTPREDIGER". Dies erwies sich auch in den danach geführten Gesprächen mit jungen Männern mit noch undifferenzierter Gesprächs- und Denkkultur.
Positiv:
Das Gespräch mit einer Teilnehmerin mit "fundamentalistischer" reformierter Einstellung war ein intellektueller Genuss und gibt Anlass zur guten Hoffnung, dass nicht alles was "heiss gekocht wird - auch heiss gegessen werden muss".
Auf die, meines Erachtens sozialpolitisch unverantwortliche Vorgangsweise über eine Religion dermassen entstellend und schlecht unterichtet zu berichten, war der Referent bereit, in 5 Stunden Arbeitsgespräch mit mir die korrigierenden Richtigstellungen anzuhören. Die Einarbeitung dieser Gesprächsergebnisse in den Vortrag wurden zugesichert. Auch diese Bereitschaft zur einsichtigen Selbstkritik kann nicht hoch genug anerkannt, begrüßt und unterstützt werden. "An den Früchten werden sie und wir erkannt".
Es bleibt zu hoffen, dass ein vermehrter Kontakt zwischen Muslimen und Christen von beiden Seiten befördert wird, um wirklich unangebrachte Vorurteile - durchaus auf beiden Seiten - zu beleuchten und durch korrekte Einstellungen zu ersetzen.
und hier die Ergebnisse meines 10 stündigen Gesprächs mit dem Herrn Pfarrer: